In der 2. Landesliga Ost liegen die ersten drei der Tabelle nur innerhalb von fünf Punkten. Auf dem dritten Platz steht der SC Brunn/Gebirge, der den Frühjahrsbeginn allerdings nicht ohne Probleme absolviert hat. In den ersten fünf Runden des neuen Jahres konnte nur ein Sieg und ein Remis gelingen, den Rest hat Brunn verloren. Im Ligaportal-Interview spricht Trainer Patrick Baumeister über die vergangenen Spiele, die Ziele und seine Beziehung zu seinem Vater, Ernst Baumeister.
Ligaportal: Herr Baumeister, danke fürs Zeitnehmen. Ich nehme an, dass der Frühjahrsauftakt nicht zufriedenstellend war, sehen Sie das auch so?
Trainer Patrick Baumeister: Ich würde das jetzt weder mit Ja noch mit Nein beantworten. Wenn man sich unsere Zielsetzung anschaut, die wir uns im Sommer vorgenommen haben, dann sind wir weit über dem Soll. Demnach ist der dritte Platz absolut in Ordnung. Natürlich hätten wir uns für die Rückrunde einen besseren Start gewünscht, weil wir grundsätzlich jedes Spiel gewinnen wollen, aber in Summe passt es.
Ligaportal: Wie erklären Sie sich die aktuelle Schwächephase?
Baumeister: In der Hinrunde sind viele Dinge für uns gelaufen, jetzt ist es genau umgekehrt. Gerade bei den Spielverläufen hat sich das gezeigt – bis auf das Spiel gegen Ebreichsdorf gab es immer wieder Entscheidungen, die auch anders hätten ausfallen können. Manchmal läuft einfach alles perfekt für dich, manchmal eben gar nicht. Wir haben gegen Mistelbach nicht gut begonnen, das war sicher unsere schwächste Leistung, aber danach sind wir von Spiel zu Spiel besser geworden – auch wenn die Ergebnisse nicht immer gepasst haben. Aber insgesamt ist das absolut kein Grund zur Panik. Wir sind weiterhin über dem, was wir uns im Sommer vorgenommen haben.
Ligaportal: Ist das auch ein Grund, warum Sie im Winter keine Transfers getätigt haben?
Baumeister: Genauso ist es. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir der Mannschaft vertrauen, die uns bis hier hergebracht hat. Es gab keinen Grund für Veränderungen. Nur weil wir zur Winterpause vorne mit dabei waren, haben wir nicht plötzlich das Ziel ausgerufen, Meister werden zu müssen. Wir wollten die Spitzenmannschaften so lange wie möglich ärgern – und genau das machen wir mit den Spielern, die schon in der Hinrunde gezeigt haben, dass sie auf diesem Niveau performen können.
Ligaportal: Welche Ziele verfolgen Sie in den kommenden Jahren?
Baumeister: Wenn man sich die letzten Jahre anschaut, spielen wir konstant auf einem hohen Niveau und sind immer unter den Top 5 der Liga. Das wollen wir auch weiterhin so halten. Natürlich gibt es finanzielle Unterschiede zwischen den Vereinen, das muss man realistisch sehen. Aber für unsere Verhältnisse wollen wir so weit vorne dabei sein, wie es möglich ist.
Ligaportal: Sie waren als Spieler unter anderem in der 2. Liga tätig. Wollen Sie dort auch mal als Trainer hin?
Baumeister: Ich würde niemals nie sagen, aber es ist definitiv nicht mein ausgerufenes Ziel. Ich nehme die Saison, wie sie kommt, und schaue von Jahr zu Jahr. Außerdem muss man bedenken, dass es neben dem Fußball auch noch Familie und Beruf gibt, das alles muss in Einklang gebracht werden – und aktuell passt es für mich genau so, wie es ist.
Ligaportal: Apropos Familie – Ihr Vater ist der ehemalige österreichische Top-Spieler und Bundesliga-Trainer Ernst Baumeister. Wie viele Tipps bekommen Sie von Ihrem Vater, wenn dieser doch über eine Menge an Erfahrung in diesem Geschäft besitzt?
Baumeister: Mein Weg ist nicht mit dem meines Vaters vergleichbar. Aber natürlich ist Fußball bei uns zu Hause immer ein großes Thema. Wir reden sehr viel darüber, und wenn er Tipps für mich hat, dann gibt er sie mir auch. Das war schon immer so und hat sich bis heute nicht geändert. Trotzdem gehe ich meinen eigenen Weg.
Ligaportal: Ihr kommender Gegner ist der 10. der Tabelle, Bad Vöslau. Das Hinspiel hat Ihr Team 2:1 gewonnen. Sind die Erwartungen dadurch höher?
Baumeister: Ich sehe das nicht anders als jedes andere Spiel. Bad Vöslau hat sich im Winter gut verstärkt und bereits einige Punkte in der Rückrunde geholt. Egal gegen wen wir spielen, es wird uns niemand etwas schenken. Deshalb werden wir genauso an die Partie herangehen, wie wir es auch gegen Ebreichsdorf tun würden.