Eine Runde ist in der 2. Landesliga Ost noch zu spielen. Während mit dem ASK Ebreichsdorf der Meister bereits feststeht, ist noch nicht klar, wie viele Teams die Meisterschaft als Absteiger verlassen werden. Man kann davon ausgehen, dass es zwei sind und in diesem Fall wären sowohl der ASV Vösendorf und die SV Horn Amateure als Absteiger fix. Muss allerdings nur eine Mannschaft die Klasse wechseln, ist das Rennen zwischen den beiden noch offen. Horn-Interimstrainer Michael Hennebichler im Gespräch!
Ligaportal: Herr Hennebichler, danke fürs Zeitnehmen. Aktuell steht Ihre Mannschaft auf dem letzten Platz. Was wissen Sie konkret über die Abstiegssituation – wie viele Teams steigen sicher ab?
Interimstrainer Michael Hennebichler: Grundsätzlich rechnen wir mit zwei Fixabsteigern. Das hängt aber natürlich davon ab, wie die Teams aus der ersten Landesliga eingeteilt werden – also ob einer in die Ost und eine in die West kommt. Wenn das so bleibt, wie es momentan aussieht, dann steigen zwei ab, weil einer noch dazu aufsteigt.
Ligaportal: Sie haben zuletzt dreimal in Folge verloren – wie ist die Stimmung in der Mannschaft?
Hennebichler: Natürlich ist das eine Enttäuschung. Wir haben uns definitiv mehr erwartet. Wir sind mit einem neuen Trainer ins Frühjahr gestartet und waren eigentlich sehr euphorisch. Aber dann sind ein paar Dinge passiert, die uns nicht in die Karten gespielt haben: zwei Abgänge, zwei Verletzungen – das konnten wir nicht kompensieren. Und dann rutschst du in so einen Abwärtssog hinein.
Ligaportal: Sie haben zudem ein sehr junges Team, Erfahrung fehlt vielleicht?
Hennebichler: Wir spielen mit 17-, 18-, 19-Jährigen. Der Druck ist da hoch, und das spürt man bei den Jungs. Unter der Woche liefern sie top im Training, aber im Spiel ist der Druck zu groß – und dann bringen sie’s nicht mehr auf den Platz. Trotzdem: Das ist unsere Philosophie, und wir stehen dazu.
Ligaportal: Wie stark spürt man die Durchmischung mit Spielern aus der ersten Mannschaft?
Hennebichler: Natürlich spielt das eine Rolle. Du hast Spieler, die du die ganze Woche nicht siehst, und dann sind sie beim Match dabei. Das ist auch für Trainerteam und Mannschaft nicht leicht. Die Spielprinzipien sind zwar an die Profis angepasst, aber sie trainieren halt nicht mit – und so haben wir es leider nicht geschafft, dass diese Spieler wirklich als stabilisierender Faktor helfen konnten, den Abstieg zu verhindern.
Ligaportal: Sie sind seit April interimistisch Trainer – bleiben Sie auch im Herbst?
Hennebichler: Nein. Das war von Anfang an klar. Eigentlich war Mario Handl als Trainer geplant – ein sehr erfahrener Mann, der sogar Bundesliga trainiert hat. Er hat dann aber überraschend aufgehört. Und weil wir mitten im Abstiegskampf waren, war’s einfach zu kurzfristig, einen neuen Coach zu installieren. Deshalb bin ich eingesprungen – aber nur bis Sommer.
Ligaportal: Gibt es schon Pläne für einen neuen Trainer?
Hennebichler: Ja, wir führen derzeit Gespräche, in kommenden Wochen sollten die finalisiert werden. Auch die Spieler wollen natürlich wissen, wer es wird – also das wird zeitnah bekannt gegeben.
Ligaportal: Wie gehen Sie und die Mannschaft in die kommende Saison, vermutlich in der Gebietsliga?
Hennebichler: Unser Ziel ist klar: Wir wollen vorne mitspielen. Einen Meistertitel zu planen ist mit so jungen Spielern natürlich schwer, aber wenn wir in einen Lauf kommen und Selbstvertrauen aufbauen, dann traue ich uns auch den Wiederaufstieg zu.
Ligaportal: Ihr Team hat noch ein Spiel gegen Bad Vöslau/Kottingbrunn – wie gehen Sie da ran, auch angesichts des wahrscheinlichen Abstieges?
Hennebichler: Natürlich sind einige Spieler enttäuscht, das merkt man. Manche werden uns auch verlassen. Aber genau deshalb nutzen wir die letzte Partie, um Spielern, die sich das verdient haben, eine Chance zu geben – auch jüngeren. Es ist wichtig, dass wir jetzt schon beginnen, für die nächste Saison aufzubauen.
Ligaportal: Also ein klarer Fokus auf Entwicklung?
Hennebichler: Genau. Viele kommen aus der U18 – da ist der Schritt in den Erwachsenenfußball kein leichter. Wir versuchen, die Burschen da bestmöglich zu begleiten und ihnen den Übergang zu erleichtern.