Der SC Melk traf am Freitagabend auf den SC Amaliendorf. Im Duell der Sportclubs war nicht wirklich ein Favorit auszumachen – zu jung ist die Saison. Die Gäste lagen mit nur einem Zähler mehr sechs Plätze vor den Stiftstädtern, die die letzten beiden Aufeinandertreffen in der 2. Landesliga West jeweils mit 2:1 gewinnen konnten. Ein gutes Omen für die Blauen? Jetzt Trainingslager buchen!
Bereits nach zwanzig Minuten ereignet sich die spielentscheidende Szene. Melk hat einen Angriff gestartet, der Stürmer den Tormann überhoben. Ein Verteidiger und der Stürmer folgen dem Ball, der sich der Torlinie nähert. Die heraneilenden Spieler stürzen, der Verteidiger wehrt den Ball auf der Linie mit der Hand ab. Der Schiedsrichter Maximilian Kirschner schließt einen Kicker der Gäste aus und zeigt auf den Elfmeterpunkt. Soweit so gut. Dem Referee ist nur ein Fehler unterlaufen: er hat den falschen Amaliendorfer ausgeschlossen.
Denn Jens Hofbauer muss den Platz verlassen, der nur aus der Entfernung mitbekommen hat, was vorgefallen ist. „Als ehemaliger Schiedsrichter bin ich mit den Entscheidungen des Unparteiischen einverstanden“, so Amaliendorf-Coach Helmut Anderst, „aber er kann nicht einem Unbeteiligten die Rote Karte zeigen. Es ist unverständlich, dass mir jetzt im nächsten Spiel dieser talentierte 20-Jährige fehlen wird. Und das nur, weil der Referee keine Größe beweisen kann, um seinen Fehler zuzugeben.“
David Badinsky verwertete den fälligen Strafstoß zum 1:0 der Hausherren. Bereits zwölf Minuten danach folgte Philipp Millner mit einer Tätlichkeit seinem Amaliendorfer-Kollegen frühzeitig in die Kabine. Ab der 33. Minute waren die Gäste nur mehr zu neunt und mit 1:0 zurück. „Als Elf gegen Neun gespielt haben, ist das Spiel dahingeplätschert, weil Melk unfähig war Chancen zu kreieren“, behauptete Anderst.
In der siebzigsten Minute gelang Mahmut Harmanci doch noch das 2:0. Ein Stangenschuss der Heimischen fand seinen Weg nicht ins Tor. So blieb es letztlich beim ungefährdeten 2:0-Erfolg. Mit dem zweiten Heimsieg im Schuberth Stadion in dieser Spielzeit überholen die Stiftstädter die Waldviertler und sind neuer Fünfter, Amaliendorf ist um vier Plätze auf den neunten Rang zurückgefallen. Im nächsten Match, wenn Sieghartskirchen nach Amaliendorf kommt, wird Anderst auf seine zwei Gesperrten verzichten müssen. Für die Rudolf Lang-Truppe gilt es nächsten Freitag erstmals in der Fremde zu punkten, wenn es nach Rohrbach geht.