Ligaportal nutzt das näher rückende Meisterschaftsspiel der SV-Kraig-Frauen gegen den SK Rapid, um ein Bestandsinterview zu führen und die Fans in der Kärntner Fußballfamilie auf dem Laufenden zu halten. Die Kraiger/innen konnten das erste Meisterschaftsspiel vor 550 Zuschauern gegen den Wiener Sportclub mit 3:1 für sich entscheiden. Im zweiten Spiel, dem Kärntner Derby gegen Klagenfurt, mussten sie sich mit 4:1 geschlagen geben – die erste Niederlage seit zwei Jahren. Im Gespräch mit Trainerin Alissa Lamzari zieht diese eine kurze Bilanz der vergangenen Wochen, erklärt, wo die diesjährigen Stärken und Schwächen ihrer Mannschaft liegen und sagt, dass sie gerne einmal einen Vertreter des KFV oder von Kärnten Sport bei einem Heimspiel begrüßen würde, da ein derartiger Besuch bis dato ausgeblieben ist.
Foto SV Kraig: (Tainerin Alissa Lamzari hofft auf viel Support der Zuseher gegen Rapid Wien)
2. Bundesliga Frauen: 3. Runde / SV Hirter Kraig Frauen – SK Rapid Wien Frauen
Termin: Samstag, der 6. September um 16:00 Uhr, Sportplatz Guttaring.
Schiedsrichter: Thomas Schmautz (KL), A1: Dragan Jovanovic, A2: Michael Pinter
Ein Sieg und eine Niederlage! - Also der Schnitt ist in Ordnung. Es wird dieses Jahr sehr schwierig, da Kraig derzeit nur über einen Kader von 14 Spielerinnen verfügt. Einige Spielerinnen kurieren noch ihre Verletzungen aus dem Frühjahr aus, andere haben sich kürzlich verletzt. Unsere neue Spielstätte in Guttaring gefällt uns sehr gut. Wir erfahren hier einen super Support der Vereinsverantwortlichen. Uns wurde eine eigene Kabine zur Verfügung gestellt. Beim Heimspiel gegen den Wiener Sportklub war anscheinend die ganze Ortschaft im Stadion.
Die Rapid-Frauen sind zwar ebenfalls erst diese Saison aufgestiegen, erhalten aber deutlich mehr Unterstützung als wir. Allein deren Budget ist enorm. Wir sind sicher keine Favoritinnen gegen die Wienerinnen. Eventuell ist aber das sehr kurze Spielfeld ein Vorteil für uns und Rapid kommt damit schwer zurecht. Vielleicht finden sie das kleine Guttaring gar nicht, was ebenfalls ein großer Vorteil für uns wäre. (lacht!)
Aber im Ernst: Wir müssen über unsere Stärke, „den Zweikampf“, ins Spiel finden und das 0:0 so lange wie möglich halten. Dann könnten wir unser Erfolgskonzept, das schnelle Umschaltspiel der Kraiger, anwenden. Sie spielen fast immer mit einer Dreierkette in der Abwehr, was der einen oder anderen schnellen Kraiger-Spielerin in die Karten spielen würde.
Auf keinen Fall! Mimi bringt sich derzeit viel im Mittelfeld ein und leistet großartige Teamarbeit.
Unsere Schwäche liegt im kleinen Kader. In Kärnten gibt es wenige Spielerinnen, die bereit sind, die Anfahrt zum Training nach Guttaring oder den Reisestress zu den Meisterschaftsspielen am Wochenende auf sich zu nehmen. Wir können keine fünf Spielerinnen in der zweiten Halbzeit einwechseln, der Kader gibt das nicht her. Also müssen viele 90 Minuten durchspielen. Unsere Stärke liegt nach wie vor im guten Zusammenhalt und der guten Stimmung im Team. Jede ist für jede Mitspielerin da.
Bis dato vertrauen wir auf unser Spielsystem. Das gibt uns Ruhe und Sicherheit. Aber sag niemals nie! Wenn wir auf einen vermeintlich stärkeren Gegner treffen, werden wir taktisch darauf reagieren.
Wir wollen so viele Punkte wie möglich mitnehmen und hoffen, dass sich damit der Klassenerhalt erreichen lässt. Jetzt warten wir erst einmal bis zur Winterpause ab, ziehen Bilanz und schauen dann, was und wo zu tun ist.
Die Herausforderung betrifft viele Ebenen. Wir wissen, dass wir uns keine weiteren Verletzungen oder Krankheiten erlauben können. Zudem stehen einige Spielerinnen beruflich im Schichtdienst oder arbeiten auch am Wochenende. Wir sind als Meisterinnen und Siegerinnen der Relegation aufgestiegen und haben uns die Teilnahme in der 2. Frauen-Bundesliga sportlich verdient. Wir vertreten die Kärntner Fahne bei einer Bundesmeisterschaft. Gerne würden wir auch einmal einen Vertreter des KFV oder von Kärnten Sport bei einem Heimspiel begrüßen. Wir sind sehr stolz darauf, dass so viele ZuschauerInnen unsere Spiele vor Ort verfolgen und uns lautstark unterstützen.
Klaus Slamanig