2. Klasse Steinfeld

Daniel Höfinger ehemaliger Trainer des SV Winzendorf: „Ich muss in den nächsten Wochen Abstand gewinnen und reflektieren“

Der SV Winzendorf befindet sich nach acht Spielen auf dem 10. Platz der 2. Klasse Steinfeld. Unter der Leitung von Cheftrainer Daniel Höfinger konnte man durch zwei Siege und zwei Unentschieden nur acht Punkte sammeln. Diese Ausbeute entspricht nicht den Erwartungen, weshalb man sich dazu entschied, Daniel Höfinger zu entlassen und einen neuen Weg einzuschlagen. Interimistisch übernimmt Thomas Breimaier die Leitung der Mannschaft.

Unzufriedenstellender Saionstart

Die 2:0 Niederlage gegen den SC Lanzenkirchen markierte das letzte Spiel von Daniel Höfinger als Trainer des SV Winzendorf. Der Verein hinkte den Erwartungen hinterher: „Das Ziel war schon, dass man vorne mit dabei ist. Das Wort Meister ist nie in den Mund genommen worden, weder von uns noch von der Vorstandsseite, aber wir haben den Kader schon für mehr zusammengestellt. Wir haben zwei Legionäre verabschiedet, dafür meiner Meinung nach einen qualitativ hochwertigeren Stürmer geholt. Wir haben einige talentiertere Spieler aus der Umgebung geholt und damit schon so etwas wie einen Umbruch gehabt. Mit diesem Kader hatten wir das eindeutige Ziel, dass wir unter den ersten 3 bis 4 auf alle Fälle dabei sein sollten. Es hat dann leider nicht so funktioniert.“

Reflexion

Höfinger versucht zu erklären, was für diesen suboptimalen Saisonstart verantwortlich war: „Es hat meiner Meinung nach die Konstanz gefehlt. Wir haben sehr gute Leistungen über Teile des Spiels und ganze Spiele gehabt. Ich habe in der ersten Reflexion mit meinem Co-Trainer gesagt, dass wenn drei, vier Aktionen Spiele anders gelaufen wären, hätten wir jetzt fünf Punkte mehr und wären auf Platz zwei. Dann hätten wir dieses Thema gar nicht. Es waren einfach Kleinigkeiten, durch die in dieser extrem engen Liga, in der jeder jeden schlägt, schnell in die eine oder andere Richtung gehen kann.“ Nach einem kleineren Umbruch im Sommer, mit drei Abgängen und sechs Neuzugängen, gab es laut Höfinger eine gewisse Einfindungsphase, die jedoch innerhalb der Saisonvorbereitung gut gemeistert wurde: „In der Vorbereitung haben wir schon das ein oder andere Spielsystem und Spielanlage mit und gegen den Ball ausprobiert. Wir haben von der Trainerseite sehr viel in diesen Prozess investiert. Wir haben einen Workshop mit einem ehemaligen Studiumskollegen von mir, der sich im Bereich Sportpsychologie selbständig gemacht hat, gehalten, in dem es um Teambuilding und Zielsetzung gegangen ist. Das ist sehr gut bei den Spielern angekommen. Wir haben einen Spielerrat gegründet, der uns wöchentlich auf dem Laufenden halten sollte, ob es aufgrund der vielen neuen Spieler etwas gibt, was wir machen sollen. Dadurch haben wir das Gefühl gehabt bzw. auch das Feedback bekommen, dass die Gruppe sehr schnell zusammengefunden hat. Gerade die jungen Spieler, die wir geholt haben, waren eine Freundschaftspartie, deshalb ist das vielleicht auch schneller gegangen.“

Abhängigkeit im Angriff

Sommerneuzugang Szolt Szélekly konnte 11 der insgesamt 16 Treffer des SV Winzendorf beitragen. Eine überragende Leistung, die aber auch mit einer gewissen Abhängigkeit einhergeht. „Jede Medaille hat zwei Seiten. Man ist natürlich sehr froh, dass er funktioniert. Man hat gleich von Anfang an seine Qualitäten gesehen. Er hat sich bei uns sehr wohlgefühlt, von dem, was ich so mitbekommen habe. Ich hatte nebenbei auch viel Kontakt mit ihm. Aber als Beispiel: In Lichtenwörth macht er vier Tore und diese waren nicht sehr einfache Tore. Dann die Woche darauf gegen Piesting, wo wir 2:1 verloren haben, verschießt er einen Elfmeter und vergibt zwei 100-prozentige Chancen. In dieser Partie hätte er auch locker drei bis vier Tore machen können. Es war vielleicht einer dieser Tage, wo als Spieler nichts funktioniert, aber es hätte jemand anderes einspringen müssen. Wir hätten genug Chancen gehabt, das Spiel nicht zu verlieren und dann muss halt jemand anderes ein Tor machen“, erklärt Höfinger.

Blick in die Zukunft

Daniel Höfinger kommentiert das Ende seiner Amtszeit wie folgt: „Es ist natürlich nie schön, wenn man einen Verein verlassen muss, weil damit auch das Gefühl des Versagens mitschwingt. Man hat sich höhere Ziele gesetzt und diese aus welchen Gründen auch immer nicht erreicht. Wenn ich wüsste, warum es so geschehen ist, wie es passiert ist, dann hätte ich es geändert.“ Nach seiner Entlassung hat der Verein bekanntgegeben, dass Thomas Breimaier gemeinsam mit Co-Trainer Stefan Mollner die Mannschaft interimistisch übernimmt, bis ein passender Nachfolger gefunden wurde.