Spielberichte

Eine epische Schlacht endet mit dem Klassenerhalt

SV Gottsdorf musste gegen SC Hainfeld gewinnen, um den drei Punkte-Vorsprung auf Grein und Hofstetten zu halten. Hofstetten ist derzeit auf Rang 13 der Tabelle, dem zweiten Abstiegsplatz. Das Hinspiel verloren der Abstiegskandidat der Gebietsliga West gegen den Liga-Vierten aber deutlich mit 0:4. So stark, wie im Herbst, agiert Hainfeld im Frühjahr aber nicht. Nach zwei 0:3-Schlappen, kam der Liga-Vierte auf ein 3:3 gegen Hofstetten. Jetzt Torwandschießen mit Nissan!

 

„Wir werden versuchen doppelt so viel zu laufen wie sie“, erklärte Markus Baumgartner im Vorfeld seiner Gottsdorfer gegen Hainfeld. Weiters verwies der Trainer des Viertletzten auf die Heimstärke seiner Burschen: „Ein 1:0 reicht uns. Wir brauchen uns nicht zu verstecken, wir haben vier der letzten fünf Heimspiele gewonnen und bei der einzigen Niederlage haben wir zumindest mit 2:0 geführt.“

Nach wenigen Minuten war Gottsdorf bereits 0:2 zurück

„Es war mehr als spannend, die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen“, berichtete Baumgartner von einem wundersamen Spiel.

Denn die Hausherren sahen sich bereits nach wenigen Sekunden mit dem Rückstand konfrontiert, als ein Verteidiger der Heimischen zu spät gekommen war. Den fälligen Elfmeter verwandelte Martin Repa, der die Torschützenliste mit vier Treffern anführt.

Der Schwindel ist dem Kampfgeist gewichen

Nach knapp einer Viertelstunde waren die Gastgeber bereits 0:2 zurück, als Kapitän Michael Grossmann traf. „Die beiden Stürmer haben uns schwindelig gespielt, wir haben in der Defensive überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel bekommen“, war Baumgartner entsetzt. „Aber nach dem 0:2 hat sich der Charakter unserer Mannschaft gezeigt.“

Sechs Minuten nach dem Schock zum 0:2, enteilte Mario-Tiberiu Dragodan seinen Gegenspielern, die auf ein Abseits spekuliert hatten. Gottsdorf wollte es aber nicht dabei belassen, Franz Wurzer, der den Antreiber verkörperte, zog aus zwanzig Metern zum Ausgleich ab.

Mario-Tiberiu Dragodan, Vierfachtorschütze und Erlöser von Gottsdorf

Spätestens in der 42. Minute wähnten die Hausherren das Momentum auf ihrer Seite, als Dragodan einmal mehr seinen Kontrahenten auf- und davonlief. Der nächste Rückschlag ließ aber nur wenige Sekunden auf sich warten. So ging es mit einem 3:3 in die Pause.

Die zahlreich erschienen Fans, 220 an der Zahl, hatten nur kurz Zeit durchzuschnaufen. Nach Lochpass von Wurzer hängte Speedy González Dragodan die Hainfelder Abwehr erneut ab – 4:3 für Gottsdorf. „Wir haben nach der Halbzeit noch ein Schauferl nachgelegt“, grinste Baumgartner über beide Ohren hinaus. Mit dem erneuten Rückstand drehten die grünweißen Gäste auf. Statt dem Ausgleich fiel aber das 5:3 aus einem Konter. Es war (no na) Dragodan, der nimmermüde Erlöser von Gottsdorf.

Vorentscheidung im Abstiegskampf

Es war ein Viererpack für Dragodan, der nach 83. Minuten seinen Abgangsapplaus bekam. Der Spieler des Spiels sah von der Bank aus das Ende der Partie. Ohne den stürmenden Winterneuzugang wäre der Abstieg bereits traurige Gewissheit. „Das gesamte Team arbeitet für ihn“, relativierte Baumgartner, der auf Milan Bednar verzichten musste.

Der Aufsteiger bleibt obenauf. Der neue Zehnte ist eine Runde vor dem Meisterschaftsende drei Punkte vor dem Abstiegsplatz. Hofstetten müsste bei einem Sieg sieben Tore gutmachen, aber auch der Drittletzte, Grein, braucht drei Zähler, um noch einmal an Gottsdorf vorbeizuziehen. „Jetzt haben wir gute Karten für das Saisonfinale“, freute sich Baumgartner. „Wir freuen uns jetzt auf den wunderschönen Platz in Mauer.“