Freitagabend standen sich USV Scheiblingkirchen-Warth und der SC Zwettl gegenüber. Für den Erstgenannten lebte sogar noch die Chance auf die Krone. Dafür musste ein voller Erfolg her. Gleichzeitig musste man auf einen Ausrutscher von Leader Retz hoffen. Von dem her mochte man unbedingt seine eigenen Hausaufgaben erfüllen. Aber es war Vorsicht geboten. Der Gegner reiste mit einer breiten Brust an, hatte er doch am letzten Spieltag Langenrohr zu Null gebogen. Er schloss nahtlos an die starke Vorstellung an, stand in der Abwehr bombensicher und sicherte sich so am Ende ein Remis.
In etwa 250 Zuschauer fanden sich im Pittentalstadion ein. Sie hofften noch auf das Wunder und wollten unbedingt dabei sein, wenn es vielleicht doch ein Happy End inklusive Titel gibt. Die Chancen dafür standen nicht allzu gut, aber als Fan klammert man sich natürlich an den Strohhalm. Unabhängig vom Ausgang des Titelkampfes ging es den Anhängern aber natürlich auch darum, ihren Burschen Respekt für die Leistungen in der Saison zu zollen. Die waren herausragend, darüber gab es keine Diskussionen. Sehr schnell stellte sich heraus, dass die aktuelle Hürde nicht einfach sein sollte. Die Gäste agierten sehr stabil und ließen wenig zu. Sie erledigten aber nicht nur defensiv ihren Job, sondern sorgten auch im Angriff immer wieder für durchaus gefährliche Nadelstiche. Die Heimischen fighteten zurück. Sie agierten hellwach und entschärften die Angriffe. So bekamen die Anwesenden im ersten Durchgang keine Treffer zu Gesicht.
Eine Hälfte blieb den Gastgebern also noch, um auf die Gewinnerstraße abzubiegen. Auch in der Partie wurde es augenscheinlich, dass dem Aufstiegsaspiranten das Netzen nicht so leichtfällt. So sicher die Verteidigung von Runde zu Runde agierte, im Sturm fehlte auch nun wieder etwas die Leichtigkeit und das Selbstverständnis. Das Auswärtsteam machte die Räume eng und legte die notwendigen Kilometer zurück. Damit montierte es den Gegner ab. Trainer Christoph Pomassl, der seine Abschiedsvorstellung gab, durfte sich also über eine sehr disziplinierte Leistung freuen. Nach vorne hin schaute die ein oder andere vielversprechende Aktion heraus, wie schon gewohnt jedoch funktionierte auch das Catenaccio von Scheiblingkirchen. So neutralisierten sich die zwei Mannschaften. Die ganz großen Chancen blieben Mangelware. Unterm Strich konnte keiner das Runde im Eckigen versenken. Folglich endete die Partie 0:0. Die Hausherren brauchten sich aber nicht zu ärgern, denn auch mit einem Triumph wäre sich aufgrund des Sieges von Retz der Titel nicht mehr ausgegangen. Zwettl anderseits trat mit einem Achtungserfolg und dem finalisierten einstelligen Tabellenplatz im Gepäck die Heimreise an.
Martin Grünstäudl (Obmann SC Zwettl):
„Das ist ein sehr versöhnlicher Abschluss. Die Burschen lieferten einen fokussierten Auftritt ab. Man weiß, dass der Gegner ja immer wieder nach Standards zuschlägt. Man muss also stets hellwach sein. Das ist uns gelungen. Ich denke, das Unentschieden entspricht dem Gezeigtem.“
Die Besten: Verteidigung des SC Zwettl im Kollektiv