Der 1. SV Wiener Neudorf zitterte sich am letzten Spieltag der 2. Landesliga Ost zum Klassenerhalt. Die Obritzberger-Elf erkämpft gegen den SV Absdorf nach 0:1-Rückstand noch das rettende 1:1. Michael Chvala ließ die Hausherren nach 73 Minuten jubeln.
Die Ausgangslage für den 1. SV Wiener Neudorf war vor der Partie rasch erklärt. Nur bei einem vollen Erfolg gegen den SV Absdorf konnten Coach Peter Obritzberger und seine Mannen den Rechenschieber beiseite legen und waren nicht auf fremde Hilfe angewiesen. Doch von dieser Bürde des "Siegen-Müssens" war von Beginn an nichts zu spüren. Zwar blieb Absdorf über 90 Minuten ein unangenehmer, ständig aufmerksamer und bissiger Gegner, doch die Hausherren behielten über weite Strecke das Heft in der Hand.
Vor allem die Offensiv-Maschinierie der Wiener Neudorfer lief auf Hochtouren und auch die Hochkaräter ließen nicht lange auf sich warten. Im Gegenteil, praktisch im fünf Minuten-Takt erstarb den rund 100 Zuschauern der Torjubel auf den Lippen. Denn Wiener Neudorf ging äußerst verschwenderisch mit den Top-Chancen um. Etwa als Leopold Zwinzer nach starker Thomas Steinhofer-Vorlage alleine vor dem Absdorf-Goalie verstolperte. Oder wenig später ein Stefan Knaller-Kracher und ein Gerald Bauer-Weitschuss am guten Gäste-Schlussmann Stefan Kurz zerschellten.
Aufmerksame Gäste konzentrierten sich lange auf ein staubtrockenes Konterspiel, doch bissen gleich bei der ersten Chance kräftig zu. Rainer Ginsthofer nutzte beinhart den ersten Hauch von Spielraum aus und ließ einen Weitschuss an die Stange tropfen, den Abpraller versenkte Stefan Holzbauer zum überraschenden 0:1. Totenstimmung im Stadion. Jetzt war das Abstiegsgespenst in Wiener Neudorf allgegenwärtig, vor der Pause bekam die Obritzberger-Elf nichts Brauchbares mehr auf den Rasen.
Doch nach dem Seitenwechsel kehrte das Feuer bei den Hausherren zurück. Mit dem Mute der Verzweiflung erarbeitete sich die Heim-Elf ein erdrückendes spielerisch Übergewicht, doch es fehlten nun die Top-Chancen. Ein Thomas Bauer-Kopfball blieb lange die einzige Ausbeute. Und Absdorf blieb bei den Konterattacken stets gefährlich, etwa als bei einem Stafan Holzbauer-Vorstoß Gastgeber-Schlussmann Florian Grois eingreifen musste.
Dennoch lag das 1:1 in der Luft, überhaupt als Michael Chvala in einem Solo aus zehn Metern an Kurz scheiterte. Absdorf wurde jetzt eingeschnürt, die wenigen Entlastungen brachten nur noch Zeitgewinn. Die Angriffe der Obritzberger-Elf wurde jedoch immer fahriger und unkoordinierter, doch plötzlich schlüpfte Gerald Bauer auf der rechten Offensiv-Seite durch, ließ zwei Absdorfer stehen und legte perfekt für Chvala auf - 1:1. Damit war die Partie gelaufen, denn die Ergebnisse der anderen Spiele sickerte durch und die Hausherren brachten das Remis über die Zeit.
„Ich bin froh, dass heute der Sport gesiegt hat. Wir haben uns den Punkt redlich verdient, obwohl wir aufgrund der Situation die Hosen im Abschluss voll hatten. Dennoch Dank auch an Ebreichsdorf, die als geradlinig, gestandene Mannschaft ihre Leistung abgerufen hat“, so 1. SV Wiener Neudorf Trainer Peter Obritzberger gegenüber ligaportal.at. SV Absdorf Sektionsleiter Mario Krumpöcks Resümee fiel ebenfalls positiv aus: „Es war für uns ein versöhnlicher Saisonabschluss. Das Unentschieden geht in Ordnung, obwohl sowohl für uns als auch für Wiener Neudorf auch ein Sieg drinnen gewesen wäre.“