Aus und vorbei! – Die Saison 2024/2025 wurde mit den letzten Relegationsspielen beendet. Pünktlich um 19:10 Uhr zog das KFV-Schiedsrichterteam Johann Schrittesser / Paul Fischer / Marcel Andre Vaschauner die Rollläden im Kärntner Unterhaus nach unten und verabschiedete den Fußball in den Sommerurlaub. Mit dem SV Arnoldstein (1. Klasse B) und ASKÖ Gurnitz (1. Klasse C) qualifizierten sich die letzten zwei Mannschaften für die Unterliga. Arnoldstein gewann das Retourspiel beim SV Penk mit 2:1 (Hinspiel 1:1) und verabschiedet sich für die kommende Saison 2025/2026 in die Unterliga West. Ligaportal widmet sich dem zweiten Entscheidungsspiel zwischen dem ASKÖ Gurnitz und dem FC Eisenkappel. Dieses Match konnte Gurnitz nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel auch das zweite Match vor 450 Zusehern mit 4:1 für sich entscheiden und darf in der nächsten Saison wieder Unterliga-Luft schnuppern. Welche Teams in welcher Gruppe spielen werden, entscheidet sich heute, Montag, in einer KFV-Sitzung.

Foto Klaus-privat: (ASKÖ Gurnitz / Aufsteiger Unterliga / Saison 204-2025)
Spiel: 2. Relegationsspiel 1C–1D / ASKÖ Gurnitz – FC Bad Eisenkappel / Endergebnis: 4:1 (HZ: 2:1)
Tore: 0:1 Julian Rumpf (8. Minute), 1:1 Manuel Reichmann (11. Minute), 2:1 Mario Stefan Jörg (31. Minute), 3:1 Manuel Ruttnig (76. Minute), 4:1 Robert Mijic (90.+3. Minute)
Ausschlüsse: Adrian Koraschnigg (67. Minute – Gelb/Rot) & Simon Christian Lobnik (76. Minute – Spielerbank), beide FC Eisenkappel
Schiedsrichter: Johann Schrittesser / Assistenten: A1 Paul Fischer / A2 Marcel Andre Vaschauner
Unter der AC/DC-Hymne „Hells Bells“ betreten die Akteure das Gurnitzer Spielfeld, dazu passend ziehen schwarze Gewitterwolken heran. In den ersten Minuten agieren beide Teams nervös, es dominiert die Hektik und das gegenseitige Abtasten – die angespannte Stimmung ist nicht zu übersehen. Schon früh geraten Spieler in Diskussionen mit Zusehern. Schiedsrichter Schrittesser mahnt beruhigend: „Meine Herren, euer Spiel findet innerhalb der weißen Linie statt – und nicht da draußen!“

Foto Klaus-privat: (Schiedsrichter-Team: v.l. Marcel Andre Vaschauner / Johann Schrittesser / Paul Fischer)
In der 8. Minute kommt es zum ersten Eckball für Gurnitz, der jedoch zu kurz ausgeführt wird. Eisenkappel fängt den Ball an der Strafraumgrenze ab und leitet ein schnelles Umschaltspiel ein. Über die linke Seite gelangt der Ball zu Julian Rumpf, der sich zu einem 15-Meter-Sololauf ansetzt und aus etwa 10 Metern Entfernung den Ball gekonnt an Gurnitz-Torhüter Jakov Soldo vorbei in die lange Ecke schiebt – 1:0 für den FC Eisenkappel.
Gurnitz antwortet postwendend mit einer Serie von drei Eckbällen. In der 11. Minute bringt eine Flanke von Aleksandar Markovices den Ball punktgenau auf den Kopf von Manuel Reichmann, der im vollen Lauf wuchtig einköpft – 1:1.
In der Folge entwickelt sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Die Partie hat ordentlich an Fahrt aufgenommen. Beide Teams suchen aktiv die Entscheidung. In der 30. Minute startet Gurnitz einen schönen Angriff über links. Mario Stefan Jörg nimmt den Ball direkt an der Strafraumgrenze mit dem Außenrist und trifft sehenswert ins lange Eck – 2:1.
Nur vier Minuten später setzt Stefan Nikolic (FCE) zu einem sehenswerten Solo an, zieht aus 18 Metern ab – Gurnitz-Keeper Soldo muss sich gewaltig strecken und lenkt den Ball über die Latte.
Kurz vor der Pause sieht FCE-Spieler Tobias Simon Lamprecht Gelb für ein Foul an Pascal Krobath, der an diesem Tag ein ständiger Unruheherd ist und die Gurnitzer Offensive maßgeblich trägt.
Nach dem Seitenwechsel bemühen sich die Gäste, bleiben aber wiederholt in der Gurnitzer Defensive hängen. Die Partie wird zunehmend ruppiger. Die Nerven liegen blank. Eisenkappel-Keeper Marcel Repnik fordert seine Mitspieler lautstark auf, sich zu konzentrieren und mehr Bewegung ins Spiel zu bringen.
In der 63. Minute wird Gurnitz-Tormann Soldo im Fünfmeterraum gefoult – es kommt zur Rudelbildung. Schließlich zeigt der Schiedsrichter FCE-Spieler Adrian Koraschnigg Gelb-Rot (67.). Eisenkappel agiert ab diesem Zeitpunkt in Unterzahl.
Doch die Gäste geben nicht auf, erspielen sich Chancen, scheitern aber an der Gurnitzer Abwehr. Die Heimischen greifen tief in die taktische Trickkiste: Gezielt platzierte Fouls und Zeitschinderei sollen den Rhythmus der Gäste stören. Bei jeder kleinen Berührung liegt ein Gurnitzer am Boden – „Hollywood!“, schimpft Eisenkappel-Keeper Repnik.
In der 76. Minute dann die Entscheidung: Gurnitz startet einen Angriff über links, Mario Stefan Jörg legt ideal in den Rückraum auf Manuel Ruttnig, der aus sechs Metern mit voller Wucht trifft – 3:1.
Kurz darauf sorgt ein Vorfall auf der Gästebank für Aufsehen. Simon Christian Lobnik wird wegen verbaler Entgleisung in Richtung der Unparteiischen mit Rot vom Platz gestellt.
Trotz weiterhin guter Chancen erkennt Eisenkappel, dass die Zeit gegen sie läuft. In der 88. Minute verfehlt ein Freistoß das Ziel nur knapp, in der 90. Minute rettet Soldo mit einer starken Parade gegen Cavkunovic.

Foto Klaus-privat: (Fabian Stornig (rechts) und sein Teamkollge haben allen Grund zum Feiern)
In der Nachspielzeit (90.+3.) setzt sich Pascal Krobath erneut glänzend durch, legt auf Robert Mijic ab, der zum 4:1-Endstand trifft.
Martin Janeschitz: „Ich weiß nicht, was ich heute sagen soll. Ich bin emotional sehr berührt und hoffe, dass mein Spieler Fabian Stornig die richtigen Worte findet.“
Fabian Stornig: „Es war ein Match auf Augenhöhe. Beide Teams haben speziell in der ersten Halbzeit eine gute Show geboten. Nach dem 0:1 dachte ich mir: ‚Oje!‘ – aber wir haben mit dem 1:1 sofort die richtige Antwort gefunden. In der zweiten Halbzeit hat Eisenkappel kurz nachgelassen, wurde aber gegen Ende nochmals richtig gefährlich. Wir haben alles weggeräumt, was kam. Ja, wir haben auch taktisch agiert und das Spiel etwas eingeschläfert – aber letztlich finde ich: Der Sieg war verdient. Wir freuen uns auf die kommende Saison in der Unterliga. Dann heißt es für den ASKÖ Gurnitz: ‚Back to the roots!‘“
Klaus Slamanig