Gebietsliga Nord/Nordwest

Meister Hohenau denkt schon an den nächsten Aufstieg: „Im ersten Jahr so Top-5 und im zweiten Jahr ist das Ziel ganz klar der Aufstieg“

In einem Fotofinish hat sich der ASV Hohenau in der letzten Runde zum Meister der Gebietsliga Nord/Nordwest gekürt. Ein 1:0-Heimerfolg zum Abschluss gegen Eckartsau hat gereicht. Eine Saison mit einigen Hochs, aber auch dem einen oder anderen Tief ist mit einem erfreulichen Ausgang zu Ende gegangen. Während Spieler, Fans und Funktionäre den aktuellen Erfolg feiern, denkt Trainer Matej Mitrovic jetzt schon an die nächsten Ziele und spricht über diese im Ligaportal-Interview!

„Spieler waren verständlicherweise ein wenig nervös“

Ligaportal: Herr Mitrovic, danke fürs Zeitnehmen. Gratulation zum Meistertitel! Sie sind jetzt seit gut einem Monat Trainer in Hohenau – wie beschreiben Sie diese Zeit bislang, besonders auch im Hinblick auf das gestrige Spiel?

Trainer Matej Mitrovic: Vielen Dank. Ich kann nur Positives sagen – der Verein ist super organisiert, die Mannschaft ist stark. Klar, wenn ich selbst die Truppe zusammenstellen würde, würde ich manche Spielerprofile anders wählen, aber so, wie es ist, war es absolut top. Wir waren vom ersten Moment an im Meisterrennen – aber trotzdem drei Punkte Rückstand und noch ein Spiel weniger. Was den Charakter der Mannschaft angeht: Wir waren kein Team, das Schönwetterfußball gespielt hat, sondern wir waren effektiv, defensiv stabil – wir haben in den letzten fünf Spielen kein Tor bekommen. Die Stimmung war auch super.

Ligaportal: Wie war das Spiel gestern aus Ihrer Sicht?

Mitrovic: Es ging natürlich um viel, und die Spieler waren verständlicherweise ein wenig nervös. Aber unterm Strich haben wir uns den Meistertitel absolut verdient. Auch schon vor meiner Zeit hat die Mannschaft sehr starke Spiele geliefert. Ich erinnere mich an eine Partie, die sie gegen Lassee unglücklich verloren haben, obwohl sie bis dahin überlegen waren. Jetzt, zehn Jahre nach dem letzten Titel, fragt niemand mehr, wie es zustande kam. Es war ein verdienter Erfolg.

„Ich mache mir meinen Druck selbst“

Ligaportal: Ich habe mit Ihrem Sportlichen Leiter vor einigen Wochen gesprochen. Damals hieß es: „Wenn wir heuer schon aufsteigen, wäre das super – aber es ist nicht zwingend notwendig.“ Hat Ihnen dieser fehlende Druck vom Verein geholfen?

Mitrovic: Einerseits ja. Aber jeder, der mich kennt, weiß: Ich mache mir meinen Druck selbst. Ich habe von Anfang an daran geglaubt, dass wir Meister werden können. Das war auch der Grund, warum ich mitten in der Saison übernommen habe. Ich kenne die Liga und wusste, dass wir die Konstanz mitbringen können. Ich habe bei der Vertragsunterzeichnung gesagt: „Wir werden Meister.“ Die Leute haben mich damals ein bisschen schräg angeschaut – aber jetzt wissen wir: Ich hatte recht, zum Glück auch.

Ligaportal: Sie arbeiten jetzt rund einen Monat mit der Mannschaft. Was wollen Sie im Sommer noch verändern?

Mitrovic: Bis jetzt habe ich taktisch fast nichts verändert. Ich wollte die Spieler nicht aus ihrem Rhythmus bringen. Ich habe sie in den Rollen gelassen, die sie bis dahin hatten, weil ich überzeugt war, dass wir so Meister werden können. Aber ab Sommer wird sich einiges ändern – besonders was Spielstil und taktisches Verhalten betrifft. Ich bin da etwas komplexer unterwegs als viele andere Trainer, und das braucht Zeit. Aber jetzt ist der richtige Moment, um das anzupacken.

„Rauf in die nächsthöhere Liga“

Ligaportal: Wird es im Sommer viele Veränderungen im Kader geben?

Mitrovic: Ein paar Zugänge wird es sicher geben. Es ist normal, dass man sich punktuell verstärkt, aber die Basis der Mannschaft passt.

Ligaportal: Was sind die Ziele für die kommende Saison in der 2. Landesliga?

Mitrovic: Zuerst geht es darum, uns zu stabilisieren und vorne mitzuspielen – ich sage mal: Top 5. Im zweiten Jahr ist dann das Ziel ganz klar der Aufstieg. Bei mir ist das immer so: Im ersten Jahr will ich die Mannschaft entwickeln, Konstanz reinbringen, Höhen und Tiefen gemeinsam durchleben – und dann im zweiten Jahr den nächsten Schritt setzen. Es kann auch gleich im ersten Jahr klappen, aber das Ziel ist mittelfristig klar: rauf in die nächsthöhere Liga.