In der Gebietsliga West spitzt sich der Kampf um die vorderen Tabellenplätze zu. Bislang konnte sich noch kein Team vom Rest herabsetzen – die Top10 liegen innerhalb von nur fünf Punkten. Eine Mannschaft, die schon öfters anklingen ließ ebenso oben mitspielen zu wollen, ist jene der SG Waidhofen/Ybbs. Vor den letzten fünf Meisterschaftsspielen in diesem Kalenderjahr zeigt sich Trainer Vitalis Stankevicius einerseits zufrieden mit dem bisher Gezeigten, andererseits merkt er auch an, dass noch mehr gehen hätte können!
Ligaportal: Herr Stankevicius, danke fürs Zeitnehmen. Aktuell liegt Ihre Mannschaft nach acht Runden mit 14 Punkten auf Platz 4. Wie zufrieden sind Sie mit dieser Ausbeute?
Trainer Vitalis Stankevicius: Es könnte natürlich besser sein. Die zwei Niederlagen haben uns etwas aus dem Rhythmus gebracht, aber wir wissen, woran es liegt. Wir haben derzeit viele verletzte Spieler und konnten daher auswärts in Statzendorf und Loosdorf nicht unser volles Potenzial abrufen. Uns war aber schon vorher klar, dass die Liga heuer sehr schwierig wird, und wir haben uns entsprechend vorbereitet. Wir haben einen großen Kader zusammengestellt und wollen in den letzten fünf Partien heuer noch so viele Punkte wie möglich holen – drei Heimspiele, zwei schwere Auswärtsspiele stehen an. Am Ende der 13 Runden wird man sehen, wo wir stehen.
Ligaportal: Wie zufrieden sind Sie mit den Neuzugängen bisher?
Stankevicius: Sehr zufrieden. Wir haben Spieler mit hoher Qualität dazubekommen. Leider hat sich Philip Zatl im letzten Vorbereitungsspiel das Kreuzband gerissen, und auch Dominik Kammerhofer ist seit der zweiten Runde verletzt. Karim Sallam braucht noch etwas Zeit zur Eingewöhnung. Insgesamt sind es aber sehr gute Spieler, und ich bin überzeugt, dass man das in Zukunft noch stärker sehen wird.
Ligaportal: Sie sind jetzt etwas länger als ein Jahr Trainer in Waidhofen. Wie sehen Sie die Entwicklung der Mannschaft?
Stankevicius: Ich bin damals zu einer Mannschaft gekommen, die einen Umbruch gebraucht hat. Viele Spieler sind gegangen, viele neue gekommen, darunter einige junge. Wir haben eine junge, hungrige Truppe mit großem Potenzial. Letztes Jahr war ein Aufbaujahr, heuer wollen wir Stabilität reinbringen. Der Verein arbeitet ruhig, professionell und lässt mich in Ruhe arbeiten – das ist für mich eine ideale Situation.
Ligaportal: Ihr Sportlicher Leiter Manuel Röcklinger meinte, ein Platz in den Top 5 sei das Ziel. Wird aber mittelfristig gesehen der Aufstieg angestrebt?
Stankevicius: Natürlich denkt man perspektivisch daran. Mit der Qualität, die wir haben, wäre es schön, irgendwann oben mitzuspielen. Der Auftrag vom Verein ist aber klar: Junge Spieler integrieren, die Neuzugänge einbauen und gemeinsam wachsen. Ich bin überzeugt, dass Waidhofen in Zukunft um die vorderen Tabellenplätze mitspielen wird.
Ligaportal: Zum Abschluss: Am Freitag steht das Heimderby gegen Biberbach an – wie wichtig ist dieses Spiel?
Stankevicius: Für uns ist das das Derby schlechthin. Biberbach ist ganz in der Nähe, und da muss jeder mit voller Leidenschaft dabei sein – notfalls auch mit einem „gebrochenen Fuß“. Es geht nicht nur um Punkte, sondern auch um Moral. Nach der Niederlage zuletzt wollen wir zeigen, dass wir Charakter haben und unsere Linie fortsetzen. Das ist immer ein besonderes Spiel – für die Fans, die Spieler und auch für mich an der Seitenlinie.