Cup-Spiele schreiben ihre ganz eigenen Geschichten – Geschichten voller Emotionen, voller Leidenschaft, voller Momente, die eine ganze Saison prägen können. Und genau diese Magie lag über Eberau, als der Burgenlandligist in der dritten Runde des BFV-Raiffeisencups den Regionalliga-Ost-Topfavoriten SV Klöcher Bau Oberwart zum großen Schlagabtausch empfing.
Die Hausherren hatten sich mit einem wilden 4:3-Spektakel in Heiligenkreuz und einem kraftvollen 4:0 in Bad Tatzmannsdorf in dieses Duell geschossen und gingen mit dem Mut des Aufsteigers in die Partie. Oberwart hingegen war mit einem 6:1-Triumph in Stegersbach und einem deutlichen 5:0 in Oberpullendorf in beeindruckender Manier durch den Bewerb marschiert – ein klares Ausrufezeichen des Favoriten.
Eberau, als Überraschungs-Dritter der Herbstmeisterschaft, hoffte auf die nächste große Cup-Sensation und baute auf Herz, Leidenschaft und ein Bollwerk, das dem Druck standhalten sollte. Der Favorit aus Oberwart hingegen kam mit der Entschlossenheit, seine spielerische Klasse und Routine unmissverständlich auf den Platz zu bringen – bereit, dem Cup-Zauber seinen eigenen Stempel aufzudrücken.
Blitztor der Hausherren
Die Partie begann völlig anders, als es sich der Favorit aus der Regionalliga Ost vorgestellt hatte. Kaum war das Spiel angepfiffen, ertönte bereits der erste Jubel im Stadion: Ein kurioses Eigentor von Johannes Polster brachte die Hausherren bereits in der Anfangsminute mit 1:0 in Front. Die Gäste wirkten vom frühen Rückstand sichtbar überrascht und hatten in der Folge große Mühe, den kompakt stehenden Abwehrverbund der Heimischen zu durchbrechen.
Erst kurz vor der Pause gelang es den Auswärtigen, ihren Druck in Zählbares umzumünzen. In der 42. Minute setzte sich Jura Stimac stark in Szene, nahm einen präzisen Pass in die Tiefe gekonnt mit und schob souverän zum 1:1-Ausgleich ein. Mit diesem Unentschieden ging es in die Halbzeitpause.
Die Gäste drängen – und werden ausgebremst
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste sofort das Kommando und drängten energisch auf den Führungstreffer. Doch genau in dieser Drangphase stoppte ein Elfmeterpfiff den Offensivschwung: Die Hausherren erhielten einen Strafstoß zugesprochen, den Maximilian Mayer sicher verwandelte. Damit lagen die Gastgeber erneut mit einem Treffer in Führung.
Die Gäste antworteten mit wütenden Angriffen und erhöhtem Tempo. Angriff um Angriff rollte nun auf das Tor der Heimischen zu, doch es dauerte bis zur 80. Minute, ehe sich der Aufwand bezahlt machte. Wieder war es Jura Stimac, der nach einem hervorragend vorgetragenen Angriff entschlossen zum 2:2 vollendete und seine Mannschaft zurück ins Spiel brachte.
Da in der regulären Spielzeit kein weiterer Treffer fiel, stellten sich beide Mannschaften gedanklich bereits auf ein Elfmeterschießen ein – und genau dort fiel schließlich die Entscheidung. Die Gäste zeigten sich vom Punkt abgezockter und konnten das Duell vom Elferpunkt letztlich für sich entscheiden.
„Der frühe Führungstreffer hat uns die Karten gespielt, Oberwart musste nun kommen und bis knapp vor dem Pausenpfiff ist unser Abwehrriegel gutgestanden. Auch nach dem Wiederanpfiff haben wir gute mitgehalten, sind wieder in Führung gegangen, aber zum Ende des Spieles zeigte sich die Klasse der Oberwarter. Meine Spieler haben die Elfmeter hervorragend geschossen, Pech hatte Maxuimilian Maer, sein Strafstoß prallte vor der Innenseite der Stange zurück ins Feld. Ich kann meiner Mannschaft für die heute gezeigte Leistung ein großes Kompliment aussprechen und wir sehen dem Frühjahr mit großer Spannung entgegen.“
„Die früher Führung spielte den Hausherren voll in die Karten, die haben mit Mann und Maus verteidigt, was ihnen bis knapp vor dem Pausenpfiff auch gelungen ist. Wir spielen im Cup mit, um zu gewinnen, aber die Priorität gehört der Meisterschaft, in der wir zurzeit gut im Rennen liegen.“