In einem spannenden Aufeinandertreffen der 15. Runde der Gebietsliga West sicherte sich der ATSV Schönfeld/T. einen überraschenden 2:0-Auswärtssieg gegen den SC Herzogenburg. Die Herzogenburger, die mit der Aussicht auf die Tabellenführung in die Partie gingen, konnten ihre Chancen nicht verwerten und wurden am Ende für ihre Ineffizienz bestraft. Die Gäste aus Schönfeld nutzten ihre Möglichkeiten effektiver und konnten insbesondere in der zweiten Hälfte glänzen. Trotz intensiver Bemühungen und einer kontroversen roten Karte für Herzogenburg in der Schlussphase, blieben die Gastgeber ohne Treffer.
Die Partie begann mit hohem Einsatz von beiden Seiten, wobei der SC Herzogenburg mehr Spielanteile hatte. Die Gastgeber suchten immer wieder ihren Kapitän Florian Heiderer mit langen Bällen, doch Schönfelds Defensive hielt stand. Trotz einiger vielversprechender Ansätze kamen die Herzogenburger in den ersten 45 Minuten zu keinem gefährlichen Abschluss. Daniel Borovsky zeigte sich zwar agil, vergab jedoch die Gelegenheit zur Führung. Auf der anderen Seite beschränkten sich die Schönfelder in der Offensive zunächst auf wenige Versuche und konzentrierten sich auf die Verteidigung.
In einer körperbetonten ersten Hälfte kamen beide Teams nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Provokationen und intensive Zweikämpfe prägten das Bild, ohne dass sich eine Mannschaft klare Vorteile erspielen konnte. Die besten Chancen blieben ungenutzt, und so endete die erste Halbzeit mit einem gerechten 0:0.
Nach der Pause zeigte der ATSV Schönfeld/T. mehr Mut und konnte die Gastgeber zunehmend unter Druck setzen. In der 55. Minute bekamen die Gäste nach einem Foul an Enes Hikmet einen Elfmeter zugesprochen, den Philipp Stockinger sicher zum 1:0 verwandelte. Dieser Treffer brachte Schönfeld mehr Selbstvertrauen, während Herzogenburg verzweifelt nach einer Antwort suchte.
Das Spiel wurde zunehmend hektischer, und die Emotionen kochten über. In der 85. Minute kam es zu einer Rudelbildung, die mit einer roten Karte für Kristijan Cica vom SC Herzogenburg endete. Diese Entscheidung schwächte die Herzogenburger zusätzlich, die ohnehin Mühe hatten, gefährlich zu werden.
In der Nachspielzeit setzte Philip Grubmüller mit einem traumhaften Freistoß das entscheidende 2:0 für Schönfeld. Sein Schuss traf die Latte und fand schließlich den Weg ins Tor, womit er die Hoffnungen der Gastgeber endgültig zerstörte. Der SC Herzogenburg versäumte es, die eigenen Chancen zu nutzen und musste die Führung in der Liga vorerst abschreiben.
Die Partie endete mit einem verdienten Sieg für den ATSV Schönfeld/T., der mit einer starken Defensivleistung und zwei clever herausgespielten Toren die Punkte mit nach Hause nahm. Herzogenburg hingegen verpasste eine große Gelegenheit und muss sich nun auf das kommende Auswärtsspiel in Waidhofen vorbereiten, während Schönfeld mit diesem Erfolgserlebnis in der Tasche auf das nächste Heimspiel gegen Purkersdorf blickt.
Reinhard Dietl (Trainer SC Herzogenburg):
"Schönfeld hat extrem defensiv gespielt und fast nur mit hohen Bällen agiert. Wir waren spielerisch besser, haben versucht, mit Kombinationen nach vorne zu kommen, aber uns hat in der Offensive die Durchschlagskraft gefehlt. Heute war das offensiv einfach nicht gut genug. Wenn jemand sagt, das war ein verdienter Sieg – auf keinen Fall. Das war Glück. Sie sind durch einen Elfmeter, der nie einer war und einen Freistoß, in Führung gegangen. Ich würde nicht von einem verdienten Sieg sprechen, ein Unentschieden wäre sicher gerecht gewesen. Aber sie waren eben die Glücklicheren, das muss man offen sagen. Wir wollen dominant auftreten und unser System durchziehen – das wollen wir auch in Waidhofen umsetzen. Im Training werden wir diese Woche besonders an unserem Spiel im letzten Drittel arbeiten. Wir sehen dort auch Schwächen bei Waidhofen, und wenn wir konstant bleiben, werden wir auch das nächste Spiel mit unserem offensiven Ansatz angehen."