Nach 20 gespielten Runden in der 2. Landesliga Ost liegt der ASV Vösendorf auf dem vorletzten Platz mit nur einem Punkt Vorsprung und einem Spiel mehr als Schlusslicht Horn Amateure. Eine Serie von zuletzt drei Siegen hintereinander lässt den erst seit Dezember angestellten Trainer Behaija Fejzic positiv in Richtung Klassenerhalt blicken. „Wir haben den Anschluss geschafft. Jetzt heißt es kämpfen.“ Im Interview mit Ligaportal spricht er unter anderem über die Vereinsziele und die vergangenen drei Erfolge.
Ligaportal: Herr Fejzic, danke fürs Zeitnehmen. Ihre Mannschaft liegt aktuell auf dem vorletzten Platz und kann auf eine beeindruckende Ausbeute von drei Siegen in den ersten fünf Ligaspielen des Jahres zurückblicken. Haben Sie diesen Auftakt in dieser Art und Weise so erwartet?
Trainer Behaija Fejzic: Erwartet hat man es vielleicht nicht unbedingt, aber erhofft auf jeden Fall. Die Ausgangssituation war ja wirklich schwierig für uns. Aber wir haben hart gearbeitet, von Training zu Training, von Spiel zu Spiel, und uns dementsprechend auch belohnt. Ich finde, wir haben den Anschluss gefunden und kämpfen jetzt gegen den Abstieg.
Ligaportal: Sie haben im Winter sieben Spieler verpflichtet, wovon vier regelmäßig spielen. War das notwendig?
Fejzic: Ich habe versucht, das gewisse Etwas reinzubringen, das in meinen Augen notwendig war. Deshalb habe ich gezielt Transfers gemacht, um spielerische Qualität und die richtige Mentalität ins Team zu holen – eine Siegermentalität. Dazu gehört natürlich auch die körperliche Ausdauer. Fußball ist eben ein Sport mit vielen Facetten, und genau das habe ich versucht, in die Mannschaft einzubringen. Uns hat einfach die Erfahrung gefehlt, deswegen habe ich bewusst Spieler aus höheren oder zumindest gleichwertigen Ligen geholt, die sich bereits bewiesen haben.
Ligaportal: Ich nehme an das Ziel ist nun der Klassenerhalt. Sind Sie zuversichtlich, das zu schaffen?
Fejzic: Absolut. Sonst hätte ich das im Dezember nicht gemacht. Damals haben mir 99 von 100 Leuten gesagt:„Keine Chance, das ist hoffnungslos.“ Der Verein sei zu weit unten, die Mannschaft zu schwach. Aber ich habe an die Jungs geglaubt. Ich habe mir ihre Spiele im Herbst angeschaut und gesehen, dass da Qualitäten sind, die man nutzen kann. Ich wusste, welche Spielertypen wir zusätzlich brauchen. Wir waren weit abgeschlagen, aber der erste Schritt ist getan: Wir haben den Anschluss geschafft. Jetzt heißt es kämpfen, um den Klassenerhalt zu sichern.
Ligaportal: Sie wollen wahrscheinlich länger als nur jetzt im Frühjahr Trainer in Vösendorf bleiben. Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Verein langfristig?
Fejzic: Ich bin mit einer klaren Idee und einem Konzept hier hergekommen. Das hat den Verein überzeugt, mich zu verpflichten. Ich habe eine Vereinbarung über eineinhalb Jahre, mit einem leistungsbezogenen Vertrag. Ich bin überzeugt, dass ich meine Ziele hier erfüllen kann.
Ligaportal: Wie schauen diese Ziele konkret aus?
Fejzic: Unser Fokus liegt darauf, die Zahl der Eigenbauspieler zu erhöhen. Momentan haben wir nur zehn bis zwölf im Kader, das ist mir zu wenig. Wir wollen eine gute Mischung aus jungen Potenzialspielern, gestandenen Leistungsträgern und erfahrenen Spielern aus der zweiten Landesliga. So können wir einen stabilen Stamm aufbauen. Natürlich müssen wir parallel auch schon für die nächste Saison planen. Aber das Hauptziel ist ganz klar: den Klassenerhalt schaffen und diesen Traditionsverein in der Liga halten – denn genau da gehört er hin.
Ligaportal: Ihr nächster Gegner ist nun der 11. der Tabelle Hirschwang. Sind die Erwartungen nach dieser Siegesserie gewachsen?
Fejzic: Natürlich sammelt man auch aus Niederlagen Erfahrungen, gerade in den ersten beiden Spielen haben wir viel gelernt. Aber die letzten drei Siege und die neun Punkte haben uns enormen Auftrieb gegeben. Das gibt uns zusätzliches Selbstvertrauen und stärkt unser Zusammengehörigkeitsgefühl. Jetzt denken wir nur von Spiel zu Spiel. Hirschwang wird eine schwierige Aufgabe, aber wir sind bestens vorbereitet. Am Freitag um 19:30 Uhr werden wir alles geben, um die Vereinsfarben zu verteidigen.