Gebietsliga Süd/Südost

Umbruch – Teil 2 von 3: Eggendorf will Mannschaft mit 9 Neuzugängen „verjüngen“

Der ASK Eggendorf befindet sich seit über einem Monat in der Wintervorbereitung zur Frühjahrssaison. Aktuell liegt Eggendorf auf dem dritten Platz der Gebietsliga Süd/Südost mit sieben Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter Wr. Neudorf. Nachdem im Sommer bereits ein größerer Umbruch mit Trainer Albin Kajtezovic eingeleitet wurde, folgt nun der nächste. „Wir wollen die Mannschaft verjüngen. Wir holen Potenzialspieler mit viel Qualität, um allgemein besser dazustehen.“, erklärt der Coach den Großeinkauf.

Der zweite von drei Umbrüchen: „Nützt nichts, wenn wir in der gleichen Liga bleiben“

„Jetzt findet der nächste Umbruch statt. Der erste war im Sommer, jetzt im Winter und dann wahrscheinlich im nächsten Sommer wieder.“ Bereits im vergangenen Sommer hat Eggendorf rund zehn Spieler verpflichtet und nun folgten wiederum neun. Zudem hat man insgesamt in der gesamten Saison 15 Spieler verabschiedet. Letztlich sollen die zahlreichen Transfers jedoch auch für Erfolge sorgen. „Uns nützt es nicht, fertige Spieler um viel Geld zu holen, um dann im Jahr danach in der gleichen Liga zu bleiben. Das belastet nur das Budget. Unser Ziel ist es, die Mannschaft zu verjüngen und Qualitätsspieler zu holen, die mindestens zwei bis drei Jahre bleiben und Potenzialspieler für die Zukunft sind. Es ist klar, dass das nicht jeder sein kann, aber es sollten schon zumindest 60, 70 Prozent der Spieler darauf zutreffen.“

Speziell das Verb „Verjüngen“ nimmt Kajtezovic oft in den Mund, hat man doch hauptsächlich Unter-23-Personal verpflichtet. „Nur junge Spieler helfen uns auch nicht, daher schauen wir schon auch auf Routine. Wir haben eine richtig gute Mischung mit Mensur Kurtisi oder auch Predrag Ilic. Die bringen wertvolle Erfahrung hinzu.“ Der 37-jährige Ilic ist eine der Neuverpflichtungen. Zwei Namen stechen allerdings besonders hervor: Noah Bailen Cobo und Eduardo Magalhaes Dos Santos Almeida. Der Spanier und der Portugiese kommen beide leihweise vom spanischen Viertligisten Rayo Majadahonda. Mit dem Verein hat Eggendorf eine Partnerschaft, zu viel sollte man sich von den genannten Spielern allerdings nicht erhoffen. „Meine Erwartungshaltung ist hier nicht allzu groß. Wenn man sich zu viel erwartet, wird man meistens enttäuscht. Der Verein hat uns die Spieler für ein halbes Jahr zur Verfügung gestellt, weil sie dort nicht zum Zug kommen. Ob sie dann bei uns zum Zug kommen, steht noch in den Sternen. Dass sie Qualität und Potenzial haben, steht sowieso außer Frage. Ob es reicht, dass man sagen kann: ‚Die sind bombastisch‘, wird man dann sehen.“

Eggendorf von Erkrankungen „nicht verschont geblieben“

Der Verein hat in diesem Jahr bislang fünf Testspiele bestritten, davon zwei gewonnen, zwei Remis gespielt und eines verloren. Allzu viel dürfe man in die Ergebnisse aber nicht interpretieren. „Ich glaube, dass alle Mannschaften in dieser Zeit mit der Gesundheit der Spieler, also mit Verkühlung und Erkrankungen, zu kämpfen hatten und haben. Wir sind davon genauso nicht verschont geblieben. Wir haben die letzten drei oder vier Spiele mit dem letzten Rest gespielt, den wir gehabt haben, also ca. mit zehn Spielern, die wirklich fit waren. Aber es ist normal zu dieser Zeit und betrifft glaube ich alle Vereine.“

Auf spezielle Schwerpunkte setzt das Trainerteam rund um Albin Kajtezovic im Training nicht. Neben Erkrankungen gibt es bis auf eine Ausnahme keine weiteren akuten Ausfälle. Benjamin Juric hat sich im letzten Match gegen Kittsee gröber verletzt. Genaue Prognosen wollte der Coach nicht machen, denn man müsse noch weitere Untersuchungen abwarten.

„Man spielt um alles zu gewinnen“

Sieben Punkte liegt Eggendorf hinter dem Tabellenersten Wr. Neudorf. Für Albin Kajtezovic liefert diese Situation damit kein Argument, den Meistertitel als direktes Ziel anzustreben, allerdings lässt er ihn auch nicht ganz aus den Augen. „Man trainiert und spielt, um alles zu gewinnen, was nur möglich ist. Auch die Meisterschaft. Wenn am Ende der Titel herausschaut ist das etwas Wunderschönes. Um einen Titel zu holen, spielen 100 andere Faktoren auch eine Rolle. Wir schauen daher nur von Spiel zu Spiel.“

Eggendorf-Trainer Kajtezovic selbst hat in seiner aktiven Spielerkarriere 40 Matches in der zweiten Liga für den FC Lustenau, den SC/ESV Parndorf und den FC Dornbirn bestritten. Sein Wunsch ist es auch als Trainer ähnliches zu erreichen. „Mein persönliches Ziel ist es Profitrainer zu werden. Ob es klappt, wird man sehen. Ich habe immer gesagt: ‚Ich will von ganz unten starten und mich ganz nach oben arbeiten.‘ Ich bin der Meinung, man muss das große Ganze sehen: Im Amateurbereich hat Fußball für die Spieler nicht die oberste Priorität und da musste ich lernen damit umzugehen.“ Als nächstes wird er die UEFA-B-Trainerlizenz anstreben, nebenbei hat er in Eggendorf allerdings auch noch einiges vor. „Ich bin nicht gekommen, um schnell wieder zu gehen. Ich will hier etwas aufbauen, ob es klappt, das wird man sehen. Im Fußball kann man das schwer voraussagen.“

Das nächste Match, in dem er und seine Mannschaft sich beweisen können, folgt in einem Monat gegen den Tabellen-5. Wienerwald. Drei Punkte trennen die beiden Teams voneinander, somit dürfte für Spannung gesorgt sein.