Die Herbstsaison 2024/25 der Gebietsliga Süd/Südost ist abgeschlossen, und der BSV Enzesfeld hat eine schwierige Halbserie hinter sich. Mit 11 Punkten steht die Mannschaft auf dem 12. Tabellenplatz und befindet sich damit im unteren Drittel der Liga. Verletzungspech und knappe Niederlagen prägten die vergangenen Monate. Wie Trainer Marco Kepler die bisherige Saison bewertet, welche Ziele er für die Rückrunde setzt und wie sich die Mannschaft auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet, erfahren wir im Interview.
Ligaportal: Hallo Herr Kepler, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch nehmen. Die Herbstsaison liegt nun hinter uns. Wie fällt Ihr Fazit zum ersten Halbjahr aus?
Trainer Marco Kepler: Wir sind sehr gut in die Meisterschaft gestartet. Direkt in der ersten Runde trafen wir auf Neustadt, einen Titelfavoriten. Mit etwas Glück hätten wir das Spiel gewinnen können. Gegen Wienerwald war die Belastung für beide Teams spürbar, doch wir verloren unglücklich, obwohl ein Punkt verdient gewesen wäre. Daraufhin konnten wir allerdings ein Unentschieden holen und haben das Spiel gegen Bad Fischau-Brunn für uns entschieden.
Besonders bitter war aber der verletzungsbedingte Ausfall unserer beiden Innenverteidiger. Als kleiner Verein mit begrenzten Mitteln konnten wir das nicht gleichwertig kompensieren.
Später kamen weitere Verletzungen hinzu, darunter ein Kreuzbandriss und ein Knöchelbruch. In den letzten Partien hatten wir oft Mühe, elf fitte Spieler aufzustellen – in einer so starken Liga ist das natürlich ein großes Handicap.
Ligaportal: Mit welchem Ziel sind Sie in die Saison gestartet?
Trainer Marco Kepler: Unser klares Ziel war es, so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und uns im gesicherten Mittelfeld zu etablieren. Wir wussten das die Liga eine große Herausforderung wird.
Wir haben uns vorgenommen, einen Platz zwischen Rang 8 und 10 zu erreichen, um frühzeitig Ruhe in die Saison zu bekommen. Leider sind wir durch die vielen Ausfälle in eine schwierigere Lage geraten als erwartet. Aber unser Ziel bleibt bestehen: So schnell wie möglich aus dem Tabellenkeller herauszukommen.
Ligaportal: Wie sieht die Vorbereitung auf das Frühjahr aus? Setzen Sie eher auf körperliche Fitness oder taktische Anpassungen?
Trainer Marco Kepler: Beides. In der Winterpause haben wir mehr Zeit, um sowohl an unserer Taktik als auch an der Physis zu arbeiten. Bereits im Sommer haben wir taktische Schwerpunkte gesetzt, die größtenteils gut umgesetzt wurden.
In der jetzigen Vorbereitung müssen wir zudem auf die Rückkehr einiger Langzeitverletzter achten. Unsere Innenverteidiger, die sich schwer verletzt haben, kommen langsam wieder zurück, aber wir müssen behutsam mit ihnen umgehen. Die Trainingssteuerung wird also individuell angepasst – wir können nicht jeden Spieler gleich belasten, sondern müssen von Einheit zu Einheit schauen, wer wie viel verkraftet.
Ligaportal: Welche Ziele verfolgen Sie für die zweite Saisonhälfte?
Trainer Marco Kepler: Unser Ziel ist klar: Wir müssen aus der Abstiegszone herauskommen. Der Druck ist hoch, denn Mannschaften, die hinter uns stehen, haben sich im Winter stark verstärkt.
Da möglicherweise drei Teams absteigen, müssen wir in der Rückrunde dringend punkten. Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass die Konkurrenz ihre Chancen nicht nutzt. Wenn wir den Klassenerhalt sichern wollen, müssen wir den Sprung nach oben selbst schaffen.
Ligaportal: Wer ist für Sie der Favorit auf den Meistertitel?
Trainer Marco Kepler: Ich denke, dass Wiener Neudorf am Ende ganz oben stehen wird. Sie verfügen über eine enorme individuelle Klasse und können selbst größere Ausfälle kompensieren.
Während der Winterpause haben sie sich noch einmal gezielt verstärkt und mit ihrer Tiefe im Kader sind sie in der Lage, auf jede Situation zu reagieren. Sie haben eine eingespielte Mannschaft, und wenn es mal nicht läuft, bringen sie einfach frische Qualität von der Bank. Ich glaube, ihr Vorsprung wird am Ende vielleicht nicht riesig sein, aber sie werden sich durchsetzen.