Nach fünf Niederlagen in den bisherigen fünf Rückrundenspielen in der II. Liga Mitte erwarteten die Experten die nächste Pleite für den SV Markt Martin, bekam es doch der Tabellenvorletzte im Auswärtsspiel gegen den SC Bad Sauerbrunn mit dem besten Team im Frühjahr zu tun. Doch ausgerechnet gegen den Zweitplatzierten konnte der Nachzügler erstmals in diesem Jahr punkten. Dabei hatte die Mannschaft von Neo-Trainer Josef Schukovits schon die ganz große Sensation vor Augen, ein umstrittener Elfmeter kurz vor Schluss bewahrte den haushohen Favoriten jedoch vor der totalen Blamage.
Nach fünf Siegen in den letzten sechs Runden begann das nach Verlustpunkten bislang beste Heim-Team der Liga sehr schwungvoll und setzte den "Underdog" mächtig unter Druck. Mit dem nötigen Quäntchen Glück und einem starken Thomas Poor im Tor überstanden die Gäste die Drangphase der Kremser-Elf. Nach einer halben Stunde ging der Favorit dann aber doch in Führung, als Erik Ebner mit einem haltbaren Distanzschuss das 1:0 erzielte. Doch nur drei Minuten später plötzlich der Ausgleich, versenkte Nikola Sivak einen Freistoß aus rund 20 Metern zum 1:1-Halbzeistand.
Auch im zweiten Durchgang war die Mannschaft von Trainer Heinz Kremser klar spielbestimmend und zumeist am Drücker, jubeln durfte aber der Nachzügler. Als Hermann Stocker nach 65 Minuten einen Konter erfolgreich abschloss und die Schukovits-Elf in Führung brachte, roch es am Samstagnachmittag nach einer Sensation. Die Hausherren setzten zwar alle Hebel in Bewegung und versuchten mit allen Mitteln, das Blatt zu wenden, die Kremser-Elf agierte jedoch zumeist ideenlos. Als die Gäste sich schon als Sieger wähnten, fiel doch noch der Ausgleich. Nach einem Freistoß und einem Schuss sprang St. Martins Abwehrchef Nikola Melnjak der Ball an den Oberarm und Schiedsrichter Artner zeigte auf den Punkt. Torjäger Eduard Stössl verwandelte den Strafstoß und fixierte mit seinem 18. Saisontreffer den 2:2-Endstand.
Josef Schukovits, Trainer SV Markt St. Martin:
"Obwohl wir bei der knappen Niederlage in Forchtenstein gegen den Tabellenführer eine gute Figur gemacht haben, haben wir in Bad Sauerbrunn nicht wirklich mit einem Punktgewinn gerechnet. Aber zum einen hat uns der Gegner wohl unterschätzt, und zum anderen meine Mannschaft eine tadellose Leistung geboten. Hätte der ansonsten gute Schiedsrichter Artner kurz vor Schluss nicht in das Spiel eingegriffen, wäre uns sogar die ganz große Sensation gelungen. Der Elfmeter war ein Skandal, war Melnjak`s Hand ganz klar angelegt und ist unserem Abwehrchef der Ball zudem an die Schulter gesprungen."
Günter Schlenkrich