Der SC Zwettl überwintert auf einem Platz im Mittelfeld der Tabelle. 20 Zähler stehen auf der Habenseite. Ausgehend von einem mittelmäßigen Start kam das Team dann ab der sechsten Runde richtig toll in Schwung. Einen Monat schwamm es auf der Erfolgswelle. Dann aber schlug das Pendel in die andere Richtung aus und das Punktekonto konnte nur mit einem weiteren Dreier gegen Langenrohr aufgefüllt werden. Obmann Martin Grünstäudl möchte im Frühling wieder das Gesicht der Mannschaft sehen, das sie in der starken Phase zeigte. Ligaportal ist er für ein ausführliches Interview zur Verfügung gestanden.
Welches Fazit kann man bislang von der laufenden Saison ziehen?
Martin Grünstäudl: „Die Auslosung zu Beginn ist etwas undankbar gewesen. Wir haben da gleich einmal gegen die beiden Aufsteiger Ybbs und Stockerau gespielt. Man weiß selbst nicht genau, wo man steht. Einen Neuling in der Liga kennt man auch nicht so genau. Und so sind wir dann in den beiden Partien tatsächlich punktlos geblieben. Zu diesem Zeitpunkt ist uns nur gegen die SG Rohrbach/St. Veit ein Sieg gelungen. Überragend war dann der September. Viermal in Folge konnten die Burschen den Rasen als Sieger verlassen. Im Nachhinein betrachtet hat die Niederlage gegen Retz ganz stark den weiteren Verlauf im Herbst geprägt. Da führten wir bereits 2:0 und hätten die Chance gehabt, die Serie zu prolongieren. Leider verwerteten wir unsere Chancen nicht und mussten uns dann tatsächlich noch geschlagen geben. Das betrachte ich jedenfalls als Knackpunkt, der die negative Trendwende einleitete. Personalprobleme haben uns den Rest gegeben. Teilweise standen sechs bis sieben Spieler nicht zur Verfügung. Umso wichtiger, dass wir dann zumindest in der vorletzten Runde noch einmal anschreiben konnten.“
Welche Partie bleibt als Highlight in Erinnerung?
Da möchte ich das 3:0 gegen die Kilber nennen. Die schätze ich sehr hoch ein und sie haben auch einen arrivierten Trainer. An dem Tag ist es uns gelungen, eine überaus tolle Leistung abzurufen und siegreich zu bleiben. Noch mehr gefreut hat mich aber der jüngste Erfolg gegen Langenrohr. Wir sind am Boden gelegen und haben vom Kader her aus dem letzten Loch gepfiffen. Die Jungen, teilweise sogar aus der U23, sind mit der schwierigen Situation und dem Druck top umgegangen. Sie wuchsen über sich hinaus. Der Auftritt hat gezeigt, dass unsere Talente auf dem Niveau absolut mithalten.“
Wer im Team hat besonders aufgezeigt?
Martin Grünstäudl: „Ganz vorne präsentiert sich natürlich nach wie vor Marek Szotkowski von seiner besten Seite. Er ist im Sturm unsere Lebensversicherung. Achtmal hat er das Runde wieder im Eckigen versenkt. Hinten in der Verteidigung überzeugte vor allem Marco Budic. Er ist für mich auch der Spier der Hinrunde. Im Mittelfeld haben die Ausfälle dafür gesorgt, dass nie die nötige Sicherheit gefunden werden konnte. Sehr positiv hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang Nico Dornhackl, der da bereits eine ganz wichtige Rolle spielte und Verantwortung übernahm. Unser Jüngster entwickelte sich in den letzten zwei Jahren richtig stark. Das ist sehr erfreulich. Er bringt immer seine Leistung und kann mit seiner Klasse schon Spiele entscheiden. Gleichzeitig schauen wir aber natürlich auch darauf, dass er nicht verheizt wird.“
Wie nutzt man die Transferzeit?
Martin Grünstäudl: „Die Mannschaft wird im Prinzip so zusammenbleiben. Zum jetzigen Stand verlässt uns nur Raphael Bauer, der von Horn ausgeliehen war. Er wird wieder dorthin zurückkehren. Unsererseits versuchen wir, einen erfahrenen Mann für die Zentrale bzw. den Sturm zu finden. Mal schauen, ob sich etwas ergibt. Im Winter ist es natürlich immer schwieriger, passendes Material zu finden. Wichtiger ist aber sowieso, dass uns der gesamte Kader wieder zur Verfügung steht. Danach schaut es aus.“
Wie ist das Ziel für den Frühling?
Martin Grünstäudl: „Wir haben auch in dieser Saison bereits gezeigt, zu was wir imstande sind. Nach der Rückkehr der Verletzten geht es mal darum, wieder zusammenzuwachsen und sich zu entwickeln. Es soll zumindest die Punkteauszahl aus dem Herbst erreicht werden. Mehr ist immer besser. Für ganz vorne kann es natürlich nicht mehr reichen, aber ein einstelliger Tabellenplatz ist jedenfalls unser Anspruch.“
Wer wird im spannenden Meisterkampf letztlich als Erster das Rennen machen?
Martin Grünstäudl: „Ich tippe auf Wr. Neustadt. Denke, dass der aktuell Zweitplatzierte am Ende doch noch an Scheiblingkirchen vorbeizieht.“