In der 2. Klasse Steinfeld trafen am Samstag Mario Modad, Trainer von SV Winzendorf, und sein Team auf ESV HW Wr. Neustadt. Die Partie endete nach 92 intensiven Minuten mit einem 2:2-Unentschieden, das beiden Mannschaften alles abverlangte. Für Winzendorf, aktuell auf Rang 10, war es ein Spiel mit Höhen und Tiefen – und eines, in dem sich die Gastgeber nach frühem Rückstand stark zurückmeldeten. Modad sprach nach dem Abpfiff offen über die Schwierigkeiten, die eigenen Vorgaben konstant umzusetzen, und über die Schlüsselszenen, die das Remis besiegelten. Besonders der vergebene Elfmeter der Gäste kurz vor Schluss und das fehlende Selbstvertrauen seiner Mannschaft in den letzten Minuten prägten seinen Eindruck vom Spiel.
Der Auftakt misslang: Bereits in der 9. Minute unterlief Robin Gaitzenauer ein unglückliches Eigentor zum 0:1. Winzendorf zeigte jedoch Moral und drehte auf. In der 34. Minute machte Gaitzenauer seinen Fehler wieder gut und traf zum 1:1-Ausgleich. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause. Direkt nach dem Seitenwechsel legte Winzendorf nach: Samuel Windisch stellte in der 46. Minute auf 2:1. Die Freude währte allerdings nicht lange, denn Kevin Senft egalisierte in der 58. Minute für ESV HW Wr. Neustadt zum 2:2 – die Partie war wieder völlig offen.
In der Schlussphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Kurz vor dem Abpfiff bekam ESV HW Wr. Neustadt einen Strafstoß zugesprochen – und vergab. „Vor allem der Elfmeter kurz vor Schluss, den Kevin Senft billig vergeben hat – da war der Sieg eigentlich angerichtet, und bei uns hat man am Ende das fehlende Selbstvertrauen gesehen“, sagte Modad. Die Gäste ließen in den letzten Minuten noch Möglichkeiten aus, während Winzendorf offensiv nicht mehr entscheidend durchkam.
Mario Modad zeigte sich selbstkritisch: „Wir sind heute nie in das Spiel gekommen, das wir uns vorgenommen hatten.“ Er monierte fehlenden Mut, lobte aber einzelne Offensivphasen. Bis zur 80. Minute sei Ballbesitz und Chancenverteilung aus seiner Sicht ausgeglichen gewesen, danach habe HW das Heft in der Hand gehabt. Einen „Mann des Spiels“ wollte Modad nicht benennen. Zur Schiedsrichterleistung meinte er: „Ich glaube, er hat souverän geleitet. Der Elfmeter am Ende war für mich keiner, aber nachdem er verfehlt wurde, spielt das keine Rolle mehr.“ Personell fehlte Winzendorf aktuell Balint Kele, dessen Rückkehr zeitnah erhofft wird. Für die kommenden Wochen sieht Modad die Hauptaufgabe darin, Selbstvertrauen und Spielfreude zurückzubringen: „Wir müssen daran arbeiten, dass jeder wieder Spaß am Fußball hat und seine Leistung so abrufen kann wie im Training.“ Das 2:2 gegen ESV HW Wr. Neustadt war damit ein Spiegelbild der aktuellen Situation – mit Lichtblicken, aber auch klaren Baustellen für die nächsten Spiele.