Im Herbst hatte der FC Neudorf noch vor eigener Kulisse mit 4:0 triumphiert. Diesmal wurde der Spieß umgedreht, der SV Sierndorf setzte sich Zuhause mit eben diesem Ergebnis durch. Während sich die Hausherren freuten, hagelte es bei den Gästen Kritik am Unparteiischen. Dieser haben das Spiel zugunsten des Tabellenführers der 1. Klasse Nordwest beeinflusst.
"Der Schiedsrichter hat eindeutig für Sierndorf gepfiffen", war der Ärger bei Neudorfs Trainer Christian Eichhorn nach dem Spiel groß, "Er hat bei jeder Kleinigkeit gepfiffen, während sie machen durften, was sie wollten. So macht das natürlich keinen Spaß." Der Unparteiliche erwies sich zwar als äußerst kleinlich, laut Sierndorf-Trainer Martin Haselmayr war es das aber schon: "Er hatte keinen Einfluss auf das Ergebnis. Wenn sich einer der Neudorfer Spieler nicht zusammenreißen kann, muss der Schieri eben durchgreifen." Und er griff durch. Kurz vor der Pause - Nach Fehlern in der Neudorfer Hintermannschaft und daraus resultierenden Treffern von Thomas Kadlcek und Nikola Ilic stand es bereits früh 2:0 für die Hausherren - führte ein Foulspiel in der Nähe des Kastens der Gäste zu der Szene, die die Gemüter Neudorfs erhitzte. So hatte sich Dominik Böck beim Schiedsrichter lauthals beschwert und so seine zweite gelbe Karte provoziert. Er musste vom Platz. Da er bis dato einer der Aktivposten im Team der Gäste gewesen war, schmerzte sein Abgang besonders. "Der Schieri hat ihm wegen nichts und wieder nichts die gelb-rote Karte gezeigt", ärgerte sich Eichhorn, "Damit war das Spiel gelaufen."
Denn der folgende Freistoß führte zum 3:0. Damit ging es in die Kabinen. Neudorf hatte zwar nach dem 2:0 die Möglichkeit zumindest auf ein Tor heranzukommen, Sierndorfs Torhüter Manuel Hofstätter hielt die 0 aber fest. "Es war so ziemlich die einzige Großchance von ihnen", meinte Haselmayr zur vereitelten Doppelmöglichkeit des Gegners. Und so ging es für die Neudorfer nicht mit einem 1:2, sondern einem 0:3 und noch dazu einem Mann weniger in die Kabinen. So fiel in Hälfte zwei noch das abschließende 4:0, wieder war es Thomas Kadlcek, der seinen zweiten Treffer an diesem Abend markierte. Doch für die Gäste stand weniger die Niederlage, als der Schiedsrichter im Visier der Diskussionen. "Da waren viele lächerliche Entscheidungen mit dabei. Unter anderem ein Handspiel der Sierndorfer im Strafraum, das nicht geahndet wurde", so Eichhorn. Des einen Leid, des anderen Freud. Denn Sierndorf erfüllte die nächste "Pflichtaufgabe" und legte der Konkurrenz vor. "Klar ist Nervosität da, aber wir wissen, dass wir unsere Aufgaben erfüllen müssen und hoffen auf einen Ausrutscher der anderen beiden Teams", erklärt Haselmayr. Die letzten drei Meisterschaftsrunden versprechen jedenfalls spannend zu werden.