In der drittletzten Runde der Kärntner Frauenliga empfingen die Spielerinnen der Austria Klagenfurt ihre Konkurrentinnen vom SV Oberglan. Beide Teams wollten sich mit einem Dreier die Teilnahme am oberen Playoff frühzeitig sichern. Im Interview mit Ligaportal zieht Austria-Coach Robert Micheu sein Resümee zum sonntäglichen Match in Klagenfurt. Oberglan-Co-Trainer Florian Kogler spricht außerdem darüber, wie sein Team die Teilnahme an der Playoff-Runde realisieren möchte.

Foto: MK-privat (Austria Klagenfurt vs. SV Oberglan)
Torschützinnen: 1:0 Alina Vaschauner (12. Minute), 2:0 Anika Bürger (19. Minute), 3:0 Dakota Webster Chan (35. Minute), 4:0 Celine Arthofer (45. Minute), 4:1 Michelle Schmautz (56. Minute)
Schiedsrichter: Markus Fischer
Die Ausgangslage war für beide Teams gleich: Sowohl Klagenfurt als auch Oberglan jagten den entscheidenden Punkten für die Teilnahme am oberen Playoff nach. Personell hatte das Gästeteam aus Oberglan jedoch das schlechtere Blatt. Verletzungen und Sprachreisen dezimierten das Aufgebot auf nur 13 Spielerinnen.
Austria Klagenfurt begann mit enormem Druck und ging in der 12. Minute durch Alina Vaschauner mit 1:0 in Führung – nach einem schnell ausgeführten Einwurf köpfte sie ungehindert ein. Die Gäste wirkten in der Defensive völlig ungeordnet. In der 19. Minute erhöhte Anika Bürger auf 2:0. Ein weit ausgeführter Freistoß landete an der zweiten Stange direkt im Tor – ein emotionaler Treffer für die Spielerin, die nach einjähriger Kreuzbandverletzung ihr Comeback feierte.
In der 35. Minute traf die Kanadierin Dakota Webster Chan zum 3:0. Sie konnte im Strafraum ungehindert abschließen. Kurz vor der Pause stellte Celine Arthofer mit einem wuchtigen Schuss aus spitzem Winkel auf 4:0. Oberglans Torfrau konnte einen Stanglpass nur nach vorne abwehren – Arthofer nutzte die Gelegenheit eiskalt.

Foto: MT-privat (Austria Klagenfurt vs. SV Oberglan)
Nach einer anscheinenden deutlichen Halbzeitansprache zeigte sich Oberglan in Durchgang zwei deutlich stabiler. In der 56. Minute erzielte Michelle Schmautz per direkt verwandeltem Freistoß den Ehrentreffer – Klagenfurts Torfrau Simone Harder hatte keine Abwehrchance. Bis zum Schlusspfiff lieferten sich beide Teams ein solides Duell. Oberglan konnte sogar vom Windvorteil profitieren. Klagenfurt machte mit diesem Heimsieg einen großen Schritt in Richtung oberes Playoff. Für Oberglan steht nächste Woche ein Entscheidungsspiel gegen Wernberg an.
Stimmen zum Spiel: Trainer Robert Micheu (Austria Klagenfurt) und Co-Trainer Florian Kogler (SV Oberglan) im Interview
Robert Micheu: Wir konnten den Wind in der ersten Halbzeit optimal für uns nutzen. Mein Team hat speziell in Durchgang eins eine solide Leistung gezeigt. Heute haben wir unsere Chancen verwertet – das ist uns letzte Woche bei der Niederlage in Kraig nicht gelungen.
Florian Kogler: Wir sind dezimiert mit nur 13 Spielerinnen angereist. Klagenfurt hat uns in der ersten Halbzeit regelrecht überrollt. Ich musste nach 25 Minuten wirklich nachzählen, ob nicht 14 Austria-Spielerinnen auf dem Platz stehen. Es fehlten Stellungsspiel, Zweikampfbereitschaft und Wille – wir waren völlig planlos. In der zweiten Halbzeit haben wir ein anderes Gesicht gezeigt, das war versöhnlich.

Foto: MT-privat (Austria Klagenfurt vs. SV Oberglan)
Robert Micheu: Die frühe Führung und der konsequente Ausbau bis zur Pause. Wir haben in der ersten Hälfte als Mannschaft sehr gut funktioniert und vom Wind profitiert. In der zweiten Halbzeit hat uns Oberglan, ebenfalls mit Windvorteil, alles abverlangt.
Florian Kogler: Der frühe Rückstand – bis zum 0:3 – hat uns das Genick gebrochen. Gegen ein Team wie Klagenfurt holst du das nicht mehr auf. Wir hatten einen rabenschwarzen Tag und Klagenfurt hat das brutal ausgenutzt.
Florian Kogler: Nächste Woche empfangen wir Wernberg zuhause – ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel für das obere Playoff, eine echte Entscheidungsschlacht. Wir hoffen, dass wir auf Spielerinnen zurückgreifen können, die heute verletzungs- oder schulbedingt gefehlt haben. Ich hoffe, den Mädels ist klar: Es geht um alles!
Klaus Slamanig