2. Klasse Yspertal/AV

„Positiver Druck“ – Herbstmeister USV Ferschnitz will sich weiter steigern

Seit Sommer leitet Martin Flatzelsteiner den Trainingsbetrieb beim USV Ferschnitz in der 2. Klasse Yspertal. Und das bislang sehr erfolgreich: Der Verein konnte sich nach einer starken Hinrunde ungeschlagen zum Herbstmeister krönen. Neun Gegentore in zwölf Spielen bedeuten die beste Defensive der Liga. Trainer Flatzelsteiner erläuterte uns, mit welchen Schwierigkeiten er zunächst zu kämpfen hatte, wie seine Mannschaft mit dem steigenden Druck umgeht und was seine persönlichen Highlights der bisherigen Saison waren.


Kaderbreite und Teamgeist als Erfolgsrezept


Ligaportal: Gratulation zum Herbstmeistertitel! Was war Ihrer Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg in der bisherigen Spielzeit?

Martin Flatzelsteiner: Vielen Dank. Der Schlüssel zum Erfolg ist der Teamgeist der Mannschaft. Die Jungs halten zusammen und sie wollen das. Sie schonen sich nicht, sie trainieren super. Sie haben eine gute Einstellung. Das war eigentlich der Hauptgrund. Co-Trainer Alex Schasching und ich sind erst seit Sommer im Verein. Wir haben uns natürlich im Vorfeld informiert, aber wir wussten auch nicht genau, wo die Reise hingehen würde.

Die Trainingsbeteiligung ist wirklich hervorragend. Sie ziehen alle mit. Das ist für mich die Grundlage. Wir werden immer besser, immer stabiler. Das Mannschaftsgefüge wird immer besser. Die Breite des Kaders ist für uns sicher auch ein Plus, wir hatten nämlich immer wieder einige Ausfälle. Dass wir die dann auch gut kompensieren konnten, liegt sicher auch an den guten Trainingsleistungen.

Ligaportal: Sie sind im Sommer als Trainer gekommen. Wo waren zu Beginn Ihrer Arbeit die größten Baustellen im Team?

Martin Flatzelsteiner: Im Sommer hat ein wichtiger Spieler den Verein verlassen, Kilian Bachler ist zu Blindenmarkt in die Gebietsliga gewechselt. Das war natürlich schade, aber ich verstehe ihn, er wollte es eben auch in einer höheren Liga probieren. Da mussten wir ein bisschen umstellen. Wir waren auf der Suche nach Verstärkungen für das zentrale Mittelfeld, um die drei Positionen dort zu besetzen und die richtige Formation zu finden. Daran mussten wir sehr intensiv arbeiten, um eine gute Mischung zu finden. Das ist uns am Anfang nicht so gut gelungen. Da hatten wir schon auch viele Phasen, die nicht so gut waren, aber das konnten wir dann wieder kompensieren. Im letzten Drittel der Hinrunde haben wir dann teilweise wirklich schon sehr gut gespielt und da ist uns auch wieder die Trainingsleistung zugutegekommen. Ich glaube, da hatten wir noch ganz schön viel Saft, vielleicht sogar mehr als andere Mannschaften.

 

"Alles andere wäre Blödsinn"

 

Ligaportal: Spürt man durch den aktuellen Tabellenplatz einen zusätzlichen Druck für die Rückrunde?

Martin Flatzelsteiner: Ich persönlich nicht. Aber ich glaube, dass das ganz normal ist, wenn man da vorne steht. Wir haben keine einzige Partie verloren. Natürlich steigt da der Druck und die Erwartungshaltung wird höher. Bei mir persönlich aber nicht, muss ich sagen. Ich bin auch nicht hierhergekommen, um Meister zu werden, das war nicht das Ziel. Aber wenn du da vorne stehst, natürlich willst du es dann probieren. Alles andere wäre ein Blödsinn.
Es ist aber ein positiver Druck und ich freue mich darauf. Jetzt müssen wir halt noch eine Schippe drauflegen, körperlich, aber auch in anderen Bereichen. Jetzt habe ich zum ersten Mal die Chance, mit dieser Mannschaft eine Wintervorbereitung zu machen, und da haben wir ja genügend Zeit dafür.

Ligaportal: Gab es einen Moment aus der Hinrunde, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Martin Flatzelsteiner: Es hat sehr viele coole Momente gegeben. Ein besonderer Moment war aber das Spiel gegen Neustadtl. Wir lagen 2:0 hinten und hätten auch noch weiter zurückliegen können. Da waren wir klar unterlegen, sie waren klar besser. Wir sind überhaupt nicht richtig ins Spiel gekommen. Wir haben dann in der Halbzeit ein paar Kleinigkeiten verändert und zwei, drei Einwechslungen vorgenommen. Die haben alle absolut abgeliefert und wir konnten das Spiel noch ausgleichen. In der 90. Minute hätten wir sogar noch eine Hundertprozentige auf das 3:2 gehabt. Das war so ein Moment, in dem ich gesehen habe, dass immer etwas möglich ist mit diesem Team. Da hat die Mannschaft gemerkt: Nie aufgeben!