Kremser übernahm den SC Bad Sauerbrunn in einer schwierigen Phase, führte die Mannschaft aber prompt zu einem starken 5. Platz in der 2. Landesliga Mitte – ein Achtungserfolg gleich zu Beginn. Es folgten Jahre kontinuierlicher Entwicklung. In den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 wurde der SC jeweils Vizemeister, ehe in der Saison 2017/18 der große Wurf gelang: der Aufstieg in die Burgenlandliga.
Unter seiner Führung blieb der SC Bad Sauerbrunn nicht nur sportlich stabil, sondern entwickelte sich zu einer festen Größe in der Liga. Saison für Saison behauptete sich die Mannschaft im gesicherten Mittelfeld – ein Beweis für die nachhaltige Aufbauarbeit und taktische Konstanz, die Kremser leistete.
Ein ganz besonderer Rekord rundet seine Trainerlaufbahn ab: In seiner letzten Saison spielte die Mannschaft 15-mal Unentschieden – das entspricht exakt 50 % aller absolvierten Meisterschaftsspiele. Eine kuriose Statistik, die einmal mehr zeigt, wie ausgeglichen und kampfstark das Team unter seiner Leitung agierte.
Der SC Bad Sauerbrunn verliert mit Heinz Kremser nicht nur einen langjährigen Trainer, sondern auch eine Identifikationsfigur, die den Verein über Jahre hinweg geprägt hat.
Ligaportal sprach mit Trainer Heinz Kremser, Obmann Richard Krenn und Trainer-Nachfolger Andreas Feurer:

Ligaportal sprach mit Trainer Heinz Kremser, Obmann Richard Krenn und Trainer-Nachfolger Andreas Feurer:
Ligaportal: Was waren für Sie die emotionalsten Momente Ihrer Amtszeit – positiv wie negativ?
Kremser: „Der Aufstieg in die Burgenlandliga war eine tolle Sache, negative Momente hat es keine gegeben.“
Ligaportal: Gab es einen Moment, an dem Sie ernsthaft ans Aufhören gedacht haben?
Kremser: „Vor vielen Jahren mussten wir in der II. Liga Mitte fünf Niederlagen in Serie einstecken, da habe ich meinem Freund und Obmann Gerhard Kern meinen Rücktritt angeboten. Auf Wunsch des Obmannes und der Spieler habe ich weitergemacht und wir haben anschließend eine Serie von fünf Siegen hingelegt.“
Ligaportal: Wie schwer fällt Ihnen der Abschied – und was hat letztlich zu Ihrer Entscheidung geführt?
Kremser: „Der Abschied ist mir eigentlich nicht schwergefallen, mein Nachfolger, Andreas Feurer ist ein ganz toller Typ, ich habe das damals gefördert, dass er zu uns kommt. Und nun war es Zeit für mich, dass ich Andreas die Verantwortung übergebe.“
Ligaportal: Könnten Sie sich vorstellen, in anderer Funktion dem Verein erhalten zu bleiben – etwa im Nachwuchs oder als sportlicher Berater?
Kremser: „Ich bleibe dem Verein auf Wunsch von Präsident Gerhard Kern als sportlicher Leiter erhalten.“
Ligaportal: 19 Jahre Zusammenarbeit – was bedeutet dieses Ende für Sie persönlich und für den Verein?
Kern: „Für viele etwas ganz Neues, denn sie kannten keinen anderen Trainer als Heinz Kremser. Was mich freut, dass er dem Verein weiterhin als sportlicher Leiter erhalten bleibt.“
Ligaportal: Was hat diesen Trainer über all die Jahre aus Ihrer Sicht besonders ausgezeichnet?
Kern: „Er war immer mit vollem Einsatz dabei, nicht nur als Trainer, sondern auch neben dem Platz hat er sich um viele Dinge gekümmert. Die menschliche und professionelle Art seiner Trainerarbeit ist nicht leicht zu finden.“
Ligaportal: Was erwarten Sie sich vom neuen Trainer und der kommenden Phase im Verein?
Kern: „Ich erwarte mir einen nahtlosen Übergang von Kremser zu ihm und die Weiterführung von dem, was in den vergangenen Jahren reibungslos funktioniert hat. Andreas Feurer wird sicherlich neue Ideen einbringen, aber ein totales Umkrempeln wird nicht kommen.“
Ligaportal: Was hat Sie dazu bewogen, als Co-Trainer zum SC Bad Sauerbrunn zu gehen?
Feurer: „Der SC ist im Bezirk Mattersburg ein gut geführter Verein, das war in erster Linie wichtig für mich. Heinz Kremser kenne ich schon sehr lange, der hat mich als Jugendspieler bereits trainiert, darum war es für mich eine einfache Entscheidung, nach Bad Sauerbrunn zu gehen.“
Ligaportal: Für welchen Fußball stehen Sie – was ist Ihre grundsätzliche Spielphilosophie?
Feurer: „Ich will einen ansehnlichen Fußball spielen lassen, Ballbesitz forcieren und dass wir kompakt stehen und das Tor verteidigen.“
Ligaportal: Arbeiten Sie lieber mit Routiniers oder setzen Sie stark auf junge, entwicklungsfähige Spieler?
Feurer: „Ich werde das nicht vom Alter abhängig machen, für mich ist es wichtig, dass sie ehrgeizig sind. Natürlich benötigt man eine gute Mischung von jungen und routinierten Spielern, wobei ich junge Spieler gerne weiterentwickeln würde.“
Ligaportal: Wie würden Sie sich selbst als Trainer in drei Wörtern beschreiben?
Feurer: „Zielstrebig, ehrgeizig und Offenheit.“
Ligaportal: Welche Ziele haben sie mit dem Verein?
Feurer: „Mein Ziel ist es, dass wir den Verein tabellarisch höher zu bringen, bis jetzt hat es am Saisonende nie zu einer Platzierung unter den besten Fünf gereicht. Außerdem möchte ich junge Spieler sukzessiv in die Kampfmannschaft einbauen.“