Donnerstagabend empfing der SV Stockerau den SC Zwettl. Es trafen zwei Mannschaften aufeinander, die zählerlos in die Begegnung gingen. Beide waren mit einer 0:3 Pleite in die Liga gestartet. Die Gäste, eine knappe Stunde in Unterzahl, hatten gegen Meisterschaftsfavorit Wr. Neustadt ganz klar verloren und fieberten nun der nächsten Gelegenheit auf Punkte entgegen. Der Gegner andererseits wollte die Niederlage in Ardagger vergessen machen. Tatsächlich zeigte er dann eine äußerst ambitionierte Leistung, ließ aber zu viele Chancen liegen und kam so nicht über ein Unentschieden hinaus.
In etwa 200 Fans suchten das Stadion Alte Au auf. Sie hatten Bock auf den Premierenauftritt ihrer Jungs im eigenen Wohnzimmer. Dabei hoffte man, dass der neue Striker Nikola Asceric sich gleich mit einem Goal vorstellig macht. Der baumlange Routinier kennt die Klasse und weiß, wo das Tor steht. Strikerqualitäten sind immer gerne gesehen. Von Beginn weg versuchten die Hausherren, das Kommando zu übernehmen. Sie probierten und taten dies recht gefällig. Immer wieder gelangen schöne Kombinationen. Das Auswärtsteam fand mit der Zeit auch ganz gut in die Partie hinein. Nach rund einer halben Stunde, als es mehr auf Augenhöhe schien, ergab sich dann aber doch die riesige Möglichkeit der Stockerauer zur Führung. Zu ihrem Bedauern fehlten lediglich ein paar Zentimeter. Der Abschluss landete nämlich am Pfosten und in weiterer Folge nicht im Gehäuse. Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, denn rund zehn Minuten später war erneut das Gebälk im Weg. So ging es mit einem 0:0 in die Pause.
Der Zwischenstand sorgte somit jedenfalls für Spannung. Die Zwettler konzentrierten sich auf ihre defensive Stabilität. Sie hatten alle Hände voll damit zu tun, die ihnen entgegenrollenden Angriffe zu unterbinden. Immer wieder warf sich ein Defensivakteur dazwischen. So verstrichen die Minuten und das Heimteam nahm allmählich noch mehr Risiko. Jetzt bekamen die Besucher echt eine Begegnung auf des Messers Schneide zu sehen. Die Gastgeber drängten. Der Kontrahent lauerte auf schnelle Konter. Auffällig auf Seiten der Stockerauer agierte vor allem Zehner Florian Frithum. Der Kreativgeist stand immer wieder im Mittelpunkt. Eine Viertelstunde vor dem Schluss bediente er mustergültig seinen Nebenmann. Letztlich strich die Wuchtel jedoch am Kasten vorbei. Nur Momente später scheiterte er selbst mit seinem Abschluss. Da auch dem Auswärtsteam der Killerinstinkt fehlte und sie die Gegenstöße zu ungenau ausführten, pfiff der Referee die Begegnung ohne Treffer ab. Obwohl kein Sieg rausschauen wollte, feierte die gutgefüllte Tribüne am Ende die Leistung der Mannschaft. Absolut verdient. Es gibt einfach Tage, an denen die Wuchtel nicht über die Linie möchte.
Rene Hieblinger (Trainer SV Stockerau):
„Ich bin mit der Vorwärtsbewegung heute zufrieden gewesen. Leider hat uns die Ineffektivität einen Strich durch die Rechnung gemacht. In der zweiten Hälfte nahm ich Einwechslungen vor, die auch nochmals für frischen Schwung sorgten. Aber es war einfach wie verhext. Wir sollten nun intensiv daran arbeiten, beim Verwerten der Hochkaräter konsequenter zu werden.“
Die Besten: Florian Frithum (Mittelfeld SV Stockerau), Stefan Pacher (Mittelfeld SV Stockerau)