Nach einem eher schlechten Saisonstart mit drei Niederlagen in Folge konnte der USC INDAT kaschütz Rohrbach/Gölsen endlich den ersten Dreier gegen Würmla einfahren. Könnte es der Start einer Erfolgsserie sein? Denn im Sommer hat sich bei den Mostviertlern einiges getan - Der neue Trainer und Ex-Profi Amir Bradaric musste den Kader nach dem Abstieg in die 2. Landesliga West grundlegend verändern. Er hat unter anderem über die Herausforderungen und Ziele in diesem Jahr gesprochen.
Im Sommer blickte man noch in ein riesiges schwarzes Loch im Kader des USC. Man stand noch ohne Spieler und Trainer da - bis Bradaric nach einer mehrjährigen Pause wieder als Trainer übernommen hat und mittels seiner Verbindungen viele Spieler, die vor allem aus Wien kommen, nach Niederösterreich locken konnte. "Nur ein Spieler ist vom letzten Jahr übrig geblieben und wir mussten die gesamte Mannschaft neu aufstellen, sonst hätte man in der 2. Klasse gestartet. Innerhalb von drei bis vier Wochen musste man ein Team zusammenstellen, weshalb die Vorbereitung und der Meisterschaftsbeginn eher dürftig waren."
Nicht unschuldig an dem Trainer-Comeback von Bradaric war Rapid-Legende, sowie Vorstandsmitglied der grün-weißen, Michael Hatz: "Er hat mich angerufen und meinte zu mir, ich solle mir mal anhören was der Vorstand von Rohrbach zu sagen hat. Ich war ehrlich gesagt sehr gereizt von der Aufgabe mit vielen jungen Spielern etwas aufbauen zu können, von denen ich einige schon länger kenne, weil ich sie privat bereits trainiere. Die Jungs sind alle sehr talentiert und haben eine sehr gute Ausbildung genossen, unter anderem bei der Admira oder Austria - jetzt gilt es, aus ihnen eine Mannschaft zu formen."
Neben den jungen Spielern wie Emirhan Köse oder Martin Mitrovic, die in der Offensive für Wirbel sorgen sollen, holte man sich auch einiges an Erfahrung in den Kader. Der 32-jährige Milivoje Lazic blickt in seiner Vita auf über 100 Spiele in der ersten Liga Bosniens zurück und soll dem Team mit einem Altersschnitt von unter 22 weiterhelfen.
In Rohrbach waren nicht die besten Startbedingungen gegeben. Nichtsdestotrotz - so scheint es zumindest - geht es langsam bergauf. Ein 3:0 gegen Würmla könnte der Start von etwas Besonderem werden, so der Trainer: "Wir hatten nur drei Vorbereitungspartien, die wir allesamt verloren haben, ebenso wie die anschließenden Meisterschaftspartien. Gegen Würmla haben wir unser Konterspiel sehr gut aufgefahren und ich hoffe, dass der Sieg jetzt die Initialzündung war und wir den Turnaround schaffen. Trotzdem sollte man die Kirche noch im Dorf lassen, denn besonders bei Negativerlebnissen bekommen wir sehr schnell Probleme - wenn wir ein Gegentor bekommen, dann ist das nächste nicht sehr weit. Aber das ist natürlich alles ein Prozess."
Das neuformierte, junge Team ist erst am Anfang und wird mit Sicherheit noch Zeit benötigen, um sich in der Liga zurechtzufinden. Darum bleibt der Trainer in diesem Jahr, was die Ziele angeht, realistisch: "Das Ziel ist definitiv, die Liga zu halten und den Zuschauern in Rohrbach nach einer schwachen Vorsaison endlich wieder ein paar Heimsiege und Erfolgserlebnisse schenken zu können. Außerdem möchte ich besonders meine jungen Spieler so gut es geht entwickeln und wenn sie ein Jahr in der 2. Landesliga geschafft haben, dann kann man von höheren Zielen sprechen."