Zwischen Euphorie und Realität: Der FC Ertl auf gutem Kurs

Versteckt zwischen den steilen Hügeln und hoch aufragenden Bäumen Niederösterreichs liegt am Ufer des Flusses Url ein unscheinbarer Sportplatz – die Heimat des FC Ertl. Mit zehn Punkten aus den ersten vier Spielen befindet sich der Verein derzeit auf dem dritten Tabellenplatz der 2. Klasse Ybbstal. Das bislang ungeschlagene Team von Trainer Florian Zellhofer hat klare Ambitionen: In dieser Saison soll der Angriff auf die Spitze gelingen.

Saisonstart nach Maß

Die funktionierende Offensive wird von Zellhofer besonders hervorgehoben. „Positiv nehmen wir sicher mit, dass wir endlich mehr Tore geschossen haben und dass wir die Tore gut herausgespielt haben“, zeigt er sich zufrieden. Trotz der bereits erzielten 13 Treffer sieht Zellhofer noch Luft nach oben, insbesondere bei der Chancenverwertung und der Effizienz nach Eckbällen. „Auch mit dem Fußball, den wir spielen, bin ich noch nicht ganz zufrieden, weil ich einen attraktiven, guten Fußball spielen lassen möchte, und das haben wir nur teils geschafft“, hadert Zellhofer.  Als Prunkstück der Mannschaft präsentiert sich die geteilt beste Defensive der Liga. Nach vier Spieltagen steht erst ein Gegentreffer, ein Eigentor am ersten Spieltag, zu Buche. 

Neuzugang in Torlaune

Daniel Turyna verstärkt seit diesem Transferfenster den FC Ertl. Der ehemalige tschechische U20-Nationalspieler hat sich bereits hervorragend in sein neues Umfeld eingelebt. Vier Tore in vier Spielen stehen zum jetzigen Zeitpunkt auf dem Konto des 27-Jährigen. Nach einer längeren Verletzungspause kommt Turyna immer mehr in Form. Ob der ehemalige Jugendspieler von Sparta und Slavia Prag ein Anwärter auf die Torjägerkrone ist, wird sich im Laufe der Saison zeigen.

Verletzungspause für Kapitän Schachermayer

Der Saisonstart verlief für den Kapitän des FC Ertl, Manuel Schachermayer, alles andere als ideal. Im ersten Saisonspiel verletzte er sich am Knöchel. Die genaue Dauer der Verletzung ist noch unbekannt – ein MRT wurde bereits durchgeführt. Der Spieler selbst nimmt den Rückschlag optimistisch hin und ist auf eine baldige Rückkehr fokussiert. 

Teamgeist als Erfolgsrezept  

Als große Stärken seines Teams sieht Zellhofer den Zusammenhalt und den Kampfgeist der Mannschaft. „Wir sind eine eingeschworene Gruppe. Die Neuzugänge sind super aufgenommen worden. Ein großes Plus ist sicherlich das Teamgefüge", schwärmt Zellhofer. Im spielerischen Bereich sieht er noch Verbesserungspotential, jedoch gibt es noch genug Zeit, um daran zu arbeiten. In höchsten Tönen wird das familiäre Umfeld des Vereins gelobt: „Egal ob die Zuschauer, die Spieler oder die Menschen, die im Hintergrund arbeiten, es ist alles wie eine große Familie. Das ist doch meiner Meinung nach außergewöhnlich in der heutigen Zeit." Das gesamte Dorf steht geschlossen hinter dem Verein und hält zusammen in guten sowie in schlechten Zeiten. 

Spitzenfeld als Ziel 

Nach dem erfolgreichen Saisonstart blickt Trainer Zellhofer optimistisch auf die restliche Saison. Ziel ist, mit einem attraktiven Spielstil in der oberen Tabellenregion der 2. Klasse Ybbstal mitzumischen. Ob es am Ende für den Aufstieg reicht, bleibt abzuwarten. Die kommenden Spieltage werden zeigen, ob die Mannschaft ihre Form bestätigen und sich weiter im Spitzenfeld behaupten kann.

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