Samstagnachmittag traf der ASK Bau Pöchhacker Ybbs auf den SC Wieselburg. Die lokalen Fußballfans fieberten dem emotionalen Nachbarschaftsduell entgegen. Das Auswärtsteam rechnete sich durchaus etwas aus. Der Aufsteiger ist in der Liga gut angekommen, spielt mutig mit und muss sich absolut nicht verstecken. Soweit stand er bereits bei sieben Zählern. In der vergangenen Runde hatte er im eigenen Wohnzimmer Zwettl ein Remis abgerungen. Der Hausherr andererseits wollte sich für die ärgerliche Heimniederlage gegen die Admira Amateure rehabilitieren. Das gelang. Er setzte sich durch und kehrte unmittelbar auf die Gewinnerstraße zurück.
Fast 1.400 Besucher strömten in die Wüsterstrom Arena. Sensationell! Auf der Tribüne herrschte fast schon eine feurige Atmosphäre, wie man sie sonst aus italienischen Stadien kennt. Verständlich, das sind ja genau diese Partien, warum man den Fußball so liebt! Die Fans hofften auf eine sehenswerte Begegnung. Am besten natürlich mit dem richtigen Ergebnis, je nachdem auf welcher Seite man stand. Auf dem Rasen übernahmen die Gastgeber mit dem Anpfiff von Beginn weg das Kommando. Sie gaben den Ton an und bestimmten das Geschehen. Der Gegner hielt dagegen. Er machte das übrigens sehr gut und geschickt. Den Rückstand konnte er nach 19 Minuten trotzdem nicht verhindern. Benjamin Rass brachte seine Farben nach einem Abpraller in Front. Die Tribüne wackelte, eine Welle der Begeisterung schwappte über die Zuschauerränge. Mit dem Hochgefühl der Führung drückte die Mannschaft von Trainer Philipp Zulechner weiter auf das Tempo. Der überragende Schlussmann Fabian Pilz entschärfte aber mehrmals sehenswert den Ball und hielt so seinen Verein im Rennen. Mit dem knappen Ergebnis ging es in die Kabinen.
Die Wieselburger durften also noch auf einen Auswärtstriumph spekulieren. Dafür mussten sie nun aber auch mutiger auftreten, gleichzeitig die Abwehrarbeit nicht vernachlässigen. Soweit die Theorie, die Praxis gestaltete sich dann sowieso anders. Bereits in der unmittelbaren Auftaktphase des Durchgangs legten die Hausherren nämlich nach. Thomas Kaminger beförderte die Wuchtel nach einer Ecke über die Linie. So einen Spielverlauf wünscht man sich natürlich. Mit dem Goal wurde dem Kontrahenten sofort signalisiert, dass hier keine Diskussionen mehr über den Sieger aufkommen sollen. Der ASK ließ nicht nach und zog sein Ding bis zum Ende durch. Einzig und allein die Chancenverwertung ließ wohl zum Wünschen übrig. Zu viele Chancen fanden in weiterer Folge nicht den Weg ins Tor. Aber gut, mit dem Makel konnte der Club an dem Tag gut leben. Hinten stand die Null und so feierte man final einen absolut ungefährdeten Triumph. Als der Referee abpfiff, ging es zum gemütlichen Teil über. Die siegreichen Ybbser feierten den Derbyerfolg ausgelassen mit ihrem Anhang.
Daniel Holzer (Obmann Stellvertreter ASK Bau Pöchhacker Ybbs):
„Tolle Sache! Unglaublich, was da bei uns in der Arena abging. Ein großes Lob für den Support! Der Rekordbesuch geht in die Geschichtsbücher ein. Seit unseren Regionalligazeiten waren die Plätze nie so gut gefüllt. Umso schöner, dass sich die Burschen mit einer sehr souveränen Leistung bedankten. Das Ergebnis geht absolut in Ordnung.“
Der Beste: Benjamin Rass (Sturm ASK Bau Pöchhacker Ybbs)