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Aus dem Nichts zurück: Hausherren drehen 0:2 in Fußballkrimi

Im letzten Pflichtspiel dieser intensiven Saison empfing der Tabellensechste der Burgenlandliga, der USV Halbturn, den Regionalliga-Ost-Traditionsverein SC Neusiedl am See 1919 zur dritten Runde des BFV-Raiffeisenpokals. Ein echtes Nordderby stand bevor – eines jener Spiele, in denen von der ersten Minute an Spannung, Rivalität und große Emotionen in der Luft liegen.

Die Halbturner kamen mit breiter Brust: Der 3:1-Erfolg in St. Andrä und der 2:0-Sieg in Mönchhof hatten der Herglotz-Elf mächtig Rückenwind verliehen. Neusiedl wiederum stürmte mit einem 6:1 in Kittsee und einem hart erkämpften 3:2 in Gattendorf ins Viertelfinale. Während die Formkurve der Heimelf klar nach oben zeigt, kämpfen die Gäste seit Saisonbeginn gegen den grauen Alltag im unteren Tabellendrittel der RLO an.

Trotz eisiger Temperaturen entwickelte sich von Beginn an ein leidenschaftliches, rassiges und temporeiches Derby – eines, das niemanden auf den Rängen kalt ließ.

Stürmische Gäste – und ein episches Comeback

Von der ersten Sekunde an wurden die Hausherren vom Sturm aus Neusiedl überrollt. Die Gäste warfen alles nach vorne, Angriffswelle nach Angriffswelle rollte heran – und bereits nach elf Minuten schlug es ein: Amar Hot vollendete einen perfekt ausgespielten Angriff eiskalt und brachte die Gäste verdient mit 1:0 in Führung.

Doch Neusiedl hatte Blut geleckt. Nur zehn Minuten später zappelte der Ball erneut im Netz der Hausherren. Ein indirekter Freistoß, clever kurz ausgeführt, hob sich über die Mauer und schlug unhaltbar zum 2:0 ein. Das Stadion verstummte – doch die Heimischen gaben sich nicht auf. In Minute 32 setzte Fabian Ziniel ein erstes Lebenszeichen und drückte den Ball zum 1:2-Anschlusstreffer über die Linie. Ein Funken Hoffnung glomm auf.

Die Auferstehung der Hausherren

Nach der Pause wendete sich das Blatt auf dramatische Weise. Die Hausherren kamen wie verwandelt aus der Kabine – mit Feuer, Wut und dem festen Willen, dieses Spiel zu drehen. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff donnerte Ziniel den Ball zum 2:2-Ausgleich ins Tor und ließ das Stadion explodieren.

Nun spielten nur noch die Gastgeber. In der 56. Minute folgte der nächste Tiefschlag für die Gäste: Rastislav Kruzliak reagierte am schnellsten, schnappte sich einen Abpraller und hämmerte ihn kompromisslos zur 3:2-Führung ins Netz.

Doch Neusiedl stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Als Schiedsrichter Dursun Tosun auf den Punkt zeigte, lag der Ausgleich in der Luft. Amar Hot trat an – ein Moment, der alles hätte kippen können. Doch Torwart Rene Summer wuchs über sich hinaus, ahnte die Ecke und parierte den Penalty spektakulär. Ein Parade-Moment, der den Spielverlauf endgültig entschied.

Als Erik Ujlaky in der 90. Minute auf 4:2 erhöhte, war die Messe gelesen. Es war der krönende Abschluss einer zweiten Halbzeit, in der die Hausherren das Spiel komplett an sich rissen und ein beeindruckendes Comeback feierten.

Stimmen zum Spiel

Werner Hoffmann, Sektionsleiter USV Halbturn:

„In der zweiten Halbzeit waren wir die spielbestimmende Mannschaft, haben einige gute Tormöglichkeiten lukriert und in Tormann Rene Summer einen großen Rückhalt gehabt. Wir haben einen schönen Abschluss der Hinrunde gehabt, eine RLO -Mannschaft aus dem Cup geworfen und wir freuen und schon jetzt auf das Frühjahr.“

Günter Gabriel, Sektionsleiter SC Neusiedl am See 1919:

„Mit der Leistung meiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit kann man nicht zufrieden sein und wir gaben verdient verloren. Es glauben einige Spieler der Kampfmannschaft, sie sind so gut, aber die Tabellensituation in der RLO spricht hat eine andere Sprache. Die Hausherren hatten in der ersten Halbzeit einen gefährlichen Angriff gehabt und der führte zu Anschlusstreffer. Einen Elfmeter verschossen, einige hochkarätige Torchancen liegengelassen, so kann man kein Spiel gewinnen, Manche Spieler meinten nach der 2:0 Führung, sie können in Badeschlapfen weiterspielen.