Der 
Admiral-NÖ-Meistercup erlebt am Donnerstag seinen Höhe- und zugleich den Schlusspunkt: Im Final-Rückspiel steht der ATSV Ober-Grafendorf mächtig unter Druck. Der Leader der 1. Landesliga muss ab 17 Uhr vor eigenem Publikum gegen SC Leopoldsdorf/Mfd. das 0:2 aus dem ersten Spiel aufholen. Ob mit oder Jiri Adamec, ist offen. Die Gäste setzen auf die Unterstützung von 200 Schlachtenbummlern.
Die Dramaturgie für diesen Showdown könnte nicht besser gewählt sein: Der Favorit auf den Cup-Sieg, Ober-Grafendorf, steht gegen den voraussichtlichen Vizemeister der 2. Landesliga Ost, SC Leopoldsdorf/Mfd., unter Zugzwang und bläst zur Aufholjagd: "Es noch nichts verloren. Wir sind ein heimstarkes Team und bringen die Qualität mit, um Leopoldsdorf/Mfd. vom Platz zu fegen", tönt Ober-Grafendorf-Coach Michael Mitterböck.
Der
Respekt vor dem Gegner ist nach dem 0:2 im ersten Spiel aber natürlich vorhanden - doch nach wie vor besteht ein großer Unterschied: Für Leopoldsdorf/Mfd. hat die Meisterschaft inzwischen Nachrang, der 2. Platz ist praktisch abgesichert. Während Ober-Grafendorf Aussichten auf das Double hat: Der Vorsprung auf Mannsdorf beträgt in der 1. Landesliga vier Runden vor Schluss sechs Punkte. 48 Stunden nach dem 2. Final-Duell mit Leopoldsdorf wartet das immens wichige Meisterschafts-Heimspiel gegen Ardagger (Samstag, 17.30 Uhr).
Da drängt sich die Frage auf: Welches der beiden Spiele genieß welchen Stellenwert? Mitterböck sagt: "Unser Ziel bleibt das Double. Ich will alles gewinnen, schone gegen Leopoldsdorf bestimmt keinen fitten Spieler." Bleibt die Frage, was mit den angeschlagenen Spielern Adamek, Deinhofer, Dos Santos, Mihajlica & Cehajic passiert. Mitterböck räumt ein: "Die Meisterschaft spielst Du das ganze Jahr, auf dieses Ziel arbeitest Du hin. Insofern hat sie schon einen Tick mehr Bedeutung."
Torjäger A
damec wurde am Dienstag aus dem Krankenhaus entlassen, meldete sich nach seiner schweren Angina, verbunden mit Atemproblemen, bei Coach Mitterböck wieder fit: "Ich lege mit ihm am Mittwoch Abend im Training noch eine Extra-Schicht ein, will mir ein Bild von seiner Fitness machen." Ein unnötiges Risiko wird der Coach nicht eingehen: "Ich verliere lieber ein Spiel als unseren Topscorer Adamec."
Der Leopoldsdorfer Coach vermeldete am Mittwoch Nachmittag: "Bei uns sind alle Spieler fit, wir treten in Ober-Grafendorf in Bestbesetzung an." Der 2:0-Polster ist natürlich ein Plus, doch Martin Grabenbauer wählte im Training eine eigene Methode: "Ich habe darauf geachtet, dieses Ergebnis nicht anzusprechen. Die Spieler müssen die Partie genauso in Angriff nehmen wie das Hinspiel."
Eine
Abwehrschlacht wird Leopoldsdorf nicht bieten: "Das entspricht nicht unserer Spiel-Philosophie. Wir versuchen in jedem Spiel, den Gegner unter Druck zu setzen. Davon weichen wir nicht ab." Grabenbauer (rechts im Bild bei der Meisterfeier 2012) verweist auf ein statistisches Detail: "Ich bin nunmehr seit 19 Monaten Trainer in Leopoldsdorf. In dieser Zeit haben wir in keinem Spiel mehr als zwei Gegentore bekommen. Und im Gegenzug sind wir immer für ein Auswärtstor gut."
Zwei Fanbusse brechen am Donnerstag nach Ober-Grafendorf auf, insgesamt rechnet Grabenbbauer mit der Unterstüzung von rund 200 Schlachtenbummlern. "Dieses Spiel ist das absolute Saison-Highlight und hoffentlich steht am Ende die Krönung einer für uns grandiosen Saison." Der Sieger des Admiral-NÖ-Meistercups löst das Ticket für die 1. Runde des ÖFB-Cups 2013/14. "Es wäre nicht nur für den Klub, sondern auch für das gesamte Marchfeld ein historischer Erfolg. Denn seit der Einführung dieses Cups ging noch kein Team aus dem Marchfeld als Sieger hervor", weiß Grabenbauer zu berichten.
Christian Reichel