Spielberichte

Grein legt im Abstiegskampf mit einem 2:1-Sieg über Kematen nach

In Kematen holte Grein einen Zähler, jetzt brauchen die Oberösterreicher drei Punkte, um im Abstiegskampf nicht den Anschluss zu verlieren. TSV Grein liegt als Vorletzter der Gebietsliga West drei Punkte hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, weil Hofstetten mit einem 2:1-Heimsieg über Mauer vorgelegt hatte. Mit einem Sieg gegen ASK Kematen wären die Mühlviertler aber wieder obenauf, ob des besseren Torverhältnisses. Jetzt Torwandschießen mit Nissan!

 

„Kematen tut sich momentan mit dem Toreschießen schwer. Ihnen fehlt der Topscorer“, hatte es Markus Baumgartner, der Trainer von Gottsdorf, bei seinem Expertentipp für ligaportal.at auf den Punkt gebracht.

„Wir sind wie der FC Barcelona aufgetreten“

So war es auch dieses Mal. „Wir haben das gesamte Spiel dominiert“, räumte Kematen-Coach Frane Zefi auf. „Wir wollten beweisen, dass wir eine tolle Mannschaft sind, waren neunzig Minuten klar überlegen und sind wie der FC Barcelona aufgetreten.“ Aber all die Feldüberlegenheit half dem Tabellensechsten nicht.

„Ich habe in der ersten Hälfte keine Chance von Kematen gesehen und nach dem 2:0 haben wir auch nichts zugelassen, bis auf das 1:2“, so Leopold Rimser. Der Trainer der Oberösterreicher konnte nach 18 Minuten die Führung durch Lukas Wöran bejubeln. Nach einem schnellen Konter, der über einen dreißig Meter-Pass von Karl Hader eingeleitet wurde, umkurvte Wöran Kematens Schlussmann Michael Bauer wie eine Slalomstange. „Das 1:0 war verdient“, bekräftigte Rimser.

Es folgte ein Kopfball von Matthias Klammer, der knapp sein Ziel verfehlte. Das 2:0 sollte aber dennoch für die Hausherren fallen. Nach 71 Minuten stellte Mathias Muttenthaler auf 2:0, als die Kematen-Defensive nicht rechtzeitig klären konnte. „Eins muss man Grein zugestehen, sie haben die Tore zum perfekten Zeitpunkt geschossen“, ergänzte Zefi. Seine Elf verkürzte in Minute 83 durch Georg Berndl, nach Vorlage von Jozef Adámik, einem ehemaligen slowakischen U21-Teamspieler. Die letzten Minuten waren hektisch, die Gastgeber brachten die 2:1-Führung aber ins Ziel.

Mit breiter Brust und vier Toren-Vorsprung ins Saisonfinale

„Natürlich war es ein enges Match, das wir knapp gewonnen haben“, erklärte Rimser. „Natürlich hat uns die Lockerheit in den Beinen gefehlt, aber wir haben den Klassenerhalt in eigenen Händen, haben jetzt eine riesige Brust voller Selbstvertrauen.“ Angesprochen hatte der Verantwortliche, dass die Mühlviertler mit den drei Zählern und den um vier Treffer besseren Torverhältnis wieder vor Hofstetten liegen. „Der Sieg ist etwas Besonderes, weil er gegen unseren Angstgegner gelungen ist und das bei diesem immensen Druck gewinnen zu müssen“, schnaufte Rimser kurz durch. Seit dem Abstieg aus der Gebietsliga 2012, samt dem prompten Wiederaufstieg, ist Grein schon sechs Spiele ohne Sieg gegen Kematen gewesen.

Jetzt gilt es in der letzten Trainingswoche vor dem großen Finale am Samstag gegen Rabenstein in „diesem brutalen Abstiegskampf“, wie ihn Rimser bezeichnet hatte, wieder die Lockerheit zu finden. „Wir werden versuchen im Training viel Spaß zu haben und das Fußballspielen wieder lieben zu lernen“, so Rimser.

Mit einem Goalgetter hätte Kematen Erster werden können, jetzt soll einer kommen

Bei Kematen laufen hingegen die Vorbereitungen für das nächste Jahr. „Wir sind auf der Suche nach einem neuen Stürmer. Gute Striker sind aber schwer zu finanzieren“, beschrieb Zefi den Spagat zwischen sportlichen Ansprüchen und wirtschaftlicher Realität.

Kematen hätte als Sechster noch Chancen auf das Siegespodest gehabt, die Luft scheint aber draußen zu sein. Gerade gegen die Nachzügler taten sich die Schwarzweißen schwer. Auf eine 1:2-Pleite gegen Neuhofen, folgte ein 1:3 bei Fixabsteiger Karlstetten, ehe gegen Hofstetten glücklich gepunktet werden konnte, bevor Zefis Burschen wieder eine am Deckel beim 0:1 gegen Gottsdorf und jetzt beim 1:2 in Grein bekommen hatten. „Bis zwanzig Meter vor dem Tor passt alles, dann nichts mehr“, urgierte Zefi. „Wenn wir alle unsere Chancen verwertet hätten, wären wir jetzt Erster in der Tabelle.“