Das Derby Marz gegen Rohrbach hatte es in sich. Wenngleich sich lange Zeit wenig ereignete, hatte das Finish alles zu bieten, was sich ein Rohrbach-Fan wünscht, was ein Marzer Fan hasst und wo ein neutraler Zuseher nicht so recht weiß, was er davon halten soll... Ein umstrittener Elfmeter brachte in der 87. Spielminute die Wende im Spiel, die Rohrbach dann noch sogar zum erlösenden ersten Frühjahrssieg verwandeln konnte. Verrückt! Marz-Coach Marko Amminger hat von Schiri Manuel Gregorich die Nase voll...
"Ja, guten Morgen", schon die Begrüßung klingt freudiger als in den Vorwochen, fast euphorisch, als Rohrbachs Christoph Stifter zur Spielanalyse gebeten wird. "Es war ein richtiges Derby", beschreibt es Rohrbachs Trainer Christoph Stifter. Marz hatte über achtzig Minuten mehr vom Spiel. Rohrbach stand tief und versuchte kompakt zu stehen und aus Kontern gefährlich zu werden. Die Kompaktheit gelang gut, gefährlich wurde man aus dem Spiel jedoch nicht. Nach einem weiten Ball hatten die Marzer die erste gefährliche Chance, verzogen jedoch. Auf der Gegenseite konnte Daniel Tomassovits, der als Kapitän in der Innenverteidigung aufgeboten wurde, per Freistoß für Gefahr sorgen. Viel spielte sich im Zentrum ab. Strafraumszenen waren lange Zeit inexistent. Nach einem weiten Diagonalball von Marco Piller, nahm sich Alfred Schiffer diesen ideal mit und zog mit dem zweiten Kontakt zum 1:0 für Marz ab.
Und dann kam das Finish! Rohrbach versuchte logischer Weise noch auf den Ausgleich zu drängen. "Wir waren klar überlegen. Nur in den letzten zehn Minuten gaben wir das Heft ein wenig aus der Hand", beschreibt es Marz-Trainer Marko Amminger. In der 87. Minute der Höhepunkt des Spiels: Schiri Manu Gregorich verwarnte Tomas Rapcan, der gegen Laszlo Gulyas verteidigte und erklärte ihm, dass, wenn er nochmal zerre, einen Elfmeter gäbe. Eben jener Rapcan - der übrigens kein Deutsch spricht und auch nicht versteht - soll dies bei der nächsten Freistoßführung dies wieder getan haben. Tomassovits chippte den Ball in den Strafraum, Marcus Scheiber klärte und plötzlich ein Pfiff: Gregorich zeigte auf den Punkt, Lubenik verwandelte den Elfer. Während Marz noch mit dem Referee beschäftigt war, brachte Schmidt nochmal den Ball zur Mitte und Floiger haute ihn ins eigene Tor - 2:1 Rohrbach! Zum Marzer Überdruss kratzte Tomassovits noch einen starken Piller-Freistoß von der Linie.
Rohrbachs Stifter sah es erfreut: "Für uns war es eine Befreiung und ein extrem wichtiger Sieg. Wir haben das 2:1 förmlich erzwungen. Das Ende war weltklasse. Ich habe einen Sprint über vierzig Meter hingelegt. Wir haben noch lange gefeiert!" Und Marz Trainer Amminger? Der hatte noch etwas zu sagen und legte so richtig los: "Wir reißen uns neunzig Minuten den Arsch auf, trainieren dreimal pro Woche und werden dann so um den Sieg gebracht. Den Elfmeter pfeift dir niemand. Das war nichts. Aber er wollte ihn unbedingt pfeifen, das hat jeder gemerkt. Rohrbach hat nur darauf provoziert. Mir geht das am Arsch! Du darfst keine Emotionen zeigen und musst dir alles gefallen lassen. Ich find das einfach nur scheiße! Ich möchte sehen, was los ist, wenn das in Rohrbach umgekehrt passiert!"
Zur roten Karte nach dem Spielende an Marcus Scheiber: "Gregorich hat geschrieben, er habe Arschloch zu ihm gesagt. Das stimmt nicht. Weder Scheiber noch ich haben ein Schimpfwort benutzt. Ich hab ihm nur gefragt, ob er vorher im Wettbüro war!?"
Zur weiteren Saison: "Wir werden durch solche Sachen nur weiter zusammen wachsen. Das macht uns nur stärker."