Gebietsliga Nord/Nordwest

„Wer am Ende oben steht, hat es sich verdient“ – Im Meisterrennen schaut Tulln nur auf sich

Der ASV Hohenau hat im Aufstiegskampf der Gebietsliga Nord/Nordwest alles in eigener Hand. Zwei Spiele stehen noch aus und wenn beide für die Spitzenreiter siegreich enden, dann ist der Meistertitel fixiert. Ein Team hat allerdings noch unter Umständen ein Wörtchen mitzureden. Der erste Verfolger ist nämlich der FC Tulln. Sollten die Hohenauer zumindest einmal patzen, dann könnten die Tullner mit einem Durchmarsch in den letzten Runden alles klar machen. FC Tulln-Trainer Kristian Fitzbauer im Ligaportal-Interview!

„Träumen bringt jetzt nichts“

Ligaportal: Herr Fitzbauer, danke fürs Zeitnehmen. Ihre Mannschaft hat aktuell sehr realistische Chancen auf den Aufstieg, hat aber selbst nicht mehr alles in eigener Hand. Wie ist die Stimmung im Verein?

Trainer Kristian Fitzbauer: Die Stimmung ist grundsätzlich gut, aber natürlich weiß jeder, wie eng es ist. Jeder kann rechnen: Wenn Hohenau zweimal gewinnt, sind sie Meister. Wir haben es nicht mehr ganz selbst in der Hand, aber wenn wir unsere Hausaufgaben machen, ist es nicht unmöglich. Wir schauen, dass wir die drei Spiele gewinnen. Aber träumen bringt jetzt nichts – wir müssen einfach konzentriert bleiben und unsere Aufgaben erledigen.

Ligaportal: Ihr hattet vor dem gestrigen Sieg über Laa/Thaya zwei bittere Niederlagen. Gibt es dafür bestimmte Gründe?

Fitzbauer: Es war eine Mischung aus mehreren Faktoren. Zum einen hatten wir wirklich Pech – in beiden Spielen waren wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft, aber am Ende hat es nicht gereicht. Gegen Neusiedl hatten wir sechs Ausfälle, konnten das einfach nicht kompensieren. Das ist keine Ausrede, aber solche Ausfälle kann kaum eine Mannschaft auf diesem Niveau auffangen, Real Madrid vielleicht, aber sonst wird’s schwer. Und wir wissen auch, dass wir schon im Winter wichtige Punkte liegen gelassen haben, oft auch unverschuldet. Wer am Ende oben steht, hat es sich verdient.

2 Neuzugänge schon fix

Ligaportal: Ihr habt im Winter schon einige Transfers getätigt. Wie sieht es für den Sommer aus – wird sich im Kader noch viel tun?

Fitzbauer: Wir haben schon vorausschauend für den Sommer geplant und zwei Neuzugänge fixiert: Viktor Okolo von Langenrohr und Niklas Mikulanec von Wolkersdorf. Damit sind wir im Kader gut aufgestellt, große Veränderungen wird es nicht geben. Die Mannschaft bleibt im Kern zusammen, die zwei Neuen werden uns sicher noch mehr Stabilität bringen.

Ligaportal: Sollte es mit dem Aufstieg heuer nicht klappen – wäre dann nächste Saison der Titel das klare Ziel?

Fitzbauer: Absolut. Wir haben schon im Sommer einen Zweijahresplan gemacht. Letztes Jahr sind wir 3. geworden, das war eine gute Basis. Heuer wollten wir darauf aufbauen, und wenn es diesmal nicht ganz reicht, ist das Ziel für nächste Saison ganz klar der Titel. Da gibt’s kein Tiefstapeln.

Ligaportal: Bleiben Sie also auch nächste Saison fix Trainer von Tulln?

Fitzbauer: Ja, das ist so geplant. Ich habe mit dem Verein vereinbart, dass wir das gemeinsam durchziehen. Es sei denn, es passiert etwas Unvorhergesehenes, aber grundsätzlich bleibe ich Trainer.

„Keine Mannschaft, die wirklich abfällt“

Ligaportal: Die letzten drei Gegner – Deutsch-Wagram, Wullersdorf und Muckendorf – kämpfen alle noch in unterschiedlicher Form gegen die unteren Platzierungen. Ist das ein Nachteil, weil die besonders motiviert sind, oder eher ein Vorteil?

Fitzbauer: Ich sehe das neutral. Die Liga ist insgesamt sehr ausgeglichen, da gibt’s keine Mannschaft, die wirklich abfällt. Jede Partie ist schwer, gerade gegen Teams, die um den Klassenerhalt kämpfen. Aber wir konzentrieren uns auf unser Spiel. Wenn wir unsere Leistung bringen, sind wir für jeden Gegner schwer zu schlagen. Wir müssen einfach versuchen, die letzten drei Spiele zu gewinnen – dann schauen wir, was am Ende rauskommt.