Gebietsliga Süd/Südost

Noch punkteloser ASK Marienthal steht vor „Schlüsselspielen“ – Trainer Höflich im Gespräch

In der Gebietsliga Süd/Südost trennt sich langsam aber sicher das Feld. Auf der einen Seite bahnt sich an, wer heuer um die oberen Tabellenplätze mitspielen wird und auf der anderen Seite, wer wohl gegen den Abstieg wird kämpfen müssen. Zu den aktuellen Abstiegskandidaten gehört jedenfalls der ASK Marienthal – nach vier Runden konnten die Marienthaler noch keinen Zähler erringen. Im Ligaportal-Interview versucht Trainer Karl Höflich zu beruhigen, erkennt aber auch den Ernst der Lage!

„Saison so gestartet, wie die vorherige aufgehört“

Ligaportal: Herr Höflich, danke fürs Zeitnehmen. Bei Ihrer Mannschaft könnte man von einem Fehlstart sprechen. Wie analysieren Sie den Beginn?

Trainer Karl Höflich: Im Prinzip ist die Saison so gestartet, wie die vorherige aufgehört hat – erneut mit zahlreichen Ausfällen durch Krankheitsfälle, Verletzungen und Sperren. Ich hatte mir einen anderen Verlauf erhofft.

Ligaportal: Die Ergebnisse stimmen derzeit nicht – wie sieht es mit der mentalen Verfassung der Mannschaft aus?

Höflich: Mittlerweile ist die Verunsicherung spürbar. Fast jede Entscheidung auf dem Platz ist die falsche, und wir werden für Fehler sofort bestraft. In Maria Lanzendorf hätten wir nach 15 Minuten führen können, liegen aber plötzlich hinten – oft sind es Eigenfehler. Von 17 Gegentoren waren etwa 12 durch eigene Fehler begünstigt. Die Angst vor Fehlern führt dazu, dass genau diese passieren.

Ligaportal: Was können Sie als Trainer gegen diese Negativspirale tun?

Höflich: Die Motivation und das Engagement der Spieler sind da. Im Training klappt alles, dort haben sie Selbstvertrauen. Entscheidend ist, dass der Kopf umschaltet und sie die Leistung auch in den Spielen abrufen. Ich bin überzeugt, dass der Knoten platzen wird. Wenn ich nicht daran glauben würde, wäre ich der falsche Mann für den Job.

Verletzte und Gesperrte sorgen für Chaos

Ligaportal: Sie haben im Sommer einen Umbruch eingeleitet – sehen Sie diesen Prozess als schwieriger an als gedacht?

Höflich: Ja, es sind viele junge Spieler dabei, die uns in der Breite hauptsächlich helfen sollten. Leider mussten einige von Anfang an ran, obwohl sie vielleicht noch nicht so weit waren. Dazu kommen Langzeitverletzte und Ausfälle nach Sperren oder weiteren Blessuren – dadurch fehlen bis zu acht Stammkräfte. Auch Neuzugänge kämpfen mit kleineren Verletzungen.

Ligaportal: Wann rechnen Sie bei den verletzten Spielern mit einer Rückkehr?

Höflich: Manche, wie Valentin Brkic, sind schon zurück, aber nicht in Bestform, weil sie viel von der Vorbereitung und die letzten sieben Spiele der Vorsaison verpasst haben. Lukas Brkic könnte diese Woche wieder dabei sein, aber nach fünf bis sechs Wochen Pause braucht auch er Zeit.

„Jeder Punkt kann jetzt entscheidend sein“

Ligaportal: Ist nach dem schwierigen Start klar, dass sich das Saisonziel auf den Klassenerhalt fokussiert?

Höflich: Das Ziel war ursprünglich das gesicherte Mittelfeld, ohne Abstiegskampf. Das bleibt der Anspruch – aber aktuell ist die Lage kritisch.

Ligaportal: Die kommenden Runden gegen direkte Konkurrenten im unteren Tabellendrittel können wegweisend sein. Wie sehen Sie die Lage vor dem nächsten Spiel gegen Reisenberg?

Höflich: Die nächsten drei Partien sind für uns Schlüsselspiele. Wir haben nun direkte Duelle im Tabellenkeller. Mit Positivergebnissen können wir uns absetzen und mit mehr Selbstvertrauen weiterarbeiten. Jeder Punkt kann jetzt entscheidend sein.