David Gräfischer, Spieler des Unterliga-Mitte-Winterkönigs SC Landskron, antwortete auf die Frage, wie ihn seine Teamkameraden beurteilen bzw. wie sie ihn wahrnehmen, mit den Worten: „Das ist die schwierigste Frage, die man mir stellen kann!“ und führte ergänzend aus: „Wobei ich mich als Teil eines Teams selbst nie in den Vordergrund stellen würde, für mich war und ist es das Wichtigste, dass ich ‚helfen‘ kann, damit wir als Kollektiv erfolgreich sind!“ In der Herbstmeisterschaft hinterließ der Goalgetter in 13 Meisterschaftsspielen 15-mal seine Visitenkarte beim gegnerischen Torwart. David Gräfischer absolvierte bis dato 708 ÖFB-Bewerbsspiele, erhielt 55 750 Einsatzminuten und erzielte 357 Tore. In einem Karriereinterview mit Ligaportal spricht er über seine fußballerischen Anfänge, warum er für Vereine aus der Steiermark seine Schuhe schnürte und erklärt, warum der FC Gleisdorf immer in bester Erinnerung bleiben wird.

Foto Klaus privat: (David Gräfischer - SC Landskron)
Sport bedeutet mir generell sehr viel, aber Fußball hat schon immer einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben eingenommen. Jetzt steht meine Familie an erster Stelle, gefolgt vom Beruf, und Fußball ist das Hobby Nummer eins.
Mit sechs Jahren habe ich zum ersten Mal ein Vereinstrikot übergezogen. Beim ESV-Admira Villach durchlief ich einige Jugendmannschaften. Das war sehr praktisch, denn meine Wohngegend und die Vereinsstätte der Admira lagen nur 200 Meter voneinander entfernt. Der nächste logische Schritt in meiner Karriere war der Wechsel von der Admira zum VSV.
Als Kind war ich ein großer Fan des Brasilianers Ricardo Izecson dos Santos Leite, der unter dem Namen „Kaká“ bekannt ist. Er war mein absoluter Lieblingsspieler beim AC Mailand.
Ich habe in Graz Rechtswissenschaften studiert und während dieser Zeit für den SC Weiz, den SV Wildon, den SV Gleinstätten, den USV-Allerheiligen und den FC Gleisdorf gespielt. Der steirische Landesliga-Titel und zwei darauffolgende Vizemeistertitel in der Regionalliga Mitte mit dem FC Gleisdorf waren dabei drei meiner Karrierehöhepunkte. Im LL-Meisterjahr erzielte ich 24 Tore und in den darauffolgenden drei Regionalliga-Mitte-Saisons 16, 25 und 26 Meisterschaftstore.
Mit dem FC St. Veit wurden wir Kärntner Meister und mit dem FC Gleisdorf konnten wir den LL-Steiermark-Titel holen. Der dritte Platz und die zwei Vizemeistertitel in der Regionalliga Mitte mit Gleisdorf waren ebenfalls sehr schön.
Der Wechsel aus der Steiermark zum KAC war nach Beendigung meines Studiums der logische Schritt zurück nach Kärnten. Nach zwei Saisons hat sich der KAC für einen Umbruch entschieden und mir hat sich die Tür zum SC Landskron aufgetan. Zudem kenne ich Trainer Stefan Stresch schon aus Jugendtagen und aus der gemeinsamen Zeit als Spieler beim FC St. Veit. Der SC Landskron verfolgt eine Vision. Ausschlaggebend war auch die kurze Anfahrt von wenigen Minuten zum Training und zu den Spielen. Somit kann ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.
Erstens möchte ich weiterhin so viel Spaß am Fußball haben wie bisher. Gröbere Verletzungen möchte ich dabei aber gerne vermeiden. Bisher hat sich alles perfekt eingestellt, das Team harmoniert perfekt und der Spaß auf dem Platz, in der Kabine und auch außerhalb, ist in Landskron etwas Besonderes. Persönlich möchte ich, solange es geht, in der Tabelle so weit vorne wie möglich bleiben und die Meisterschaftsfrage so lange wie möglich offenhalten. Es stimmt! Anfangs der Saison hatten wir keinen guten Start, aber derzeit läuft es sehr gut.
Ganz klar: der FC Gleisdorf, speziell die letzte Meisterschaftsrunde um den Titel in der Landesliga. Wir als Tabellenführer spielten gegen den Tabellenzweiten St. Anna. Wir lagen in der Tabelle zwei Punkte vor St. Anna und ein Unentschieden hätte uns den Titel gesichert. Am Ende konnte ich durch ein Tor das 2:2 erzielen und somit ging der LL-Titel an mein Team und den FC Gleisdorf. Dieser Moment bleibt mir immer in Erinnerung.
Wenn mein Körper mitspielt und ich frei von Verletzungen bleibe, möchte ich in fünf Jahren noch als aktiver Spieler auf dem Feld stehen. Derzeit habe ich jedoch so viel Spaß am Fußball, dass ich mir über diese Frage noch keine Gedanken gemacht habe.
Schuldig! Ich gestehe, dass ich bei vielen Streichen dabei war oder sie miterlebt habe. Da gab es zum Beispiel einen Teamkollegen, der stolz auf sein Auto war und es immer an vorderster Parkposition abstellte. Die damalige Vereinsstätte verfügte über drei Trainingsplätze. Am hintersten Ende befand sich ein „Hunde-Abrichteplatz“. Also haben wir das Auto des Teamkollegen einfach dorthin umgeparkt. Als er nach dem Training in sein Auto steigen wollte, war dieses weg. Bevor er die Polizei verständigen konnte, haben wir ihn unter lautem Gelächter aller Spieler eingeweiht und ihm mitgeteilt, wo sein Auto stehen würde.
Klaus Slamanig