2. Landesliga West

Günter Zach: "Der Abschied fällt mir schwer"

Es seitenstetten uscwar die Top-Meldung des Wochenendes in der 2. Landesliga West: Nach sieben Jahren beim USC Seitenstetten zieht sich Trainer Günter Zach im Sommer zurück, nimmt sich eine Auszeit vom Fußball-Geschäft. Unter dem 40-Jährigen feierte der Klub große Erfolge, etablierte sich als fixe Größe in der 2. Landesliga West. Zach plauderte mit Ligaportal.at über seinen Abschied, zog Bilanz und wagte auch einen Blick in die Zukunft.

 

Ligaportal.at: Herr Zach, die Meldung über ihren bevor stehenden Abschied in Seitenstetten sorgte in der Szene für einiges Aufsehen. Wie schwer fällt Ihnen persönlich der Abschied?

Günter Zach: "Er fällt mir schon schwer, denn es waren sieben wunderschöne Jahre. Ich habe in dieser Zeit seitens des Vorstands nie ein schlechtes Wort über meine Person gehört, die Spieler waren und sind alles super Typen. Der Verein stand auch in Zeiten, wo es nicht so gut lief, hinter mir. Für dieses Vertrauen möchte ich mich an dieser Stelle auch bedanken. Ich habe sicher nicht alles richtig gemacht. Es wird schwierig werden, wieder mal so einen Verein zu finden."

 

Ligaportal.at: Wie lange haben Sie über diesen Abschied nachgedacht?

Günter Zach: "Es Zachgab von meiner Seite schon im vergangenen Sommer Überlegungen, leiser zu treten. Doch mit der Entscheidung des Vorstandes, einen Weg ohne Legionäre und nur mit einheimischen Spielern zu beschreiten, wollten wir gemeinsam zeigen, dass es ohne Legionäre auch geht. Viele sahen uns da schon als Abstiegs-Kandidaten. Doch wir haben es am Ende geschafft und sind auf dem besten Weg zu einer einer tollen Saison."

 

Ligaportal.at: Ist damit das Kapitel Seitenstetten für Sie abgehakt?

Günter Zach: "Man soll im Leben niemals nie sagen. Ich werde jetzt auf jeden Fall mal eine Pause einlegen, schauen wir, was sich dann im Winter oder Sommer ergibt. Mein beruflicher Job ist aber sehr stressig, ich habe mit meiner Frau den Getränke-Handel von ihren Schwiegereltern übernommen. Meine Frau braucht da meine Unterstützung. Ich fuhr von der Arbeit meistens direkt zum Training und wenn ich dann nach Hause kam, schliefen unsere drei Kinder schon."

 

Ligaportal.at: Seitenstetten hat in den sieben Jahren eine tolle Performance hingelegt. Was machte den Erfolg aus?

Günter Zach: "Fußball ist nicht so kompliziert, wie er von vielen immer hingestellt wird. Wir trainieren einfache Ubungen, es ist eine Frage der Automatisierung, bis das zu greifen beginnt. Ich stelle auch nicht jede 2. Woche die Formation um. Die Spieler wissen, was zu tun ist, welche Aufgabe jeder einzelne zu lösen hat. Da würde es auch nichts ausmachen, wenn ich mal bei einem Spiel nicht auf der Betreuerbank sitzen kann."

 

Ligaportal.at: Was Seitenstetten auch auszeichnet, ist die Kontinutität.

Günter Zach: "Absolut richtig. Der sportliche Leiter Günther Gugler achtet darauf, dass nur Spieler nach Seitenstetten kommen, die auch zum Team passen. Ich habe in den sieben Jahren keinen Ungustl erlebt, das waren und sind lauter nette Burschen. Die jungen Spieler aus der Umgebung kommen gerne zu uns, weil sie sehen, dass sie bei uns wirklich eine Chance kriegen."

 

Ligaportal.at: Apropos junge Spieler: Unter ihrer Führung haben einige den Sprung in die Kampf-Mannschaft geschafft. Als Beispiele seien hier Tanzer, Kammerhofer oder Schörghuber genannt.

Günter Zach:"Jung allein ist zu wenig. Fußball spielen muss jeder einzelne natürlich auch können (lacht). Wenn sie zeigen, dass sie wollen, kriegen sie auch ihre Chance. Unter unseren Spielern hat sich im Laufe der Jahre eine gute Freundschaft entwickelt. Da spielt dann das Geld auch nicht mehr so eine große Rolle."

 

Ligaportal.at: Gab es für Sie in den sieben Jahren einen sportlichen Höhepunkt?

Günter Zach: "DaSeitenstetten-Zach-2 fallen mir mehrere ein. Der Aufstieg in meinem 1. Jahr als Spielertrainer war natürlich eine tolle Sache. In der 2. Landesliga West waren dann die Derbies gegen meinen Heimat-Verein St. Peter immer ein Highlight, da erinnere ich mich besonders gerne an einen 2:0-Auswärtssieg (im Bild rechts der Jubel nach diesem Derbysieg, Anm. d. Red.). Oder die weniger schönen Wochen, wo wir an einem Strang und uns damit aus dem Abstiegssumpf zogen. In Summe bleibt da sehr viel hängen."

 

Ligaportal.at: Sie werden sich wie vorhin erwähnt künftig vermehrt um ihre berufliche Aufgabe kümmern."

Günter Zach: "Gemeinsam mit meiner Frau Petra führe ich den Getränkehandel Zach. Wir sind ein Vertrags-Partner der Brau Union, beschäftigen sechs Mitarbeiter. Vor allem im Sommer ist da sehr viel zu tun, praktisch ein 7-Tage-Job, wo wir immer erreichbar sein müssen."

 

Ligaportal.at: Welche Pläne schmieden Sie noch für die kommenden Monate?

Günter Zach: "Ich plane schon set längerer Zeit die Alpen-Überqerung mit dem Mountainbike von St. Anton bis zum Gardasee. Dafür wird nun im Herbst Zeit sein. Mit St. Peter werde ich an der Meisterschaft teilnehmen, allerdings im Tennis. Da sind wir lauter ehemalige Kicker in einem Team vereint. Und beim einen oder anderen Spiel von Seitenstetten werde ich natürlich auch vorbei schauen."

 

Ligaportal.at: Herr Zach, wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen schon jetzt für die fußballlose Zeit alles Gute.