Nach turbulenten Tagen kehrt beim SC Gmünd langsam, aber sicher Ruhe ein. Nachdem der bisherige Trainer Tadeusz Cypka noch vor dem Spiel gegen Absdorf am vergangen Wochenende den Hut ziehen musste, übernahm der 35-jährige Florian Birngruber die Agenden des Cheftrainers. Dies gelang ihm mit einem 6:2-Sieg in der 2. Landesliga West zum Auftakt bravourös. Im Ligaportal-Interview spricht er über die aktuellen Veränderungen im Klub, die Ziele und blickt auf den kommenden Gegner Großweikersdorf.
Ligaportal: Herr Birngruber, danke fürs Zeitnehmen. Nach einem 6:2-Sieg gegen Absdorf, kann man von einem zufriedenstellenden Einstand für Sie sprechen. Stimmen Sie zu?
Trainer Florian Birngruber: Natürlich – mit so einem Einstand ist man immer zufrieden.
Ligaportal: Warum kam es zur Trainerrochade und wieso sind Sie nun neuer Cheftrainer?
Birngruber: Ich äußere mich zum Thema an sich nicht weiter. Der Vorstand hat die Entscheidung getroffen, und damit bin ich eben von der zweiten Reihe als Trainer nachgerückt.
Ligaportal: Sie kennen die Mannschaft, sind nun aber in einer anderen Rolle, als noch vor wenigen Wochen. Welche Herausforderungen mussten Sie mit diesem Schritt bewältigen?
Birngruber: Die größte Herausforderung war definitiv, die nötige Distanz zu wahren. Ich habe ja bis vor kurzem noch mit fast allen Spielern selbst zusammengespielt. Klar, wenn man die Mannschaft und die Liga kennt, ist das ein Vorteil – aber es braucht eben auch eine klare Rollenverteilung, und das ist nicht immer einfach.
Ligaportal: Sie haben im Winter nur einen neuen Spieler verpflichtet, nämlich Hossain Ahmadi. Wie gut erfüllt er bislang die Erwartungen?
Birngruber: Gut! Wir haben einen Spieler dazu genommen, der immer besser wird. Er hatte jetzt auch schon einen Kurzeinsatz gegen Absdorf, ist in der Nachspielzeit reingekommen – weil er sich’s durch gute Trainingsleistungen verdient hat. Wir hoffen natürlich, dass er sich in den nächsten Wochen weiter steigern kann.
Ligaportal: Was ist das ausgesprochene Ziel für die Restsaison?
Birngruber: Ganz klar: So schnell wie möglich eine gesicherte Position erreichen – eine, mit der wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Wir wollen gar nicht groß nach oben schauen. Der erste Blick geht nach unten – und da wollen wir so schnell wie möglich Abstand schaffen. Das ist unser Fokus.
Ligaportal: Welche Rolle spielt der Nachwuchs im Verein?
Birngruber: Den Nachwuchs wollen wir natürlich immer einbauen. Das große Ziel ist, jungen Spielern aus der Region eine Chance zu geben – genauso, wie ich als junger Trainer meine Chance bekommen habe. Das zieht sich durch. Was kommende Saisonen betrifft: Unser Ziel ist jetzt erstmal ganz klar der Klassenerhalt. Alles Weitere besprechen wir dann im Sommer.
Ligaportal: Sind Sie eine Übergangslösung oder planen Sie und der Verein eine längere Zusammenarbeit auf dieser Ebene?
Birngruber: Wenn wir die Klasse halten und unsere Ziele erreichen, dann – so war auch die bisherige Kommunikation – will der Verein mit mir weitermachen. Und ich sehe das genauso.
Ligaportal: Sie spielen nun gegen den Tabellen-12. Großweikersdorf. Sie haben bereits erwähnt, so schnell wie möglich mit den Abstiegsplätzen nichts zu tun haben zu wollen. Wäre in dieser Hinsicht das nicht dann sogar schon ein Pflichtsieg?
Birngruber: In dieser Liga gibt’s keine Pflichtsiege – das hat man heuer deutlich gesehen. Vom 6. bis zum Letzten kann jeder jeden schlagen. Wir selbst haben zum Beispiel gegen Haitzendorf gewonnen, obwohl wir vorher fast keine Punkte hatten. Es ist ein bisschen wie ein Lotteriespiel. Aber klar: Gegen Großweikersdorf wollen wir gewinnen. Wir wollen uns für die Niederlage im Herbst revanchieren – und uns bei uns zu Hause die Punkte zurückholen. Ziel ist es, ein kleines Punktepolster auf Großweikersdorf aufzubauen. Das wär enorm wichtig.