In der 2. Landesliga West trafen am Samstag der SK Eggenburg und der SC Rathauskeller Melk aufeinander. Das Duell der 15. Runde endete 1:1 – ein Resultat, das Christian Maurer, Trainer des SC Rathauskeller Melk, als absolut gerecht einordnete. Vor allem in der Schlussphase entwickelten beide Teams einen offenen Schlagabtausch, in dem sowohl Eggenburg als auch Melk den Lucky Punch auf dem Fuß hatten. Für Melk war es das letzte Spiel vor der Winterpause: Mit 24 Punkten überwintern die Niederösterreicher auf Rang vier, Eggenburg liegt mit 20 Zählern auf Platz neun. Intensiv geführte Zweikämpfe, schnelles Umschalten – und einige personelle Sorgen bei den Gästen – prägten die Partie.
Melk erwischte den besseren Start und ging in der 34. Minute durch Petr Kurtin mit 0:1 in Führung. Nach der Pause erhöhte Eggenburg den Druck und glich in Minute 58 durch Muamer Avdic aus. In der hitzigen Schlussphase vergaben beide Seiten den möglichen Sieg: Nach einem Stanglpass von Marco Hoppi setzte der eingewechselte Patrick Sima den Ball aus aussichtsreicher Position knapp neben das Tor. Im direkten Gegenzug ließ Dominik Rolinec für Eggenburg eine riesige Konterchance ungenutzt. „Gerade gegen Ende des Spiels war es ein offener Schlagabtausch mit zwei guten Chancen für Eggenburg und einer großen Chance für uns“, schilderte Maurer die dramatischen letzten Minuten. Nach insgesamt 98 Minuten inklusive acht Minuten Nachspielzeit blieb es beim 1:1.
Melk wollte laut Maurer das Spiel über Ballbesitz kontrollieren, verfiel jedoch phasenweise in lange Bälle. „Wir hatten uns mehr Ballkontrolle und Dominanz vorgenommen, aber als wir dann nur mit langen Bällen gespielt haben – das ist halt nicht unser Spielstil“, so der Trainer. Eggenburg überzeugte mit aggressiv geführten Zweikämpfen, schnellem Umschalten und vielen gewonnenen zweiten Bällen – damit kam Melk zeitweise in Bedrängnis. Bitter für die Gäste: Neben dem bereits vor dem Spiel fehlenden Kapitän Benjamin Zuber musste im Verlauf der Partie auch Felix Wieseneder verletzungsbedingt vom Platz. „Ich hoffe, dass das keine größere Verletzung ist“, zeigte sich Maurer besorgt.
Ein herausragender Einzelspieler war aus Melker Sicht schwer auszumachen, dennoch hob Maurer die Formkurve von Konstantin Sommer hervor: „Generell ist Konstantin Sommer in den letzten Wochen in einer sehr, sehr guten Form und hat auch gestern meiner Meinung nach ein sehr gutes Spiel gemacht.“ Die Schiedsrichterleistung bewertete er als unauffällig und fair: „Es hat keine brenzligen Szenen gegeben.“ Für die Winterpause zieht Maurer ein nüchternes Fazit: „Grundsätzlich war die Herbstsaison okay. Allerdings haben wir schon sehr viele Punkte liegen gelassen.“ Nun gilt es, die Akkus aufzuladen und mit einer guten Vorbereitung im Frühjahr wieder anzugreifen. Das Remis in Eggenburg passt dabei ins Gesamtbild – engagiert, stabil, aber mit Luft nach oben.