Ligaportal setzt die Vorstellung von Spielern mit einem der erfahrensten Verteidiger der Unterliga West fort: Hannes Wibmer. Der Innenverteidiger der TSU Matrei gibt im Ligaportal-Interview Einblicke in seine Karriere. In bisher 549 ÖFB-Bewerbsspielen (40.150 Einsatzminuten) erzielte er 117 Tore. Ziel der aktuellen Saison 2024/2025 ist der Meistertitel und der Aufstieg in die Kärntner Landesliga. Derzeit liegt die TSU Matrei mit 40 Punkten – als erster Verfolger von Leader Nussdorf (41 Punkte) – auf dem zweiten Tabellenplatz. In den kommenden Runden möchte das Team den Druck auf den Tabellenführer aufrechterhalten, bis es in der 25. Meisterschaftsrunde am 31. Mai zum Showdown im Tauernstadion gegen WR Nussdorf kommt.
Foto TSU Matrei (Hannes Wibmer)
Hannes Wibmer im Ligaportal-Interview:
Was bedeutet der Fußballsport für dich?
Früher war Fußball für mich ein Ausgleich zum Studium, heute im Arbeitsleben ist er der beste Weg, um den Kopf freizubekommen. Am Platz kann ich abschalten. Zudem ist das Vereinsleben für mich immer ein gesellschaftlicher Anreiz gewesen – durch den Fußball sind viele Freundschaften entstanden, die bis heute bestehen.
Wann hast du mit dem Fußball angefangen?
Ich habe mit fünf oder sechs Jahren in Matrei angefangen. Dort durchlief ich alle Nachwuchsteams bis zur U14 bzw. U16. Ab meinem 13. Lebensjahr trainierte ich zusätzlich in der Akademie Klagenfurt & dem LAZ. Damals hatte ich noch große Träume und Ziele.
Hattest du als Kind ein Idol auf dem Fußballplatz?
Ja, ich war als Kind sehr begeistert von David Alaba. Ich erinnere mich besonders an ein ÖFB-Länderspiel, bei dem mein U13-Team als Ballkinder mit dem Nationalteam einlaufen durfte. Ich hatte die Gelegenheit, mit David Alaba zu sprechen – er unterschrieb sogar mein ÖFB-Nationaltrikot. Solche Erlebnisse sind echte Highlights und bestärken junge Spieler darin, an ihre Träume zu glauben.
Du kannst auf einige Karrierestationen verweisen. Was gibt es darüber zu berichten?
Mit 16 bzw. 17 Jahren wechselte ich zum ATSV Wolfsberg in die Regionalliga Mitte. Anfangs war es als junger Spieler schwer, Einsatzzeiten zu bekommen, aber nach dem Abstieg in die Kärntner Liga zahlte sich meine Ausdauer aus. Ich wurde Stammspieler, und wir schafften den sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga Mitte – ich spielte 2016/2017 in der Kampfmannschaft.
Anschließend wechselte ich in die Tiroler Landesliga zur SVG Reichenau. Dort wurden wir gleich in meinem ersten Jahr Meister und stiegen in die Regionalliga West auf. Es folgten sieben wunderbare und erfolgreiche Jahre bei der SVG Tirol. Neben dem Tirol-Cup-Sieg war der dritte Tabellenplatz im Vorjahr das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte.
Ich stieß als junger Student zur SVG und verließ sie letztes Jahr als Kapitän. Obwohl ich in Innsbruck wohne und arbeite, wollte ich unbedingt zu meinem Heimatverein TSU Matrei zurückkehren – dorthin, wo alles begann.
Konntest du mit deinen Teams Titel gewinnen?
Ja, ich durfte einige gute Platzierungen mit der Akademie und dem LAZ feiern. Einen Meistertitel konnte ich mit der SVG Reichenau erringen.
In 549 Bewerbsspielen hast du als Innenverteidiger lediglich 49 Gelbe Karten erhalten – aber eine einzige Rote. Was war da los?
(lacht) Das kann ich mit einem Lächeln erklären. Bei einem Spielstand von 7:0 für uns (SVG Reichenau) hat mir ein Gegenspieler den Ball an die Hand geschossen – und ich habe Rot gesehen. Das war zu verschmerzen.
Wo siehst du dich in fünf Jahren?
Dann ist meine aktive Karriere wahrscheinlich schon vorbei. Ob ich dem Fußball erhalten bleibe, weiß ich noch nicht – Mein Moto ist „Step by Step“. Ich durfte bei der SVG schon erste Erfahrungen als U16- und U18-Trainer sammeln. Momentan denke ich aber, dass es auch außerhalb des Fußballs viele schöne Dinge zu erleben gibt.
Welcher Verein wird dir immer in Erinnerung bleiben?
Ganz klar: die SVG Reichenau. Ich war sieben Jahre ein Teil dieses Vereins, und es sind viele Freundschaften – sportlich wie privat – daraus entstanden.
Klaus Slamanig