Feldkirchen macht das Spiel - Eberndorf kontert
Das Spiel beginnt, wie man es erwarten durfte. Feldkirchen kontrolliert den Ball, Eberndorf agiert vorwiegend mit hohen Bällen, die Abwehr um Routinier Alois Sadjak steht kompakt. Die erste große Chance des Spiels haben aber die Gäste: Nach schönem Pass in die Tiefe überspielt der agile Ernst Golautschnig Torhüter Thamer, der Winkel wird etwas spitz, zudem trifft der Stürmer den Ball nicht richtig und so kann ein Abwehrspieler kurz vor der Linie klären. Eine Riesenchance! Feldkirchen wird zum ersten Mal in Minute 18 richtig gefährlich, als ein Freistoß von Huber nur knapp über die Latte geht. Zwei Minuten später eine kuriose Situation im Strafraum der Eberndorfer. Dreimal scheint Torhüter Kuster den Ball sicher zu haben, doch immer wieder lässt er ihn aus, Miloti wäre per Kopf beinahe zur Stelle gewesen. Feldkirchen kontrolliert das Spiel über den Ballbesitz, doch es fehlen die zwingenden Chancen, der letzte Pass kommt nicht an. Eine gute Chance hat die Micheu-Elf - der Spielertrainer fehlt gesperrt - dann in Minute 33: Der starke Michael Groinig bricht auf rechts durch, flankt zur Mitte, wo Martin Hinteregger den Kopfball neben das Tor setzt. In Minute 37 bringt Miloti einen langen Pass unter Kontrolle, spielt den Ball flach zur Mitte, wo Mathias Regal im Rutschen aus 16 Metern drüberschießt. Nur Augenblicke vor dem Pausenpfiff dann die zweite 100%ige für Eberndorf. Ernst Golautschnig setzt sich pfeilschnell auf rechts durch, spielt einen tollen Pass hinter die Abwehr, wo Admir Hadzisulejmanovic den Ball mit der Innenseite aufs Tor bringt, doch Thamer klärt mit dem Fuß zur Ecke! Solche Chancen muss man eigentlich nutzen! Mit einem 0:0 gehen die Teams in die Kabinen!
Feldkirchen zündet den Turbo
In der Pause scheint Robert Micheu die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Spieler schalten in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit den Turbo an. Vor allem über die rechte Seite machen David Hebenstreit und Michael Groinig viel Druck. Groinig ist es auch, der kurz nach der Pause den Ball zur Mitte bringt, wo Martin Hinteregger halbvolley drüberschießt. Nicht der glücklichste Tag im Torabschluss für Hinteregger. Eine Minute später schießt er erneut drüber - es wäre aber ohnehin Abseits gewesen. Und in Minute 53 schießt Hinteregger nach Vorlage von Sick und Miloti wieder über das Tor!
Rot für Sadjak
Eberndorf hat in dieser Phase des Spiels absolut keine Spielanteile und kommt nie vor das gegnerische Tor. Die 20 Minuten nach der Pause gehören ohne Zweifel den Hausherren. Einziges Manko: Sie schießen kein Tor! In Minute 65 die erste Offensivaktion der Eberndorfer in Halbzeit zwei: Hadzisulejmanovic schießt aus 18 Metern daneben. Dann eine strittige Situation: Miloti spitzelt den Ball an Alois Sadjak vorbei, der Libero bringt den Stürmer zu Fall und Schiedsrichter Gerold Glantschnig entscheidet auf Rot für Sadjak. Sehr umstritten, da noch zwei Eberndorfer Miloti am Torabschluss hätten hindern können.
Eberndorfer Führung
Trotz der Unterzahlsituation - Petek spielt nun Libero - gehen die Eberndorfer in Minute 75 in Führung. Manuel Krainz ist auf und davon, verzögert dann etwas und wird gefoult - Elfmeter, meint Schiedsrichter Glantschnig. Auch das keine unumstrittene Entscheidung. Ernst Golautschnig tritt an und verwandelt. Riesenjubel der Eberndorfer! In der Schlussphase wirft Feldkirchen alles nach vorne und die Gäste verteidigen mit Mann und Maus! Wenn Ernst Golautschnig vorne dann doch einmal an den Ball kommt, läuft er Richtung Eckfahne.
Feldkirchner Ausgleich
Und es kommt, wie es kommen musste: Wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff überhebt Auron Miloti auf etwas glückliche Art und Weise Torhüter Andreas Kuster - 1:1! Sicherlich ein verdienter Ausgleich, die Spielanteile waren großteils aufseiten der Hausherren! In der turbulenten Schlussphase geraten noch Horst Kummer und Daniel Wernig aneinander, beide sehen Gelb! Für Kummer ist es allerdings bereits die Zweite und so muss er ein paar Augenblicke früher als die Kollegen den Platz verlassen. Zumindest Daniel Wernig hätte für diese Aktion allerdings die rote Karte sehen müssen, sein Kopfstoß war klar zu sehen!
Alles in allem ein Unentschieden mit dem beide Teams sicherlich nicht gut leben können. Feldkirchen hatte das Gros der Spielanteile, Eberndorf vier sehr, sehr gute Torchancen! Beide hätten das Spiel für sich entschieden können. Insofern eine gerechte Punkteteilung!
Die Besten: Ernst Golautschnig (Eberndorf), Michael Groinig (Feldkirchen)
Robert Micheu, Trainer SV M&R Feldkirchen:
„Es hat leider nur zu einem Punkt gereicht, weil es uns nicht gelungen ist, ein Tor zu erzielen und Eberndorf im Konter immer gefährlich war. Damit bin ich natürlich nicht zufrieden. Gegen den Tabellenletzten muss man daheim gewinnen, auch wenn die Leistung der Eberndorfer in Ordnung war.“
Samo Vidovic, Trainer Eberndorfer AC:
„Feldkirchen ist eine Topmannschaft mit einem Toptrainer, wahrscheinlich die beste Mannschaft in der Kärntner Liga. Es ist sehr schwer gegen sie zu spielen. Feldkirchen war spielerisch besser, aber wir hatten unsere Chancen im Konter. Das Gegentor war schade, es war unnötig. Zu der roten Karte gegen Alois Sadjak muss ich sagen, dass er nicht der letzte Mann war. Gelb hätte gereicht. Auch bei unserer Elfmetersituation muss man nicht zwingend auf Elfmeter entscheiden – das war 50:50. Der Schiri war in der ersten Halbzeit der beste Mann auf dem Platz, im zweiten Abschnitt war das nicht mehr der Fall. In der letzten Aktion des Spiels begeht ein Feldkirchen-Spieler eine Tätlichkeit gegen Horst Kummer und sieht dafür nur die Gelbe. Und Horst Kummer wird wegen Reklamierens mit Gelb-Rot ausgeschlossen. Die Mehrheit der Entscheidungen waren gegen uns, aber das ändert nichts daran, dass wir beim Gegentor selbst schuld waren. Mit ein bisschen Glück hätten wir alle drei Partien im Frühjahr gewinnen können, aber wir laufen diesem Sieg noch hinterher.“
von Andreas Brandt