„Wir wollten die lange Hinrunde positiv abschließen“, beteuerte Rohrbachs Chefcoach Dalibor Kovacevic, „und unser Publikum mit einem guten Spiel erfreuen.“ Ist das dem USC Rohrbach vor knapp 100 Zuchauern in der Liese Prokop-Sportanlage gegen den SC Gmünd in der 2. Landesliga West gelungen? Jetzt Trainingslager buchen!
Der Spielverlauf spielte den Hausherren in die Karten. Ein Weitschuss von Bernd Aschauer aus 23 Metern brachte Rohrbach nach nicht einmal 180 Sekunden in Führung. Gmünds Schlussmann Torsten Flicker hatte beim Gegentreffer aber keine gute Figur gemacht, als ihm der Ball durch die Beine gegangen war. „Die frühe Führung hat uns Selbstvertrauen gegeben. Daraufhin haben wir den Gegner in Halbzeit eins fast nach Belieben dominiert“, so Kovacevic. „Nach dem raschen Gegentor haben wir nie richtig ins Spiel gefunden“, erklärte Armin Drach, der Trainer der Gäste.
Genutzt haben die Gastgeber ihre Chancen nicht. In Minute sieben hat Kapitän Marco Moser aus aussichtsreicher Position vergeben. Nemanja Andesilic kam nach einer halben Stunde freistehend zum einköpfeln – vergab aber.
Ein Schlenzer von Aleksandar Stanojcic hatte nach 33 Minuten aus knapp 18 Metern Entfernung das Kreuzeck getroffen. Von der Innenkante der Latte sprang der Ball parallel zur Torlinie wieder aus dem Gehäuse heraus. In der 40. Minute war der Edeltechniker mit einem Kopfball beinahe erfolgreich – erneut traf er das Aluminium. Von der Stange prallte der Ball noch einmal zu Stanojcic. Den Nachschuss hielt aber erneut Flicker, der seinen Fehler beim 0:1 mehr als gutgemacht hatte.
Kurz vor der Pause kam Moser über links zum Tor, sein Schuss wurde aber in letzter Sekunde von einem Gmünder geblockt. Die Gastgeber hatten aber auch das nötige Glück auf ihrer Seite, als in der letzten Minute des ersten Durchgangs Gmünd nach einem Freistoß eine gute Schussgelegenheit hatte, diese aber abgeblockt werden konnte.
Die zweite Hälfte begann wie die erste geendet hatte. In der 50. Minute schoss Maximilian Nussbaumer am langen Eck vorbei. Zehn Minuten später tankte sich Andre Necina bis in den Strafraum durch und verfehlte das Ziel. In der 66. Minute wackelte wieder die Latte, Nussbaumer hatte mit einem satten Schuss abermals Pech.
Nach dem dritten Stangentreffer hatte Stanojcic auf einen Elfmeter gehofft. Statt einem Penalty bekam der Angreifer eine Gelbe Karte wegen einer vermeintlichen Schwalbe. In der 74. Minute war der Ball aber im Tor, dem Treffer von Stanojcic wurde die Gültigkeit aber verwehrt, weil er im Abseits gestanden war.
Noch immer stand es nur 0:1 aus Sicht der Gäste. Ein Schuss nach 76 Minuten hätte beinahe den Ausgleich bedeutet. Zehn Minuten vor dem Ende wäre die Partie beinahe entschieden gewesen – Konjunktiv. Denn ein Stanojcic-Kopfballtreffer wurde wieder aberkannt, weil ein Foul von Necina parallel im Sechzehner von Schiedsrichter Rene Hladik gepfiffen wurde.
Erst in der Nachspielzeit erlöste Moser seine Mannschaft mit dem 2:0. In der letzten Minute kam Aktivposten Stanojcic bei einem Stanglpass um einen Wimpernschlag zu spät. „Er hat sehr gut gespielt, ihm hat heute einfach das Quäntchen Glück gefehlt“, erinnerte sich Kovacevic. „Wir hätten das zweite Tor früher gebraucht, um das Spiel zu beruhigen. So ist der Gegner bis zum Schluss gefährlich geblieben. Es war eine spielerisch gute Partie von uns, in der bei den entscheidenden Momenten der letzte Pass nicht optimal angekommen ist“, resümierte der Trainer.
Zwei Gegentore, zwei nicht gegebene Gegentore, drei Aluminiumtreffer. Nicht unglücklich waren die Gäste aus dem Waldviertel. Dennoch war Kovacevics Gegenüber, Drach, nicht glücklich mit der Vorstellung seines Teams. „Rohrbach hat uns früh gestört. Wenn wir nur einmal in 90 Minuten vor das gegnerische Tor kommen, können wir gar nichts reißen“, so Drach. Gmünd überwintert zehn Punkte hinter Rohrbach im Mittelfeld der Tabelle, während Rohrbach die Chance auf den Meistertitel wahrt