Scheiblingkirchen rückt dem Leader auf die Pelle!

Samstagnachmittag ging der Hit zwischen Verfolger USV Scheiblingkirchen-Warth und Tabellenführer SC Retz über die Bühne. Der Erstgenannte ging mit vier Punkten Rückstand in das Aufeinandertreffen. Bei zwei dann noch ausstehenden Runden sollten die Heimischen unbedingt gewinnen, um weiterhin eine reelle Chance im Rennen um die Krone zu haben. Sie konnten sich wie so oft schon in der Saison auf ihre bombensicher agierende Defensive verlassen. Zusätzlich netzte der Hausherr einmal aus einem Elfer. So entschied er den Showdown am Ende tatsächlich für sich.

Torlos in die Pause

Rund 920 Zuschauer strömten ins Pittentalstadion. Für die lokalen Anhänger war die Partie ein Fixtermin, dem man einfach beiwohnen musste. Aber auch zahlreiche Gästefans nahmen die Reise auf sich, um ihre Mannschaft bei der herausfordernden Aufgabe lautstark zu unterstützen. Unterm Strich ergab sich eine absolut sensationelle Atmosphäre rund um den Rasen, die der Bedeutung des Spiels absolut gerecht wurde. Das Match selbst verfügte jetzt sicher nicht über den größtmöglichen Unterhaltungswert, auf das kommt es ja aber in derartigen Schlagerbegegnungen nicht unbedingt an. Einzig und allein das Ergebnis zählt letztlich. Von dem her bekamen die Anwesenden ein von Taktik und Disziplin geprägtes Duell zu Gesicht. Hochkarätige Chancen gab es hüben wie drüben kaum. Auf Seiten der Retzer vergab Oktay Yendi doppelt, beim Gegner ließ Melvin Reichardt eine aussichtsreiche Gelegenheit liegen. Daher pfiff der Referee ohne Treffer zur Pause.

Strafstoß bringt Heimsieg

Nach dem Seitenwechsel startete zunächst der Leader besser hinein. Er schrieb aber nicht an. Und dann schlug der USV zu. Eine Viertelstunde stand in der zweiten Halbzeit auf der Spieluhr, als der Schiedsrichter nach einem Handvergehen auf Penalty entschied. Daniel Ressler trat an. Selbstbewusst versenkte er die Wuchtel eiskalt im Gehäuse. Auf der Tribüne brachen nun alle Dämme. Man konnte sein eigenes Wort kaum hören. Verständlich, genau diese Führung hatten sich die Anhänger der Hausherren so sehr gewünscht. Die Euphorie im Stadion hielt rund zehn Minuten an, ehe sie abrupt stoppte. Der Schütze zum 1:0 zog sich wahrscheinlich eine schwerwiegende Knieverletzung zu. Dies trübte die Stimmung auf den Rängen erheblich. Wie würde die Mannschaft reagieren? Die Truppe dachte sich wohl, dass sie jetzt für ihren Regisseur gewinnen muss. Im Anschluss nämlich gingen die Gastgeber sehr professionell mit der Situation um und zogen ihr gewohntes Catenaccio auf. Sämtliche Bälle, die in die Nähe ihres Kastens kamen, wurden geklärt. Der Leader biss sich die Zähne aus. Daran änderte auch Gelb-Rot für Melvin Reichardt in der Nachspielzeit nichts. Schließlich ging die Partie zu Ende, womit feststand, dass anstatt der vorgezogenen Titelfeier es nun wieder einen Dreikampf um die Krone gibt. Das Momentum liegt jetzt wohl auf Seiten der Scheiblingkirchener, die nur mehr einen Zähler Rückstand auf die Topposition haben.

Stimme zum Spiel

Manfred Sperhansl (Sportlicher Leiter USV Scheiblingkirchen-Warth):

„Toll! Die Burschen agierten die komplette Partie über fokussiert. Jeder erledigte seinen Job und erfüllte seine Aufgaben. Im Kollektiv ist der Erfolg gelungen. Vielen Dank auch an unsere Fans, die uns so tatkräftig unterstützten. Jetzt heißt es, weiter dran zu bleiben. Und dann schauen wir, was noch geht. Daniel Ressler dürfte es leider schlimmer erwischt haben. Das tut mir sehr leid. Ich wünsche ihm auf dem Weg gute Besserung. Wir alle denken an ihn.“

Die Besten: Michael Steiner (Verteidigung USV Scheiblingkirchen-Warth), Daniel Ressler (Mittelfeld USV Scheiblingkirchen-Warth)

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