Gebietsliga Süd/Südost

„Das hängt natürlich auch davon ab, wie konstant wir bleiben“ – Eggendorf-Obmann über den Angriff auf den Meistertitel!

In der Gebietsliga Süd/Südost ist der SV Wienerwald ganz klar die dominierende Kraft, mit bereits sieben Punkten Vorsprung auf die ersten Verfolger Bad Fischau-Brunn und Fortuna Wr. Neustadt II. Als ein weiterer Anwärter für den möglichen Aufstieg zählt sich der ASK Eggendorf schon seit Saisonbeginn – aktuell liegt man auf Tabellenplatz vier. Obmann Werner Müller spricht im Ligaportal-Interview über den bisherigen Herbst, Trainer Kajtezovic und die letzten beiden Spiele in der Hinrunde!

„Etliche gute Möglichkeiten vergeben, das war schade“

Ligaportal: Herr Müller, danke fürs Zeitnehmen. Ein verdienter Sieg gegen Leopoldsdorf liegt hinter uns. War das die richtige Reaktion auf das Unentschieden der letzten Runde gegen Reisenberg?

Obmann Werner Müller: Ja, absolut. Das war eine sehr ordentliche Leistung, man kann wirklich nichts Negatives sagen. Die Mannschaft war von Beginn an konzentriert, hat kaum etwas zugelassen. Reisenberg hatte praktisch keine klaren Chancen. Wir haben unser Spiel durchgezogen, die Defensive stand stabil – das war insgesamt eine gute Reaktion auf die vorherige Runde.

Ligaportal: Klingt nach einem soliden Auftritt. Woran hat’s in den letzten Spielen vielleicht noch gehakt?

Müller: Hauptsächlich an der Chancenauswertung. Gerade in Reisenberg hätten wir das Spiel viel früher entscheiden müssen. Wir haben dort etliche gute Möglichkeiten vergeben, das war schade. Aber insgesamt ist die Leistung der Mannschaft wirklich gut – wir stehen hinten sicher und spielen nach vorne mit Tempo.

„Das hat super funktioniert“

Ligaportal: Sie sind aktuell Vierter in der Tabelle. Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison?

Müller: Sehr zufrieden, muss ich sagen. Wir haben nie die Vorgabe gehabt, dass wir aufsteigen müssen. Uns war wichtig, dass wir eine gute Mischung finden – aus jungen Spielern, die sich entwickeln sollen, und ein paar erfahrenen Routiniers. Diese Balance passt heuer richtig gut. Der Teamgeist ist top, und man sieht, dass sich die Jungs verstehen. Im Winter werden wir daher voraussichtlich gar nichts machen – es gibt keinen Grund, etwas zu verändern.

Ligaportal: Im Sommer gab’s ja trotzdem einen kleinen Umbruch. Wie haben sich die neuen Spieler eingefügt?

Müller: Sehr gut. Das war natürlich immer eine gewisse Herausforderung, weil du nie weißt, wie schnell sich neue Spieler integrieren. Aber das hat super funktioniert. Die Stimmung in der Mannschaft ist hervorragend, da passt einfach alles. Wenn einmal jemand nicht im Kader steht, gibt’s kein böses Blut. Jeder zieht am selben Strang, und das ist extrem wichtig.

„Wenn man nicht gewinnen will, braucht man nicht Fußball spielen“

Ligaportal: Ihr Trainer Albin Kajtezovic gilt als sehr ehrgeizig und betont immer, dass er jedes Spiel gewinnen will. Wie wichtig ist es, so einen Charakter an der Seitenlinie zu haben?

Müller: Das ist ganz entscheidend. Wir sind froh, dass wir ihn haben. Er ist voll engagiert, professionell in seiner Arbeit, und kümmert sich nicht nur ums Coaching, sondern auch ums Scouting und die Entwicklung der Spieler. Da gibt’s nichts auszusetzen. Ich finde auch, ein Trainer muss diesen Ehrgeiz haben – wenn man nicht gewinnen will, braucht man nicht Fußball spielen. Er lebt das richtig vor, und das überträgt sich auf die Mannschaft.

Ligaportal: Der Rückstand auf Tabellenführer Wienerwald beträgt aktuell neun Punkte. Glauben Sie, dass im Frühjahr vielleicht noch mehr möglich ist?

Müller: Theoretisch schon, aber das hängt natürlich auch davon ab, wie konstant wir bleiben. Wir haben leider vorige Woche zwei Punkte liegen gelassen – das war unnötig. Wenn du in dieser engen Liga zwei Spiele nicht gewinnst, rutschst gleich wieder ein Stück zurück. Aber klar, noch ist alles möglich. Es ist noch genug Zeit, und im Frühjahr kann viel passieren.

„Spieler laufen bis zur letzten Minute“

Ligaportal: Jetzt stehen noch zwei Spiele an, gegen Enzesfeld und Kirchschlag. Wie wichtig sind diese Partien zum Abschluss des Jahres?

Müller: Sehr wichtig. Vor allem gegen Enzesfeld müssen wir gewinnen, das ist ganz klar. Kirchschlag ist natürlich auch kein leichter Gegner, aber das sind genau die Spiele, wo du zeigen kannst, ob du wirklich oben mitspielen willst. Wenn wir da noch punkten, gehen wir mit einem sehr guten Gefühl in die Winterpause.

Ligaportal: Letzte Saison war Eggendorf Siebter. Was hat sich im Vergleich zu damals geändert, dass Sie heuer so stark unterwegs sind?

Müller: Ich glaube, der große Unterschied ist die Laufbereitschaft und der Einsatz. Letztes Frühjahr haben wir oft zu früh aufgehört, in den entscheidenden Momenten nicht nachgesetzt. Das ist heuer ganz anders. Die Spieler laufen bis zur letzten Minute, jeder kämpft für den anderen. Dazu kommt, dass wir physisch stärker geworden sind. Und wenn du dann noch eine positive Stimmung in der Mannschaft hast, ergibt sich vieles von selbst.