Rohrendorf hat gegen Wieselburg „nichts zu verlieren“, „Wer weiß, vielleicht geht ja sogar mehr“ – Trainer Robert Lesdedaj im Ligaportal-Interview

Die 22. Runde der 2. Landesliga West wird mit der Begegnung zwischen Spitzenreiter Wieselburg und dem Tabellen-8. FC Rohrendorf eröffnet. Die Rohrendorfer können auf einen durchwegs gelungenen Frühjahrsstart zurückblicken, holten sie doch aus den ersten fünf Spielen, zwei Siege und zwei Remis. Im Ligaportal-Interview spricht Trainer Robert Lesdedaj über die bisherigen Leistungen, die größte Herausforderung als Neo-Coach und das kommende Spiel gegen die Wieselburger.

„Tabelle ist in Wahrheit ziemlich trügerisch“

Ligaportal: Herr Lesdedaj, danke fürs Zeitnehmen. Wie zufrieden sind Sie mit dem Start ins Frühjahr und der aktuellen Tabellensituation?

Trainer Robert Lesdedaj: Ja, der 8. Platz schaut auf den ersten Blick super aus – aber die Tabelle ist in Wahrheit ziemlich trügerisch. Durch viele Spielabsagen ist das Ganze verzerrt, und unsere Bilanz ist eher durchwachsen. Besonders die zwei Unentschieden zuhause tun weh – da haben wir nicht schlecht gespielt, in der ersten Halbzeit sogar sehr stark. Aber wir haben einfach zu schnell Gegentore bekommen. Trotzdem: Wenn man bedenkt, wie viele Ausfälle wir hatten, kann man insgesamt schon zufrieden sein.

Ligaportal: Sie haben im Winter drei neue Spieler verpflichtet. Unter ihnen sticht einer besonders hervor: der 27-jährige Nigerianer Hamza Najeeb. Wie gut konnte er bislang den Erwartungen gerecht werden?

Lesdedaj: Absolut top. Er ist ein richtiger Führungsspieler, bringt sich super ein und macht seine Sache richtig gut. Vor allem in der Offensive ist er extrem stark. Mit seiner Einstellung, seinem Zug nach vorne – wirklich top. Da gibt’s bis jetzt nichts zu meckern.

"Nicht einfach irgendwie rauspfeffern"

Ligaportal: Was sind denn die genauen Ziele für den Rest der Saison?

Lesdedaj: Tabellarisch wäre es natürlich schön, wenn wir einstellig bleiben. Aber das wichtigste Ziel bleibt, so schnell wie möglich mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun zu haben. Wir wollen da unten weg – das ist klar.

Ligaportal: Sie sind seit Jänner Trainer von Rohrendorf, was war für Sie die größte Herausforderung in der Zeit?

Lesdedaj: Das ist ein bisschen eine Kopfsache der Mannschaft gewesen. Der Herbst ist für uns wirklich nicht gut gelaufen – ein guter Start, und dann ging’s irgendwie bergab. Das steckt bei vielen noch drin. Die Qualität in der Mannschaft ist definitiv da, die Spieler sind wirklich talentiert. Aber wenn man nicht locker aufspielen kann, wird’s halt schwierig. Und natürlich haben wir extrem viele Verletzte – das muss man auch ganz ehrlich sagen. Aber bisher schlagen wir uns trotz allem ganz ordentlich.

Ligaportal: Verglichen mit dem Herbst, was hat sich in der Spielanalage vom FC Rohrendorf verändert?

Lesdedaj: Ich will gar nicht groß mit dem Herbst vergleichen, aber mir ist wichtig, dass wir sauberen Fußball spielen – von hinten raus, mit System. Nicht einfach irgendwie rauspfeffern, sondern gezielt von hinten aufbauen und das Spiel kontrollieren – unabhängig vom Gegner. Ich mag’s, wenn wir das Spiel selbst in der Hand haben. Wie gut uns das gelingt, wird man sehen – aber die ersten Schritte passen.

„Wir haben nichts zu verlieren“

Ligaportal: Der nächste Gegner ist der Tabellenführer Wieselburg. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in dieses Match?

Lesdedaj: Wenn man gegen den Tabellenführer spielt, geht man eigentlich mit der Haltung rein: Wir haben nichts zu verlieren. Ich glaub, von außen erwartet niemand, dass wir da groß was mitnehmen. Aber wir werden unser Bestes geben. Wenn wir dort mit einem Punkt rausgehen, dann sind wir absolut zufrieden – und wer weiß, vielleicht geht ja sogar mehr. Wir fahren hin, spielen befreit auf – und schauen, was dabei rauskommt.

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