2. Landesliga West

„Wir sind voll abhängig von den Ergebnissen der anderen“ – Rohrendorf will „Minichance“ auf Klassenerhalt wahren

In der 2. Landesliga West nähert sich der Abstiegskampf der Entscheidung zu. Aktuell liegt der FC Rohrendorf auf dem letzten Platz mit fünf Punkten Rückstand auf dem 13. Großweikersdorf. Man kann davon ausgehen, dass am Ende der Spielzeit zwei Teams absteigen werden, weshalb die Rohrendorfer zwei Ränge gut machen müssten, um in der kommenden Saison wieder auf Landesliganiveau spielen zu dürfen. Im Ligaportal-Interview spricht Trainer Robert Lesdedaj über den möglichen Abstieg, Kaderplanungen und die Gründe für die mäßige Saison.

„Alles geben und versuchen, noch sechs Punkte zu holen“

Ligaportal: Herr Lesdedaj, danke fürs Zeitnehmen. Wir befinden uns in der heißen Phase des Abstiegskampfs, in dem Ihre Mannschaft steckt. Wie ist die Stimmung aktuell bei Ihnen im Verein?

Trainer Robert Lesdedaj: Es ist natürlich eine extrem schwierige Situation. Wir haben’s nicht mehr selbst in der Hand – wir sind voll abhängig von den Ergebnissen der anderen. Wenn die anderen Ergebnisse für uns ausgehen und wir unsere Spiele gewinnen, haben wir noch eine Minichance. Aber man muss ehrlich sein: Die ist wirklich gering. Trotzdem werden wir in den letzten zwei Partien alles geben und versuchen, noch sechs Punkte zu holen.

Ligaportal: Was ist aus Ihrer Sicht der Hauptgrund dafür, dass Sie jetzt in dieser Lage sind?

Lesdedaj: Ich weiß, es klingt wie eine Ausrede, die es allerdings nicht sein soll, denn es ist einfach so – aber ganz klar: Verletzungen und Ausfälle. Wir hatten vielleicht ein einziges Spiel mit unserer Wunschformation. Die Mannschaft hatte nie die Möglichkeit, sich einzuspielen. Fast jede Woche haben wichtige Spieler gefehlt. Und das ist keine Ausrede – das ist ein Fakt. Jetzt fällt schon wieder der nächste aus, und ein anderer hat sich im Training verletzt. Es ist einfach brutal.

„Vielleicht ist es sogar ein notwendiger Neustart für den Verein“

Ligaportal: Richtet sich der Blick jetzt auch auf die Parallelspiele?

Lesdedaj: Ehrlich gesagt, nein. Ich glaube nicht, dass es uns etwas bringt, auf andere zu schauen. Die Chance ist so minimal – da müssen wir uns auf unser Spiel konzentrieren und das Beste draus machen. Wenn’s reicht, freuen wir uns. Wenn nicht, dann müssen wir es akzeptieren.

Ligaportal: Ein möglicher Abstieg wäre also kein Weltuntergang?

Lesdedaj: Nein. Natürlich wollen wir in der Landesliga bleiben, und wir geben alles dafür. Aber wenn’s nicht klappt, dann ist es eben so. Vielleicht ist es sogar ein notwendiger Neustart für den Verein. Dann heißt’s: neu aufstellen, gut arbeiten, und vielleicht kommt man gestärkt zurück.

Ligaportal: Sollte es so kommen – was wäre nächste Saison dann das Ziel in der Gebietsliga?

Lesdedaj: Der direkte Wiederaufstieg ist extrem schwierig, das wissen wir alle. Aber natürlich wollen wir oben mitspielen, angreifen. Wie realistisch das ist, hängt stark davon ab, wie wir den Kader zusammenstellen können. Wenn das passt, ist einiges möglich – aber klar, die Favoriten sind dann andere.

„Arschbacken zusammenkneifen und 100 Prozent geben“

Ligaportal: Rechnen Sie mit vielen Abgängen im Sommer?

Lesdedaj: Momentan kann ich da noch nichts Konkretes sagen, aber es scheint nicht zu vielen Abgängen zu kommen. Der Vorstand spricht gerade mit den Spielern. Es gibt sicher welche, die gefragt sind – gerade für den Abstiegskampf. Aber Entscheidungen werden wohl erst getroffen, wenn endgültig klar ist, in welcher Liga wir nächste Saison spielen.

Ligaportal: Und Sie selbst – bleiben Sie Trainer?

Lesdedaj: Zu 99,9 Prozent ja. Das ist mit dem Verein bis jetzt so abgesprochen, ich gehe davon aus, dass ich auch im Herbst wieder auf der Bank sitzen werde.

Ligaportal: Abschließend noch der Blick auf die letzten beiden Spiele gegen Purgstall und Haitzendorf – mit welcher Einstellung gehen Sie und Ihre Mannschaft da hinein?

Lesdedaj: Ganz einfach: Die, die noch fit sind, müssen zusammenhalten, die Arschbacken zusammenkneifen und 100 Prozent geben. Mehr gibt’s dazu eigentlich nicht zu sagen.