"Aufgrund der Rivalität zwischen dem SV Marsch Neuberg und dem ASKÖ Stinatz sind diese Partien immer brisant, auch wenn es heute um nicht mehr viel gegangen ist. Doch trotz der drei Ausschlüsse war es eine kein unfaires oder gar gehässiges Spiel", sagte Neuberg-Manager Josef Pekovics nach dem 3:1-Heimsieg des Meisters der BVZ Burgenlandliga. "Wir waren lange Zeit die bessere Mannschaft, hatte ich 65 Minute lang nie das Gefühl, dass wir das Match verlieren würden. Nach unserem Ausschluss haben wir aber binnen weniger Minuten das Spiel aus der Hand gegeben", ist Stinatz-Tainer Robert Wiedner enttäuscht.
Vor rund 400 Besuchern benötigen die Gäste einige Minuten, um in die Partie zu finden, spielten dann ab er gut nach vorne. Nach einem gut vorgetragenen Angriff wurde Nedim Halilovic in Szene gesetzt, der von Neuberg-Keeper Roman Dietrich von den Beinen geholt wurde. Schiedsrichter Wandl zückte Rot und zeigte auf den Punkt. Gegen den für Vagner Cruz de Souza eingewechselten Stamm-Torwart Jürgen Kirnbauer verwandelte Michael Rodler den Strafstoß zum 0:1. Die dezimierten Neuberger versuchten in der Folge das Spiel zu machen und den Ausgleich zu erzielen. Mehr als eine Cornerserie und ein gefährlicher Freistoß sprangen aber nicht heraus. Die Wiedner-Elf hatte das Geschehen zumeist unter Kontrolle und fand eine gute Chance vor, ein 20-Meter-Schuss von Manuel Theiler-Almbauer fand jedoch nicht den Weg ins Tor.
Auch nach dem Wechsel war der Meister bemüht, das 1:1 zu erzielen. Letztendlich brachte - nach einem unnötigen Ballverlust und Foul der Gäste - ein ruhender Ball den Ausgleich. Nach einem Freistoß von Tomislav Liber ging das Leder an Freund und Feind vorbei und zappelte nach knapp einer Stunde plötzlich in den Maschen. Nach vergebenen Neuberger Chancen durch Michael Marth und Liber waren nach rund 70 Minuten auch die Gäste nur noch zu zehnt, als Lukas Derler nach einem derben Foul an Marth vom Platz gestellt wurde.
"Trotz des Platzverweises wollten wir den Sieg und nehme den taktischen Fehler auf meine Kappe", spricht Stinatz-Trainer Wiedner den Doppelschlag der Hausherren zu Beginn der Schlussviertelstunde an. Drei Minuten nachdem Kapitän Georg Novak eine Marth-Ecke zum 2:1 eingeköpft hatte, durften die heimischen Fans erneut jubeln, als Liber mit einem Pass in die Schnittstelle der Stinatzer Abwehr Marth in Szene setzte,der auf 3:1 erhöhte. Obwohl die Neuberger in Minute 84 nach einem Foulspiel von Georg Novak ihren Kapitän durch einen Platzverweis verloren, geriet der Sieg des Meisters nicht mehr in Gefahr, behielt der künftige Regionalligist nach dem 2:0-Auswärtssieg im Hinspiel gegen den ASKÖ Stinatz erneut die Oberhand.
Josef Pekovics, Manager SV Neuberg:
"Obwohl wir zunächst fast 60 Minuten lang in Unterzahl agieren mussten hatten wir wesentlich mehr Ballbesitz und Spielanteile. Auch wenn wir uns nicht allzu viele gute Chancen erarbeiten konnten, geht der Sieg in Ordnung. Wir sind täglich mit der Planung für die Regionalliga beschäftigt, fix ist aber noch nichts. Zudem steht am Sonntag ein Gespräch mit Trainer Karl Philipp auf dem Programm."
Robert Wiedner, Trainer ASKÖ Stinatz:
"Wir waren lange Zeit die bessere Mannschaft, haben aber nach unserem Ausschluss binnen weniger Minuten das Spiel verloren. Der Rückfall auf den dritten Platz ist kein Beinbruch, zumal man sich für den Vizemeistertitel nichts kaufen kann und unser Saisonziel ein Top-Fünf-Platz ist."
Günter Schlenkrich