Freitagabend standen sich der SC Wieselburg und der SC Zwettl gegenüber. Der Erstgenannte hatte soweit sechs Zähler eingetütet. Eine Bilanz, mit der ein Aufsteiger absolut zufrieden sein kann. Der Einstieg in die höchste Klasse Niederösterreichs ist also schon mal jedenfalls geglückt. Aber natürlich wollte man nun nachlegen, am besten mit einem weiteren Sieg. In das Gefühl eines Triumphes waren auch die Gäste am vergangenen Spieltag beim 2:1 über die Admira Amateure gekommen. Dieses Mal ließ sich der Dreier nicht realisieren. Final mussten sie sich nämlich mit einem Unentschieden zufriedengeben.
Rund 350 Zuschauer gaben sich die Begegnung in der TTI-Arena. Eine tolle Kulisse! Man sieht, dass der Neuling die Euphorie über die Sommerpause mitnehmen konnte. Das zeigte sich soweit auch größtenteils auf dem Rasen. Er tritt furchtlos an und versteckt sich nicht. Man weiß über seine eigenen Qualitäten Bescheid und sieht, dass die Fähigkeiten den anderen Teams in der ersten Landesliga ordentlich Probleme bereiten. Der Umstand erhöht das Selbstvertrauen weiter. Dementsprechend betrat die Mannschaft von Coach Rainer Hudler den Rasen mit einer breiten Brust. Der Gegner ließ sich davon nicht beeindrucken und hielt von Beginn weg kräftig dagegen. Er präsentierte sich nicht nur im Verteidigen stark, sondern probierte auch, selbst gefährliche Situationen zu kreieren. Die Bemühungen wurden rasch belohnt. In der elften Minute brachte Nico Dornhackl seine Farben in Front. Es kam sogar noch besser. Nach rund einer halben Stunde nämlich legte Lukas Hahn mit einem wuchtigen Distanzschuss das nächste Goal nach. Man konnte mehr als zufrieden sein. Dann aber verkürzten die Heimischen doch noch vor der Pause. Maximilian Müller brachte sein Team mit einem sehr sehenswerten Weitschuss ins Rennen zurück. Bald darauf schickte der Referee die Vereine in die Kabine.
Mit dem Erfolgserlebnis knapp vor dem Seitenwechsel schöpften die Hausherren wieder Hoffnung. Der Trainer schwor die Truppe auf die restliche Spielzeit ein. Vor allem gab er seinen Burschen genaue Anweisungen mit auf den Weg. Die Zwettler wussten, es würden nun noch ein schwieriger Durchgang auf sie zukommen. Konzentriert starteten sie hinein. Man nahm die Zweikämpfe an und legte die notwendigen Meter zurück. Die Raumaufteilung passte im Großen und Ganzen. Der Kontrahent hatte Probleme, den nötigen Druck aufzubauen. Nach rund einer Stunde nahm er einen Doppeltausch vor. Frische Akteure liefen auf das Feld. Von so Einwechslungen kann natürlich auch oft der entscheidende Impuls ausgehen. Die Heimischen probierten und der Anhang auf der Tribüne spürte den unbändigen Willen. Logischerweise gefielen den Fans die Angriffsbemühungen. Sie feuerten unaufhaltsam an und trieben das Team nach vor. Zunächst scheiterten die Stürmer noch mit ihren Abschlüssen, in der 78. Minute klappte es dann jedoch. Eine ideal getretene Flanke landete auf der Stirn von Marcel Doppler und der nickte ein. Jetzt verwandelte sich der Fußballplatz endgültig in ein Tollhaus. Der Schütze wurde lautstark gefeiert, denn das Remis war gerettet. Mehr tat sich nicht mehr. Wieselburg durfte sich über einen weiteren Zähler freuen.
Rainer Hudler (Trainer SC Wieselburg):
„Super, wie die Burschen zurückgekommen sind. Vor allem die zweite Hälfte gehörte uns. Das Punktekonto wurde wieder erhöht. Insgesamt können wir mit dem Auftakt zufrieden sein. Jetzt steht das Derby an. Wir gehen mit Selbstvertraue an die Sache heran. Ybbs ist ja nur ein paar Kilometer entfernt. Viele Fans werden uns begleiten. Ich kann mir schon vorstellen, dass da 1.500 Zuschauer den Hit live verfolgen. Wir werden bereit sein. In den nächsten Tagen geht es darum, sich seriös auf den Schlager vorzubereiten.“
Die Besten: Maximilian Müller (Mittelfeld SC Wieselburg), Marcel Doppler (Sturm SC Wieselburg)