In den letzten fünf Begegnungen mit dem SC Melk konnte der SC Gmünd immerhin drei Mal gewinnen, bei nur einer Niederlage und einem Torverhältnis von 11:5. Den Bezirkshauptstädtern aus dem nordwestlichen Waldviertel liegen die Wachauer. Der amtierenden Neunte war im Auftaktspiel der 2. Landesliga West leichter Favorit gegen den letztjährigen Tabellenfünften. Jetzt Trainingslager buchen!
Doch der Favoritenrolle konnten die Hausherren zu Beginn nicht gerecht werden. Der von Oed/Zeillern aus der Gebietsliga gekommene Rudolf Lang durfte bei seinem Debüt als Trainer von Melk nach wenigen Minuten über den etwas überraschenden Führungstreffer der Gäste jubeln. David Bedinsky hatte einen Moment der Unachtsamkeit genutzt, um seine Gegenspieler auszutanzen und zum 1:0 nach elf Minuten einzuschießen. Mit einer Großchance hätten die Auswärtigen auf 2:0 erhöhen können – es blieb beim Konjunktiv.
Die vergebene Chance auf eine komfortable Führung in der Fremde sollte sich rächen. „Wir haben die Köpfe nicht hängen gelassen, haben uns voll ins Zeug gelegt“, beschrieb Armin Drach den unübersehbaren Motivationsanflug seiner Gmünder. "Es hat zu keinem Zeitpunkt so ausgesehen, als ob wir verlieren könnten“, war sich der Co-Trainer sicher. Und das obwohl einige Stammkräfte verletzt fehlten. Ein Beispiel dafür soll der Einsatz des 15-jährigen Julian Zimmel sein, der Mittelfeldspieler hielt bis dato bei weniger als einem gesamten Match Einsatzzeit in der Kampfmannschaft. Seine Startelfpremiere verlief aber vielversprechend.
Stefan Steininger sorgte nach 25 Minuten für den Ausgleich, als die Auswärtigen nach einem Outeinwurf den Ball verloren hatten. Im Einklang mit dem Wiederanpfiff fiel der Torjubel von Berke Dede, der einen Zweikampf im Strafraum gewinnen konnte. Der Stürmer, der erst in diesem Sommer von Ligakonkurrent Schrems gekommen war, machte mit einem Doppelpack binnen einer Viertelstunde den 3:1-Heimsieg für Gmünd klar.
Melk blieb der Anschluss verwehrt, weil ein Tor wegen Abseits aberkannt wurde. „Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen, sie haben toll gefightet. Unsere Leidenschaft hätte sich einen Punkt verdient, im zweiten Durchgang waren wir sogar besser als der Gegner“, konstatierte Melk-Trainer Lang. „Um zu reüssieren, muss meine junge Mannschaft aus diesem unglücklichen Matchverlauf lernen.“
In den entscheidenden Momenten konnten die Gäste nicht nachlegen, gaben letztlich einen 1:0-Vorsprung vom Fuß gegen einen nicht minder motivierten Gegner. In Gmünd hängen die Trauben hoch, vergangene Spielzeit setzte es in 13 Heimspielen nur zwei Niederlagen. Ein Saisonziel wollen die Schwarzblauen aber dennoch nicht ausgeben. „Wir wollen wirklich nur von Spiel zu Spiel schauen. Ich will, dass die Burschen befreit aufspielen können“, so Drach.