Frauen Kärntnerliga

SV Wernberg Frauen: „Einbahnfußball und zahlreiche vergebene Chancen!“

In der drittletzten Runde der Kärntner Liga der Frauen empfingen die Spielerinnen des SV Wernberg ihre Gegnerinnen von den Villach Lady Hawks. In diesem (fast) Villacher Derby setzten sich die Wernbergerinnen mit einem klaren 7:1 durch. Trainer Herbert Ortner musste diesmal auf viele junge Spielerinnen zurückgreifen, da einige seiner Stammkräfte aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung standen. Im Interview mit Ligaportal zieht er ein Resümee zur sonntäglichen Vormittagsmatinee und spricht darüber, wie sein Team die Teilnahme an der Playoff-Runde realisieren möchte.

Kärntner Liga Frauen – 16. Runde: SV Wernberg gegen Villach Lady Hawks – Endstand: 7:1 (Halbzeit 3:1)

Torschützinnen: 1:0 Manuela Moser (4. Minute), 2:0 Manuela Moser (31. Minute), 2:1 Fabienne Christin Nigerl (35. Minute), 3:1 Denise Haas (42. Minute), 4:1 Sarah Ortner (51. Minute, Elfmeter), 5:1 Manuela Moser (68. Minute), 6:1 Laura Koller (80. Minute), 7:1 Marie Mossier (90. Minute)

Schiedsrichter: Jasmin Muratovic

Erste Halbzeit: Einbahnfußball und viele vergebene Torchancen

In der ersten Halbzeit fielen insgesamt vier Tore, mit einem Halbzeitstand von 3:1 zugunsten der Heimmannschaft. Das Spiel gestaltete sich als „Einbahnstraßen“ Fußball – das Geschehen spielte sich fast ausschließlich vor dem Tor der Villacherinnen ab. Auffällig war, dass die Wernbergerinnen vor dem gegnerischen Tor zu brav agierten und es ihnen an Kaltschnäuzigkeit fehlte. Mehrmals standen sie allein vor dem leeren Tor und spielten uneigennützig auf eine Mitspielerin ab, um auch ihr einen Treffer zu ermöglichen.

Zweite Halbzeit: „Packt euren Eishockeyschläger bitte ein – wir spielen Fußball!“

Nach der Pause erhöhte Wernberg den Druck. Die Lady Hawks versuchten, mit Härte dagegenzuhalten. Trainer Ortner kommentierte den körperbetonten Einsatz so: „Wir spielen Fußball und nicht Eishockey! Bitte keine Bodychecks mehr und packt den Eishockeyschläger weg!“

Am Ende fuhr Wernberg einen ungefährdeten 7:1-Heimsieg ein, der bei mehr Effizienz vor dem Tor noch deutlich höher hätte ausfallen können.

Stimme zum Spiel – Trainer Herbert Ortner im Interview

Wie fällt Ihr Resümee nach dem Spiel aus?

Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Allerdings hätten wir auch mit 15 oder mehr Toren gewinnen können – das Spielgeschehen verlief praktisch nur in eine Richtung. Meine Spielerinnen zeigten heute zu wenig Kaltschnäuzigkeit. Mehrfach war das gegnerische Tor verwaist, doch der Ball wurde uneigennützig in den Rückraum gespielt, um einer Kollegin eine Chance auf einen Torerfolg zu geben. Leider wurden dadurch viele Möglichkeiten vergeben. Dennoch bin ich sehr zufrieden, denn ich musste heute auf eine stark verjüngte Mannschaft setzen. Vier wichtige, erfahrene Spielerinnen fehlten berufsbedingt.

Was waren die spielentscheidenden Momente?

Es war ein kleines Derby, da war etwas Nervosität spürbar. Aber meine Mannschaft hat von Beginn an enormen Druck aufgebaut, dem die Villacherinnen nichts entgegensetzen konnten. Die Verantwortung lag heute bei vielen 15- bis 17-jährigen Spielerinnen – sie haben ihre Aufgabe sehr gut gelöst.

Wer hat besonders überzeugt?

Neben einer starken Teamleistung möchte ich Marie Mossier hervorheben. Sie wurde eingewechselt, hat von Beginn an Vollgas gegeben und sich mit dem siebten Tor für Wernberg selbst belohnt. Auch unsere jungen Spielerinnen Emily Mayer, Hannah Camini und Vivien Schön haben sehr gut performt und Führungsqualitäten gezeigt. Unsere Torfrau Sarah Ortner war nicht nur defensiv stark, sondern durfte sich nach einem sicher verwandelten Strafstoß auch in die Torschützinnenliste eintragen.

Wie sieht die Vorschau auf das Playoff aus?

Es stehen noch zwei Runden aus, bevor es in die Playoffs geht. Nächste Woche erwartet uns ein schweres Auswärtsspiel in Oberglan. Ich hoffe, dass dann wieder alle erfahrenen Spielerinnen zur Verfügung stehen. Beide Teams müssen dieses Spiel gewinnen, um ihre Chancen auf die Playoff-Teilnahme zu wahren. Wir werden in Oberglan offensiv und clever auftreten – vielleicht gelingt es uns, mit drei Punkten im Gepäck nach Hause zu fahren.

Klaus Slamanig