Am
6. Juni 2012 vertschüsste sich Robert Haas mit dem SC Mannsdorf als Meister aus der 2. Landesliga Ost - 491 Tage später greift der Trainer in besagter Liga wieder ins Geschehen ein: Diesmal als Trainer des FCM Traiskirchen und aus der Position des Tabellen-Schlusslichts. Bei seinem Comeback bekommt Haas mit seinem Team gleich eine harte Nuss auf den Teller serviert: den USV Scheiblingkirchen!
Die Scheiblingkirchner sind dick da, legten vergangenes Wochenende Leader Ebreichsdorf mit 2:0 flach und bestätigten ihren deutlichen Aufwärtstrend: Von den letzten 14, saisonübergreifend abgespulten Matches in der 2. LL Ost hat Scheiblingkirchen nur ein einziges verloren, acht Siege und fünf Remis eingestreift. Auswärts ging das Team von Josef Kirnbauer zuletzt am 6. April 2013 (0:2 in Tulln) als Verlierer vom Platz, hat seitdem in sieben Matches drei Siege und vier Remis eingefahren.
Das lässt schon erahnen, welch schwierige Aufgabe Traiskirchen am Samstag ins Haus steht - noch dazu vor Heim-Publikum, wo in dieser Saison noch nichts zusammenlief: drei Niederlagen in drei Spielen und 3:12-Tore sprechen für sich. Haas beginnt bei Null, hat dem Team am Sonntag beim 4:0 in Langenlebarn auf die Beine geschaut und in dieser Woche zwei Trainings geleitet. "In der kurzen Zeit fällt es, schwer ein Urteil zu fällen. Doch ich bin der Meinung, es mit einer Mannschaft zu tun zu haben, die auf dem letzten Platz der Tabelle eigentlich nichts verloren hat."
Auf den besten Knipser wird Traiskirchen am Samstag aller Voraussicht nach verzichten müssen: Christopher Koch musste in dieser Woche krankheitsbedingt passen, brachte es bisher auf fünf Saisontreffer. Über Gegner Scheiblinkgkirchen holte Haas einige Infos ein, hat das Team noch gut aus Mannsdorfer Zeiten in Erinnerung: "Personell hat sich dort seitdem nur wenig getan. Wir bekommen es mit einem kompakten, laufstarken, aggressiven und folglich unangenehmen Gegner zu tun."
Der 42-jährige Haas ist vom Umfeld in Traiskirchen begeistert. "Das war einer der zentralen Gründe, warum ich "Ja" zum Angebot gesagt habe. Im Frühjahr kommt ein Rasenplatz hinzu, dann verfügt der Verein über zwei Rasen- und ein Kunstrasenfeld. Das ist absolut top." In der Hinrunde 2013 warten auf Traiskirchen nach Scheiblingkirchen noch Stockerau (auswärts), Leopoldsdorf/Mfd. (heim) sowie die Abstiegs-Konkurrenten Wolkersdorf (a) und Wiener Neudorf (h): "Wir haben jetzt mal drei schwere Matches vor uns, da haben wir nichts zu verlieren. Eines haben die fünf Gegner gemeinsam: Sie sind derzeit in der Tabelle alle vor uns zu finden", zeigt Haas Humor.
Der Neo-Coach wird sich bis zur Winterpause ein besseres Bild vom Team machen können, hat die Zusage, im Winter eventuelle Adaptierungen vornehmen zu dürfen, "im Rahmen des finanziell Möglichen", wie er betont. Die Vereinbarung mit Traiskirchen läuft bis Sommer 2015, inklusive beiderseitgen Optionen: Im Falle des Abstiegs kann Traiskirchen im Sommer 2014 die Reissleine ziehen. Haas wiederum kann die Vereinbarung bei einem Angebot aus einer höheren Liga auflösen.