SPU Hofstetten empfing SVU Mauer am Freitagabend. Für den Vorletzten galt gegen Fünften verlieren verboten. Ansonsten würden die Chancen in der Gebietsliga West verbleiben zu können, schrumpfen. Mit einem Heimsieg könnten die Hausherren den Abstiegsplatz vorerst hinter sich lassen. Der scheidende Trainer von Hofstetten, Christian Walsberger, hat bereits seine eigene Rechnung zum Klassenerhalt aufgestellt: „Wir brauchen sechs Punkte aus den letzten drei Partien.“ Einer ist bereits gelungen, nach einem 3:3-Remis bei Hainfeld. Dabei durfte sich die Truppe von Walsberger als moralischer Sieger fühlen, gelang doch der Ausgleich in der 94. Minute der Nachspielzeit. Im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams war das abstiegsgefährdete Team mit 2:1 siegreich. Es war eine von nur vier Heimniederlagen der Mauringer, die jetzt aber ins Pielachtalstadion gekommen waren, um ihre Ambitionen auf das zwei Punkte entfernte Siegerpodest zu unterstreichen. Jetzt Torwandschießen mit Nissan!
Zum einen fehlten den Gästen Spielmacher Pavol Baláž, der bei Inter Pressburg in der Slowakei und bei Rekordmeister Ruch Chorzow in Polen Bundesligaluft schnupperte, zum anderen Stürmer Tomás Strasky, der auf 88 tschechische Oberhaus-Einsätze verweisen kann.
„Weil mir die beiden fehlten, musste ich die Aufstellung ändern und Mittelfeldspieler im Sturm aufbieten“, so Andreas Singer. „Die blutjungen Stefan Schachner und Filip Smoljan haben sich vorne nicht durchsetzen können.“ So erklärte sich der Chefcoach der Mauringer „die schwache Offensive im ersten Durchgang.“
Nach vorne gab es keine Entlastungsangriffe für die Auswärtsmannschaft, mitunter weil Hofstetten weit vorne attackierte. „In der ersten Hälfte hat die Startelf die taktischen Maßnahmen exzellent umgesetzt, hat gutes Offensivpressing gezeigt“, insistierte der Co-Trainer, Sektionsleiter und stellvertretende Obmann von Hofstetten, Andreas Grünbichler. „Wir waren verdient mit 2:0 zur Pause vorne.“
Das 1:0 schoss Robert Gresko nach vier Minuten. Der Winterneuzugang scheint spät aufzutauen, war es doch sein drittes Tor im zweiten Spiel hintereinander. „Den Schuss muss unser Tormann, der Robin Pfeiffer halten“, sparte Singer nicht mit Kritik, „es war ein billiges Tor, genau wie das zweite.“ Ein Verteidiger verlor den Ball, ehe Sebastian Dorn ungehindert nach zwanzig Minuten zum 2:0 einschieben konnte. Eine höhere Führung misslingt, weil vor dem Tor zu lange gezögert wurde.
In der zweiten Halbzeit änderte sich das Spielgeschehen. „Wir haben nicht mehr so weit vorne attackiert und konnten unsere Ballstafetten nicht konsequent zu Ende spielen“, gestand Grünbichler. „Am Schluss haben wir den Tribut für unseren aufwendigen Spielstiel gezollt.“
Es fiel aber nur mehr der Anschlusstreffer, durch ein Weitschusstor von Bernhard Hörmann nach 65 Minuten. „Die zweite Halbzeit war von uns in Ordnung“, sinnierte Singer, „ein Unentschieden wäre – aufgrund des zweiten Durchgangs – gerecht gewesen.“ Da sich aber Felix Kastenhofer, der für den von Beginn an gesundheitlich angeschlagenen Robert Langergraber gekommen war, den Ball aus zehn Metern falsch angenommen hatte, war die größte Chance auf den Ausgleich vertan.
Für Hofstetten überlebensnotwendige drei Zähler, die somit Druck auf die jetzt drei Zähler zurückliegenden Greiner ausüben. Diese spielen erst morgen um den Anschluss in der Tabelle. Die punktegleichen Gottsdorfer, die ob des knapp besseren Torverhältnisses an elfter Stelle stehen, sind am Sonntag dran. Auf den Tabellenzehnten Euratsfeld, gegen die es in der letzten Runde geht, fehlt vorerst nur mehr ein Zähler.
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt aber von dem wichtigen Heimsieg, Daniel Schmidt (mit sechs Treffern zweitbester Torschütze von Hofstetten) wurde mit Gelbrot in der Nachspielzeit für das Meisterschaftsfinale gesperrt. „Das Foul hat unglücklich ausgesehen, es war aber keine Absicht dabei. Natürlich kann es der Schiedsrichter ahnden, aber mit ein bisschen Fingerspitzengefühl hätte er die zweite Gelbe Karte stecken gelassen“, urgierte Grünbichler. „Es ist für uns sehr schade. Er war heute einer der Aktivposten, seine Lauffreude wird nicht zu kompensieren sein. Wir werden es aber dennoch versuchen.“